Horror ist ein sehr breit gefächertes Genre. Und diese Liste versucht möglichst viele Facetten davon abzubilden. Hier findet man alles von Low bis High Budget, von Anspruch bis zu sprichwörtlichem Trash, italienischen Horror, Body Horror, sogenannten Torture Porn und einfach guter Unterhaltung. Zusammengestellt haben die Liste die Londoner Film-Nerds von Deeper Into Movies.
Anzeige
'Possession' (1981) von Andrzej Zulawski
'Trash Humpers' (2009) von Harmony Korine
Anzeige
Neben dem ganzen Mülltonnengerammel ist das Highlight des Films ein Kinderprediger, der irre lachend eine Babypuppe mit einem Hammer massakriert und dabei ausruft: "I told you I'd kill it!" Trash Humpers ist durch und durch Korine, ob es dir gefällt oder nicht, und schwankt zwischen Ernsthaftigkeit und Mehrdeutigkeit. Gruselig ist er eigentlich nur, wenn du es zulässt, dafür ist er 100 Prozent US-amerikanisch. Terror in der Oper ist ein blutgetränkter Slasher-Film über eine junge Opernsängerin, die von einem wahnsinnigen Killerphantom gestalkt wird. Der Killer entführt die Frau und klebt ihr mit Tesafilm Nadeln an die Augenlieder, damit sie zusehen muss, wie er verschiedene Mitglieder ihres Ensembles ermordet.Dario Argentos Film ist eine Liebeserklärung an den Voyeurismus und unsere krankhafte Neigung, weiter hinzugucken, auch wenn wir es eigentlich nicht sollten. Jeder Mord wird von einem 80er Jahre Metal-Soundtrack begleitet, sodass man einfach nicht genug kriegt.In dieser blutgetränkten Satire entdeckt ein beliebter Teenager in Beverly Hills, dass seine reichen Eltern Teil eines orgiastisch-kannibalistischen Eliten-Kults sind, der weniger Privilegierte in einem brutalen und erotisierten Ritual aus sich krümmenden und verändernden Körpern verzehren. Regie führte Brian Yuzna, die umwerfenden Effekte stammen vom begnadeten Spezialeffektkünstler "Screaming Mad George", der später auch Masken für Slipknot entwerfen sollte.
'Terror in der Oper' (1987) von Dario Argento
'Dark Society' (1989) von Brian Yuzna
Anzeige
Dark Society ist das, was man zurecht als Kultklassiker bezeichnet, und rechnet mit der Wohlstandverehrung in den USA der 80er Jahre ab. Für Fans von Triangle of Sadness oder The Menu.Der erste nicht-Porno von Regisseur William Lustig zeigt Charakterdarsteller Joe Spinell als sexbesessenen Serienkiller. Seine Figur Frank Zito ist wohl das, was man eine gequälte Seele nennt. Er ermordet Frauen und nimmt zum Trost Körperteile von ihnen mit zu sich nach Hause.Maniac ignoriert die Genrekonventionen seiner Zeit und nimmt eine beinahe dokumentarische Perspektive ein. Wir sehen einen Serienmörder, der sich in den Schlaf weint, während um ihn herum zerfledderte Schaufensterpuppen die Skalps seiner Opfer tragen. So unangenehm das alles mitanzusehen ist, kann man doch unmöglich weggucken. Am Ende fiebert man sogar mit dem gestörten Muttersöhnchen mit und hofft, dass es endlich seinen Frieden findet. In diesem Horror-Polit-Thriller spielt Christopher Walken Johnny Smith, der nach einem Unfall aus dem Koma erwacht und feststellt, dass er die Zukunft von Menschen voraussehen kann, indem er sie berührt. Natürlich entpuppt sich die neue Superkraft – immerhin ist das hier eine Stephen-King-Adaption – bald als ziemlicher Fluch. Vor allem, als Johnny sieht, was dem aufstrebenden Politiker Greg Stillson, gespielt von Martin Sheen, bevorsteht.
'Maniac' (1980) von William Lustig
'Dead Zone' (1983) von David Cronenberg
Anzeige
Da Smith die Zukunft nicht nur voraussagen, sondern durch seine Gabe auch ändern kann, kommt es immer wieder zu schönen Plottwists, die sich vor allem im Finale des Films großartig entfalten.Der Regisseur von Superbabies: Baby Geniuses 2 liefert uns mit Dead of Night, auch bekannt als Deathdream, eine unheimliche Allegorie auf den Vietnamkrieg. In der Tradition sogenannter Monkey-Paw-Erzählungen, bei denen die Erfüllung von Wünschen einen schrecklichen Preis hat, kehrt ein totgeglaubter Soldat auf wundersame Weise zu seiner Familie in einer US-amerikanischen Kleinstadt zurück. Nach anfänglicher Freude wird klar, irgendwas stimmt nicht. Mithilfe von Anlehnungen an Vampir- und Zombiegeschichten setzt sich Regisseur Bob Clark in einem seiner ersten Filme mit dem Schicksal von US-Veteranen auseinander, die nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg mit PTSD und Suchtproblemen kämpfen. Dead of Night ist so unheimlich wie tragisch und beschäftigt sich ungewöhnlich eindringlich mit dem Nachkriegsbewusstsein der USA."Das Letzte, was ich machen will, ist ein Schwarzer Vampirfilm", soll Regisseur Bill Gunn gesagt haben. Aber bald wurde ihm klar, dass er bei dem ursprünglich als Blaxploitation-Film im Stil von Blacula geplanten Projekt große kreative Freiheit genießen würde. Unter seiner Führung entstand ein sehr stylischer und experimentierfreudiger Film über Sterblichkeit, Ethnie und Sex. Ganja & Hess ist eine hinreißend schöne Vampirgeschichte – und ein Denkmal für Gunns unglaubliches Talent.
'Dead of Night – Nacht des Terrors' (1974) von Bob Clark
'Ganja & Hess' (1973) von Bill Gunn
Anzeige