Ein Leben ohne den Horror der zwischenmenschlichen Interaktion. Für viele ein Traum. Und neue Erfindungen erfüllen dir diesen Traum immer weiter. Du hast keine Lust, mit dem Pizzalieferanten zu sprechen? Du willst Smalltalk mit dem Taxifahrer vermeiden? Keine Angst, Maschinen helfen dir da weiter.
Wie die Website Select All berichtet, stellte der japanische Forscher Jun Rekimoto bei einer Konferenz des Magazins MIT Tech Review seine Erfindung namens “ChameleonMask” vor. Die als “menschlicher Uber” beschriebene Technologie erinnert an ein mobiles FaceTime-Tool. Anders gesagt: Ein menschlicher Stellvertreter befestigt sich ein Tablet vor seinem Gesicht, auf dem dein Gesicht zu sehen ist, und geht dann für dich hinaus in die Welt. Du musst theoretisch also nicht mal mehr das Haus verlassen, um deine zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen.
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Laut der dazugehörigen Website ist der Clou des Ganzen, dass bei der ChameleonMask ein echter Mensch als Stellvertreter für einen anderen User zum Einsatz kommt. Ein Display zeigt dann live das Gesicht dieses anderen Users und ein eingebauter Lautsprecher übertragt dessen Stimme. Rekimoto soll die Benutzung der ChameleonMask als “überraschend natürlich” beschrieben haben. Das ist wirklich überraschend.
Im Grunde läuft das so ab: Dein Freund oder deine Freundin braucht Hilfe beim Umzug, aber du hast keinen Bock darauf, Kisten durch die Gegend zu schleppen. Also holst du dir einen Stellvertreter mit ChameleonMask, der anstelle deiner hilft, während du von deinem kuscheligen Bett aus dabei bist. Oder stell dir vor, jemand hat ein wichtiges Fußballspiel, zu dem du es nicht schaffst. Dann schickst du einfach einen Stellvertreter mit deinem Gesicht zum Anfeuern hin. Rekimoto empfiehlt, dass der Stellvertreter einen ähnlichen Körperbau hat wie du. Klingt doch toll, oder?
Da die ChameleonMask anscheinend das ganze Gesicht bedeckt, ist noch nicht klar, wie genau der Stellvertreter sehen soll. Vielleicht kommen mit dem nächsten Update ja Augenlöcher.
Das Konzept der ChameleonMask ist an sich gar nicht neu. Telepräsenz schwirrt schon seit Jahren durch die Technologiewelt – und wie Select All bereits bemerkt hat, scheint die Inspiration dazu aus der TV-Serie Arrested Development zu kommen. Trotzdem muss man sich das mal vorstellen: Vielleicht redest du auf Partys schon bald mit einem fremden Menschen, der das Gesicht deines Kumpels auf einem Bildschirm vor seinem Kopf trägt. What a time to be alive.
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