Wir haben bei der 29. Ausgabe des Transmediale-Festivals über die Zukunft europäischer und internationaler Grenzen diskutiert. Spätestens seit der Flüchtlingskrise sind die Außengrenzen zu einem Brennpunkt geworden, der mit groß angelegten Überwachungsstrategien geschützt und mit Big Data-Analysen politisch verwaltet werden sollen.
Dazu hat die Transmediale die Aktivistinnen vom Peng!-Kollektiv eingeladen, die ihre Fluchthelferinnen-Aktion vorstellten, während das Künstlerduo Christoph Wachter und Matthias Jud von seinen Reisen in die Peripherie des australischen Abschiebesystems berichtete. Gemeinsam mit der Soziologin Gökce Yurdakul haben wir über die Angst vor dem Anderen und das Potential von Kunst und Aktivismus angesichts der Flüchtlingskrise diskutiert, während der Journalist und Wissenschaftler Matthias Monroy einen Einblick in die neusten Updates bei der technischen Verwaltung von Migrationsbewegungen berichtete. Seine These: So wie die Systeme aufgebaut und genutzt werden, läuft es immer mehr darauf hinaus, dass Flüchtlingsverwaltung und Terrorismusbekämpfung von der Politik in eins gesetzt werden—obwohl doch klar ist, dass es für beides keine technische, sondern nur gesellschaftliche Lösungen geben kann.
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Schließlich ging es beim Border Visions-Panel auch um die große Frage: Für welche Strategien der Inklusion und Exklusion, der Überwachung und Kontrolle steht Europa heute und in der Zukunft, und welche Entwicklungen sind denkbar und wünschenswert?
Besonderer Dank an die Transmediale für die Organisation und das Aufzeichnen des Panels Border Visions.
Titelbild (Ausschnitt): transmediale // design akademie berlin | FlickR