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Hangover-News – 3. Dezember 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Mehr als 130 Verletzte bei Protesten in Frankreich, ein "Killer-Handshake" beim G20-Gipfel, Merz will Türsteher vor Clubs durch Polizisten ersetzen und in Franken rast ein zu schneller Zug in die Radarfalle.
"Gelbwesten" randalieren in Paris
"Gelbwesten" randalieren in Paris | Foto: imago | ZUMA Press

Der erste Advent ist vorüber, vielerorts kommen saisonale Speisen auf den Tisch. Eine davon hat in einer Flüchtlingsunterkunft in Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen am Sonntag einen Feuerwehreinsatz ausgelöst. Dort war Schwefel in der Luft gemessen worden, ein 13-Jähriger hatte über Kopfschmerzen geklagt, zwei Löschzüge rückten aus. Die Auflösung erläutert die Polizei: Schuld war in der Mikrowelle erhitzter Grünkohl.

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Auch unsere anderen Nachrichten aus den letzten Tagen können einem Kopfzerbrechen bereiten: In Frankreich eskalieren die Proteste gegen Emmanuel Macron mit mehr als 400 Festnahmen, beim G20-Gipfel haben Wladimir Putin und Mohammed bin Salman per High Five auf dicke Buddys gemacht und Friedrich Merz will statt Türsteher und Türsteherinnen künftig Polizei-Kräfte vor Berliner Clubs stellen. Wir schütteln den Kopf und erklären dir trotzdem hier unsere Hangover-News mit 5 Storys vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest.



Ausnahmezustand angedacht: Proteste in Frankreich eskalieren

Ein Teil der Proteste der "Gelbwesten" gegen Emmanuel Macron und seine Sozialpolitik wird immer heftiger: Am Wochenende sind laut Pariser Polizeipräfektur 133 Menschen verletzt und über 400 Demonstrierende festgenommen worden, berichtet Spiegel Online. Schon am Samstag hatten Randalierende Barrikaden errichtet, Autos angezündet und Schaufenster eingeworfen. Unter den gewalttätigen Demonstrierende waren laut Augenzeugen sowohl Rechts- als auch Linksextreme. Sonntag dann blieb es laut Tagesschau ruhig, zuvor hatte Innenminister Christophe Castaner zwischenzeitlich angedacht, den Ausnahmezustand zu verhängen. Emmanuel Macron kam am Abend mit anderen Regierungsmitgliedern zu einem Krisentreffen zusammen. Sein Premierminister will sich nun in den kommenden Tagen mit den Demonstranten treffen.

G20: Was nach dem "Killer-Handshake" zwischen Putin und bin Salman passiert ist

Von heute an blicken alle nach Kattowitz zum Klimagipfel, deshalb kurz der Spickzettel für die Tage bis zum 14. Dezember: Nach der generellen Einigung auf das Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 geht es dieses Mal darum, welche Maßnahmen genau jedes Land konkret ergreift.

Am Freitag und Samstag sorgte aber erst einmal ein anderer internationaler Gipfel für Schlagzeilen. Los ging’s dort mit einer freundlichen Begrüßung, bei der einige hämische Kommentatoren freudig herausstellten, wie sich Donald Trump im Hintergrund in den Raum trollt.

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Auch später hat Trump es dann mit einem seiner beliebtesten Power-Moves versucht: Andere einfach stehen lassen.

Und auch im argentinischen Fernsehen hat man sich im diplomatischen Ton vergriffen und die Ankunft der indischen Delegation unpassend bebildert.

Dabei gäbe es durchaus Gründe für eine ernsthafte Kritik.

Was aber kam bei dem Gipfeltreffen in Buenos Aires eigentlich raus? Die allermeisten Kommentare waren nicht sehr überschwänglich. Man könne zwar froh sein, dass es überhaupt zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung kam, aber diese sei so vage, dass sich daraus kaum Verpflichtungen für die Zukunft ablesen lassen, bilanziert die Tagesschau.

Wenigstens ein Treffen am Rande des Gipfels hat sich aber anscheinend für die USA und für China gelohnt. Beide Nationen entspannten sich laut Wall Street Journal in ihrem Handelsstreit ein wenig. Donald Trump hat versprochen, neue Strafzölle für die kommenden 90 Tage auszusetzen und Xi Jinping kündigte neue Importe aus den USA an.

Statt Türsteher: Merz will Polizisten vor Clubs stellen

Am Freitag hat die wochenlange Regionalkonferenz-Tour ein Ende und beim CDU-Parteitag in Berlin entscheiden sich 1.001 Delegierte zwischen drei Kandidierenden für die Nachfolge von Angela Merkel an der Parteispitze. Ende vergangener Woche hat Friedrich Merz ausgerechnet bei der Regionalkonferenz in Berlin noch einmal auf den Putz gehauen. Im Kampf gegen organisierte Kriminalität will er vor Clubs statt Türsteherinnen lieber Polizei aufstellen lassen. Wir zitieren ihn wie der Tagesspiegel im vollen Zusammenhang: "In den Großstädten vor den Discos, vor allem an den Wochenenden, diese Türsteher-Szene, das ist der Schlüssel zur Eroberung von Stadtvierteln und zur Eroberung von kriminellen Strukturen, da fängt es an. Da müssen wir uns die Frage stellen, ob das nicht mehr Aufgabe der allgemeinen Polizei ist als irgendwelcher Clans, die da ihre eigenen Strukturen schaffen." Viele Kommentatoren und Politikerinnen aus anderen Parteien finden den Vorschlag "populistisch" und glauben nicht daran, dass er Verbesserungen brächte.

Polizei beendet Nazi-Konzert in Ostritz

Berichte darüber, wie die Menschen im sächsischen Ostritz in der Vergangenheit gegen Nazis vorgegangen sind, haben es bereits bis zur BBC und sogar Al Jazeera geschafft. Am Wochenende haben die Bewohner und Bewohnerinnen des 2.500-Menschen-Städtchens erneut ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. Mehrere rechte Bands hatten sich dort zu einem gemeinsamen Konzert zusammengeschlossen. Doch laut Lausitzer Rundschau wurde das Konzert von der Polizei schnell vorzeitig abgebrochen. Aus der Veranstaltungshalle mit einigen hundert Besuchenden waren bis nach draußen "Sieg Heil"-Rufe zu hören gewesen. Jetzt ermittelt die Polizei wegen des Straftatverdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Zu schneller Regionalzug in Franken geblitzt

Münchberg in Oberfranken liegt zwischen Hof und Bayreuth. Dort fährt eine Regionalbahn, aber jetzt ist klar: Für die reguläre Straße nebendran wäre sie zu schnell. Eine Radarpistole hatte bereits vor zwei Wochen den Zug geblitzt, er war mit 93 Stundenkilometern in einer 50er-Zone unterwegs. Die Beamten fragten vor einigen Tagen auf Twitter, ob das zulässig sei.

Am Freitagnachmittag lösten die ARD-Kollegen von brisant auf: Ja, hat alles seine Richtigkeit. Ein Zug darf so schnell fahren, wie es die Streckenhöchstgeschwindigkeit erlaubt.

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