Sex

Sexworker erzählen von den ausgefallensten Wünschen ihrer Kunden

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Deine angeblich wilde Dreier-Story ist so spannend wie Opa Bernds ausführliche Zusammenfassung vom letzten Schalke-Spiel – zumindest im Vergleich zu den Sexgeschichten eines professionellen Doms.

Für die wirklich guten Storys sind wir zur World of Whorecraft gegangen, einer Sexworkmesse, die am Samstag in Berlin stattfand. Dort versammelten sich Interessierte und Sexarbeitende, um sich über Arbeitsbedingungen, jugendfreie Werbetexte, Solidarität und die Darstellung von Sexworkern in der Popkultur auszutauschen. Viele von ihnen arbeiten seit Jahren in der Branche – als Escorts, Doms oder auf dem Straßenstrich – und kämpfen gegen die Stigmatisierung von Sexarbeit. Und alle haben spannende Geschichten auf Lager.

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Wir haben einige von ihnen gebeten, uns von den ausgefallensten Wünschen ihrer Kundschaft zu erzählen.

World of Whorecraft

Jolina, 27

Jolina

“Letztens habe ich eine Anfrage bekommen, ob ich mich für einen Kunden an Luftballons reiben kann. Er möchte, dass ich erst mit ihnen spiele und sie dann zertrete. Dabei soll ich schadenfroh sein. Er fände es auch geil, wenn ich mit ihm über den Jahrmarkt gehen und Luftballons von Kindern kaputtmachen würde. In der “Looner-Szene”, also bei Leuten mit einem Ballon-Fetisch, geht es gar nicht so sehr um Sex, sondern mehr darum, dass jemand das schadenfrohe Mädchen spielt. Dafür zahlen die echt gutes Geld. Ich habe ihm allerdings gesagt, dass ich mich gerne erst mal im Hotelzimmer an den Ballons reiben würde statt auf dem Jahrmarkt. Ich habe keine Lust, dass mich da irgendein Vater verprügelt.”

Nicole, 39

Nicole

“Als ich noch auf der Straße gearbeitet habe, hat ein Mann in bayerischer Ledertracht angehalten. Dann hat er gefragt, ob ich ihm die Lederhosen “heißmache”. Ich wusste nicht wirklich, was er meint, war aber neugierig und bin in sein Auto gestiegen. Auf einem Parkplatz hat er gesagt, ich soll mal ins Handschuhfach gucken. Darin war eine Kerze, ich hab sie angezündet und bin damit an seiner Hose entlanggegangen. Ich hatte total Angst, dass ich dem Typen den Hintern verbrenne. Er hat dann durch die Wärme auch abgespritzt.”

Thomas, 48

“Ein Freund von mir betreibt ein schwules SM-Studio. Da gab es mal einen Kunden, der ziemlich viel Geld hatte und relativ häufig vorbeikam. In jeder Ecke des Raumes gab es einen Haken. An denen hat sich der Kunde mit Ketten in der Mitte des Raumes aufspannen lassen. In dieser Position hat er sich dann über mehrere Stunden von einem anderen Mann durchvögeln lassen. Währenddessen lag seine Frau auf einem extra gebauten Podest und feierte eine Orgie mit vier anderen Männern – neben ihr ein Sushi-Buffet. Ich war einer der Männer. Das Lustigste war, dass der reiche Kunde dem anderen Typen immer irgendwas in den Schwanz gespritzt hat, damit er die ganze Zeit stand. Selbst in den Pausen hatte er eine Bomben-Erektion.”

Eva, 25

Eva

“Ein Kunde wollte, dass ich mich auf sein Sofa lege. Dann hat er mir eine Decke über die Füße gelegt und wir haben gemeinsam einen Film geschaut. Das war’s.”

Lucien, der findet, dass man Escorts niemals nach dem Alter fragen sollte

Lucien

“Ich freue mich immer, wenn Kunden den Mut finden, mit Fantasien zu mir kommen, die sie seit Jahrzehnten haben. Ich liebe seltene Fetische. Letztens bekam ich eine Anfrage von einem Kunden, der eine Vorliebe für Kaviarspielchen hat. Das ist das Spiel mit Scheiße. Er habe schon viel in dem Bereich gemacht, sagte er, und würde gerne etwas machen, das noch krasser ist. Ich habe dann erst mal überlegt, was noch krasser ist, als Scheiße zu fressen. Er sagte dann sofort: Hundescheiße fressen. So einen Grad von Perversion habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Wir sind dann zuerst in den Berliner Zoo gegangen, haben dort verschiedene Arten Kot gesammelt und anschließend sind wir ins SM-Studio. Dort hat er mit der Scheiße gespielt und ich habe versucht ihn dahin zu erziehen, dass er die verschiedenen Tierarten rausschmeckt.”

Charlie, über 30, und Paul, über 40

Charlie und Paul

Charlie: Wir haben uns mal für eine Kundin ein Rollenspiel ausgedacht. Er war der Fotograf und ich die Stylistin.

Paul: Charlie ist zuerst reingekommen und hat die Kundin gebeten, sich doch mal was Hübsches anzuziehen. Gleich käme der Fotograf und der sei immer so grummelig. Irgendwann kam ich dann dazu. Ich hatte extra eine analoge Kamera und einen Blitz dabei. Wir haben die Kundin dann an- und umgezogen.

Charlie: Und zwischendurch mal so ein bisschen angevögelt und rumgeschubst.

Paul: Um mich in der Rolle zu besänftigen, musste die Kundin mir dann einen blasen. Das Setting war total obskur.

Charlie: Am Ende haben wir ihr dann den Kamerafilm zum Entwickeln mitgegeben.

Stephanie, 54

Stephanie

“Ich wurde einmal gefragt, ob ich mit einem Mann, der in Sexualtherapie war, Dessous kaufen gehen könnte. Wir sind dann in verschiedene Dessous-Abteilungen gegangen und haben die gemeinsam angeschaut. Anschließend hat er sie in der Umkleidekabine anprobiert. Im KaDeWe sind wir dann zusammen in die Umkleidekabine gegangen und er hat sich für mich im Kreis gedreht. Ich habe den Kopf aus der Tür gesteckt und die Verkäuferin nach einer anderen Größe gefragt. Er fand es ganz toll, dass die Verkäuferin wusste, dass wir zu zweit in der Kabine sind.”

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