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Hangover–News – 17. September 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Mutmaßlich Rechte attackieren und verletzen Geflüchtete im Harz, die Bayern-SPD will Erstklässler für ihren Wahlkampf einspannen und eine Ladenbesitzerin übermalt aus Versehen einen Banksy.
Nicht das Banksy-Gemälde, das in Bristol übermalt wurde || Symbolbild: imago | ZUMA Press

Wer war am Wochenende wieder nur feiern? Oder habt ihr doch die empfohlenen Mengen Obst und Gemüse zu euch genommen? "Fünf am Tag" sagen ja die Ernährungswissenschaftler – im britischen Harrogate hieße das: vier Kilogramm Möhre, 30 Kilogramm Kohl oder 320 Kilogramm Kürbis. Das zumindest sind ein paar Ergebnisse der "Harrogate Autumn Flower Show".

Ähnlich engagiert geht es auch bei den weiteren Themen unserer Hangover News zur Sache: Eine Ladenbesitzerin wollte endlich das Graffiti an ihren Rolläden loswerden und übermalte einen echten Banksy. Die bayerische SPD wollte ein paar Erstklässler für ihre Wahlkampfzwecke einspannen. Und ein Wetteransager in den USA machte die peinlichste Wetteransage des Jahres. Wir beginnen aber mit ernsten Nachrichten:

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Zwei Angriffe auf Flüchtlinge im Harz

Zwei Fälle vom Wochenende stehen für die viele Gewalt gegen Geflüchtete in Deutschland: In Hasselfelde und Halberstadt im Harz ermittelt die Polizei nach Angriffen mit mehreren Verletzten wegen Volksverhetzung und Körperverletzung. In Hasselfelde gingen Samstagabend zwei Männer auf eine Gruppe junger Afghanen los, sie beleidigten sie rassistisch und verletzten laut Polizei einen 17-Jährigen. Als eine Betreuerin eingreifen wollte, stießen die Täter sie gegen ein Auto. Einer der Angreifer soll ein T-Shirt mit der Aufschrift "Deutschland" getragen haben. Die Männer flüchteten. Dreißig Kilometer davon entfernt wurden einige Stunden später in Halberstadt drei Männer aus Somalia von fünf Deutschen beschimpft angegriffen und verletzt. Sie waren erheblich angetrunken, schreibt die Polizei.

Verletzte und Festnahmen bei Räumung im Hambacher Forst

Am vierten Tag der Räumungen im Hambacher Forst || Foto: imago | ZUMA Press

Ein Wald in Nordrhein-Westfalen wird immer mehr zum Symbol für den Kampf zwischen Umweltschützern und Großkapital. Im Hambacher Forst hat die Polizei am Wochenende die Räumung fortgesetzt, einige Demonstranten hatten sich sogar unter der Erde in Tunneln vergraben, um gegen die geplante Rodung des Waldes für die Ausweitung des Braunkohletagebaus des Energieversorgers RWE zu protestieren. Sie gaben nach einigen Stunden auf. Von 51 Baumhäusern, die in den vergangenen Jahren von Demonstranten gebaut wurden, waren gestern Abend laut RP Online 18 geräumt worden. Mehrere Tausend Menschen haben an einer Solidaritätsdemo teilgenommen. Für viel Aufsehen sorgte das Video einer Aktivistin, das unter dem Hashtag #Hambibleibt auf Facebook veröffentlicht wurde. "Sie denken wahrscheinlich, sie haben gewonnen, aber sie brauchen den Wald genauso", sagt sie.

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Tote durch Stürme in Asien und den USA – Fernseh-Journalist ist das offenbar nicht dramatisch genug

Die Folgen des Taifuns Mangkhut in Hongkong || Foto: imago | ZUMA Press

Gleich zwei schwere Naturkatastrophen haben am Wochenende Schlagzeilen geschrieben: Auf den Philippinen sind beim Taifun Mangkhut mindestens 64 Menschen ums Leben gekommen. In China mussten über zwei Millionen Menschen ihre Häuser verlassen und auch Hongkong mit seinen über sieben Millionen Einwohnern wurde schwer getroffen.

Im Südosten der USA dagegen sind durch die Wassermassen nach dem Tropensturm Florence mindestens 16 Menschen gestorben, berichtet die New York Times.

Für besonderes Aufsehen hat aber auch der Weather Channel gesorgt. Dort war während des noch aufziehenden Sturms Reporter Mike Seidel zu sehen, wie er sich in den Wind wirft und kaum gegen ihn ankommt – leider liefen dann zwei Passanten entspannt im Hintergrund durchs Bild, so dass klar wurde, dass Seidel die Situation etwas übertrieben hat. Sein Sender veröffentlichte laut Time Magazine hinterher ein Statement, wonach Seidel nach stundenlanger Hurrikan-Berichterstattung schlicht erschöpft gewesen sei.

Ladenbesitzerin lässt Banksy auf ihren Rolläden übermalen

Genugtuung für alle, die in Banksy schon immer einen überschätzten Straßenkünstler mit mittelmäßigen Grafitti-Skils sahen: In Bristol hat eine Ladenbesitzerin beschlossen, dass sie die Sprühereien auf den Rolläden ihres Landes loswerden will. Sie hat deshalb eine frische Schicht Farbe zum Übermalen in Auftrag gegeben. Als das Graffiti am Donnerstag zur Hälfte übermalt war, kam ein Passant vorbei und wies daraufhin, dass es sich um eine frühe Arbeit von Künstlerphantom Banksy handele. Ladenbesitzerin Jo Xie will nun lokale Street-Art-Künstler Vorschläge zur Gestaltung der unteren Hälfte machen lassen, hieß es am Wochenende laut FAZ.

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Bayern-SPD schreibt an Erstklässler und will sie als Wahlkämpfer

Schon verstanden, Wahlwerbung ist ein schwieriges Geschäft, da musst du als Kandidat froh sein, wenn überhaupt jemand ernsthaft interessiert ist. Seit dem Wochenende wird aber in Bayern diskutiert, ob der Zweck die Mittel heiligt. Im fränkischen Städtchen Zirndorf haben die Sozialdemokraten einen an Erstklässler gerichteten Brief geschrieben, in dem die lokalen Verdienste der Partei herausgearbeitet werden.

Außerdem folgt ein Hinweis, dass die Kinder doch bitte ihre Eltern überzeugen sollen, bei der kommenden Landtagswahl die SPD zu wählen. CSU und Freie Wähler haben die Rechtsaufsicht eingeschaltet, berichtet Stern.de. Die SPD vor Ort hat sich auf Facebook mit dem Argument verteidigt, dass sie schon seit Jahrzehnten die Aktion "Brotdosen für die Schulanfänger" betreibe und dazu eben auch ein Begleitbrief zähle.

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