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Matheschülerinnen widerlegen Film-Ende von ‘Titanic’: Mit diesem Trick hätten Jack und Rose beide überlebt

Kaum ein Auge blieb trocken, als sich der junge Leonardo DiCaprio Ende der 1990er Jahre fröstelnd im Atlantischen Ozean an eine Holztür klammerte und Kate Winslet einen letzten Kuss aufdrückte. Im Hintergrund versank gerade die Titanic und während hunderte Menschen im eisigen Wasser noch ums Überleben kämpften, kamen Leo und Kate zu einer traurigen Erkenntnis: Auf dem rettenden Stück Holz war nur Platz für einen von ihnen. Millionen Kinobesucher wurden Zeuge eines der traurigsten Momente der Filmgeschichte, als sich das junge Liebespaar schließlich voneinander trennen musste. Und all das nur, weil die Holztür zu klein war.

Exakt 20 Jahre später blickt die 16-jährige australische Schülerin Christy bei einem Mathe-Nachwuchswettbewerb von ihrem Rechenblatt auf. Sie präsentiert den Besuchern des National Maths Talent Quest ihre beeindruckende Berechnung, die eine bittere Erkenntnis bereit hält: Die berühmte Holztür aus dem Kinofilm Titanic hätte sowohl Leonardo DiCaprio als auch Kate Winslet sicher über das eisige Wasser tragen können – wenn das Liebespaar nur die richtige Technik benutzt hätte.

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Zu diesem Ergebnis kamen Christy und ihre Mitstreiterinnen Julia und Abigail nach monatelangen Experimenten und Rechenmodellen. “Wir haben uns angesehen, welche Schwimmeigenschaften diese Tür gehabt haben muss, und wie sie sich verhalten hätte, wenn mehrere Personen auf ihr gelegen hätten”, erklärt die 15-jährige Abigail gegenüber der Website The Advertiser, “Wir mussten eine Menge ausprobieren und uns genau ansehen, welche Materialien damals in dieser Situation zur Verfügung standen.” Als erschwerender Faktor kam außerdem das Salzgehalt des atlantischen Ozeans hinzu, das die Gruppe ebenfalls in ihre zunehmend komplizierter werdende Rechnung miteinbeziehen musste – denn auch dieser Wert beeinflusst das Schwimmverhalten von Holz maßgeblich.


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Und so kamen die talentierten Mathematikerinnen schließlich auf die Lösung, die nicht nur Kate, sonder auch Leo das Leben gerettet hätte: Beide hätten ihre Schwimmwesten ausziehen und unter die Holztür legen müssen. Diese improvisierte Luftmatratze hätte beide Körper definitiv tragen können.

Die durchschnittliche Wassertemperatur des atlantischen Ozeans zum Zeitpunkt des Titanic-Dramas soll laut Forscher-Konsens übrigens etwas weniger als -3°C betragen haben – zumindest ging Regisseur James Cameron beim Dreh des Films von dieser Zahl aus und schloss sich damit der Einschätzung vieler Forscher an. Viel Zeit wäre Leo und Kate für die Umsetzung des Luftmatratzen-Plans also nicht geblieben, denn in einer so frösteligen Umgebung sinkt die Körpertemperatur innerhalb von Minuten in einen Bereich, der bei Betroffenen zu Schwindel, Orientierungsschwierigkeiten und schließlich zur Ohnmacht führt.

Während nun Millionen Titanic-Fans entgeistert ins Leere starren und den offenbar vermeidbaren Tod des Leinwand-DiCaprios nachträglich betrauern, ist Angela Phillips, die Lehrerin von Julia, Christy und Abigail, unglaublich stolz auf die Arbeit der Mädchen. Der Wettbewerb sei eine hervorragende Gelegenheit gewesen, als Mathematiker ein wenig über den Tellerrand zu blicken. Diese Experimentierfreudigkeit hat sich für die Mädchen gelohnt: Sie ergatterten in ihrer Kategorie den ersten Platz.