Bati dreht für die HipHop-Stars Joint-Kunstwerke

Wenn Gäste wie Method Man, Redman, Waka Flocka Flame oder Snoop Dogg in die Niederlande kommen, dann müssen sie sich um Gras keine Sorgen machen. Dafür sorgt Elco Lusken schon. Auch niederländische Rapper wie Hef, Adje und Kaascouse werden breit, solange Elco in der Gegend ist. Er versorgt die Stars mit Joints, die mit Liebe gedreht sind.

Er wird übrigens lieber Bati genannt—nach dem argentinischen Fußballer Batistuta: „Weil meine Joints knallhart treffen.” Bati ist sein Jointdreher-Pseudonym, unter dem ich ihn auch Backstage im Patronaat in Haarlem kennenlernte. Dort wartete Bati darauf, Snoop Dogg eine Dose voll Joints zu überreichen. Snoop war extrem spät dran, was Bati reichlich Zeit gab, mir von seinen Joint-Dreh-Eskapaden zu erzählen. Später beschloss ich, ihn noch einmal aufzusuchen.

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Bati hängt regelmäßig in dem Studio ab, in dem Hef an seinem neuen Album arbeitet. Dort dreht er den ganzen Tag Joints für ihn. Hef kann sich damit zu einer wahrhaft illustren Gruppe zählen, denn Bati dreht unter anderem für Xzibit, Styles P, Ace Hood, B-Real, ONYX, N.O.R.E, den gesamten Wu-Tang Clan, Jadakiss und viele mehr. Für Styles P dreht er Joints in Flaschenform, Method Man raucht seine als Tulpen und zu Weihnachten dreht Bati Weihnachtsbäume für seine Follower auf Instagram.

Das Ganze fing als ein Spaß an. „Method Man und Redman waren vor drei Jahren im Patronaat, und meine Kollegen aus dem Coffeeshop waren verrückt nach der Musik, also sagte ich: ‚Die hole ich in unseren Shop.’” Am Ende fanden Method Man und Redman es so gemütlich bei Bati im Coffeeshop, dass sie dort ein Video drehten, und wenn sie am Amsterdamer Flughafen Schiphol landen, dann ist er der Erste, den sie anrufen. Im Patronaat sprach man offenbar auch über seine Dienste, denn seitdem ist er der Weed-Lieferant des Hauses. So wurde er langsam aber sicher zu dem Typen, zu dem alle US-Rapper gehen, wenn sie Gras wollen.

Doch Bati ist weder Grower noch Dealer. Das Gras, das er für die Künstler verbaut, wird von befreundeten Coffeeshops gesponsert. Wenn einer der Großen aus Amerika in die Niederlande kommt, dann macht Bati eine Runde und fragt in den Shops nach, ob sie noch etwas von ihrem besten Dope entbehren können. Das funktioniert immer problemlos. „Es ist schwierig für Coffeeshops, Werbung zu machen. Der einzig effektive Weg, ein wenig Publicity zu bekommen, ist, wenn berühmte Kunden ein T-Shirt von dir tragen oder deinen Namen erwähnen. HipHop-Künstler sind die beste Werbung für Gras.” Vielleicht sieht er das anders, doch Bati ist inzwischen selbst eine wichtige Werbefigur für niederländisches Gras geworden.

Für Rapper zu drehen, ist für Bati in erster Linie ein Hobby, doch es steckt auch ein wenig Ideologie dahinter. „Ich hab’s satt, dass Kiffen ein Fiat Panda ist, wenn es eigentlich ein dicker Mercedes sein sollte. Ich war acht Jahre lang Dealer und ich hatte in der Zeit viele Razzien, dabei habe ich nichts anderes gemacht als jemand, der im Supermarkt an der Kasse steht. Die Amerikaner lachen uns aus. Der Cannabis Cup wird von den Amerikanern organisiert. Wie kann das sein?”

Im Moment arbeitet Bati noch in einem Coffeeshop, wo er unter anderem vorgedrehte Joints verkauft. Er ist nicht nur unzufrieden mit der niederländischen Graspolitik, sondern arbeitet an einer Alternative zum Cannabis Cup und einer Gras-App und plant außerdem eine grasstrotzende Tour mit Hef. In diesen Zeiten der immer strenger werdenden Gesetze um weiche Drogen braucht die niederländische Cannabiskultur Leute wie Bati, auch wenn das Justizminister Ivo Opstelten wahrscheinlich schlaflose Nächte bereitet.