Popkultur

Bipa wirbt mit einer Muslima und das rechte Internet dreht durch

Erinnert ihr euch noch, als selbsternannte Verteidiger des Abendlandes vor gut zwei Jahren dazu aufgerufen haben, Spar zu boykottieren, weil die Supermarktkette Halal-Fleisch angeboten hat? Wahrscheinlich nicht, denn wir alle wissen, wie lange solche vermeintlichen Shitstorms tatsächlich andauern (nicht sehr lange) und welche Konsequenzen die betroffenen Unternehmen daraus in der Regel ziehen (nicht sehr viele). Und weil es immer eine neue Sau braucht, die für kurze Zeit durchs Dorf getrieben werden muss, hat es jetzt die Drogeriemarkt-Kette Bipa getroffen.

Bipa wirbt seit kurzem mit einer neuen Kampagne, die unter dem Titel “Weil ich ein Mädchen bin” verschiedenste Frauen zeigt: Eine tätowierte Frau, eine Boxerin, eine ältere Frau, eine Mutter (in diesem Fall die Designerin Lena Hoschek) und eben auch eine Muslima mit Kopftuch.

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Abgesehen davon, dass sich auf Facebook die eine oder andere Bipa-Kundin über den verniedlichenden Slogan “Weil ich ein Mädchen bin” beschwert (vermutlich jemand, der sich nicht allzu deutlich an den gleichnamigen Song von Lucylectric erinnert), scheint dem rechten Teil des Internets das Sujet der Muslima ein Dorn im Auge zu sein. Das zeigt sich derzeit auf der Facebook-Wall von Bipa.

Aber nicht nur vereinzelte User stören sich an dem neuen Bipa-Sujet, auch die FPÖ-nahe Website unzensuriert.at hat das Ganze aufgegriffen – oder wie es die verantwortliche Agentur Serviceplan Austria in einem mittlerweile gelöschten Posting treffend ausgedrückt hat:

Im betreffenden Artikel schreibt die rechtsnationale Plattform, dass Bipa in der “Islamisierung Österreichs nicht nur eine freudige Tatsache, sondern eine Marktlücke erkannt” zu haben scheint. Unter dem dazugehörigen Facebook-Posting häufen sich Hunderte wütender Kommentare:

Bipa hat via Facebook auf die negative Kritik reagiert und schreibt: “Wir bilden in der Kampagne verschiedene Lebensrealitäten ab, quer durch die österreichische Gesellschaft, um die Vielfältigkeit unserer Kundinnen und Kunden darzustellen.” Dumm nur, dass es die Rechten mit der Verschiedenheit und Vielfältigkeit nicht so haben.

Verena auf Twitter: @verenagbnr

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