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Neue Musik

"No Lives Matter" von Ice-Ts Body Count ist heute das beste Musikvideo der Welt

Die "Copkiller" von Body Count sind mit einer harten Ansage zur aktuellen Lage zurück.

Foto im Header: Imago

Es ist 1992 und Body Counts Anti-Polizei-Hymne "Cop Killer" erscheint. In Song rappt Ice-T davon, sich an der Polizei für all die rassistischen Misshandlungen zu rächen und einen Beamten umbringen zu wollen. Der Song ist so kontrovers, dass sich Ice-T oft erklären muss, wobei er die fiktionale Natur des Textes betont. Trotzdem zieht das Label das Album zurück und wirft es ohne den Song unter neuem Namen wieder auf den Markt. "Cop Killer" ist bis heute nicht nur Symbol für einen absoluten Tabubruch (den auch Haftbefehl mit seinem eigenen "CopKKKilla" ehrte), er steht auch für die Verschmelzung zweier auf den ersten Blick komplett gegensätzlicher Genres: Rap und Heavy Metal.

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Denn mit Body Count hatte der Gangsterrap-Pionier Heavy Metal-Musiker um sich geschart, um seine politischen Texte mit treibenden Riffs zu unterlegen. Ein musikalischer Schlag in die Fresse und das auf allen Ebenen. "Cop Killer" erschien zu einer Zeit, als die Straßen von Los Angeles eh schon kurz davor waren in Flammen aufzugehen. Nachdem 1991 mehrere Polizisten Schwarzen Rodney King fast zu Tode geprügelt hatten und ein Jahr später freigesprochen wurden, brach breiter Protest gegen Polizeigewalt aus. Die Wut der Menschen aus den Armenvierteln L.A.s wurde dann vor allem durch Body Count mit vorher noch nie gehörtem Sound umso lauter artikuliert.

25 Jahre, unzählige dokumentierte Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze und der neu geformten Protestbewegung "Black Lives Matter" später, klingen Body Count wütend wie nie zuvor. Der neue Track "No Lives Matter" beginnt mit einem Ice-T-Monolog, in dem er davon spricht, dass "Black Lives Matter" eigentlich irreführend sei – da das Leben der Schwarzen in der Geschichte der USA doch noch nie gezählt hätte. Zudem würden alle, die jetzt als Gegenbewegung "All Lives Matter" brüllen, nicht verstehen, worum es eigentlich gerade geht: um die Rechte der Schwarzen, nicht um die Rechte aller. Warum dann aber "No Lives Matter"? Weil nicht nur Schwarze, sondern eigentlich jeder, der nichts hat, von der Polizei drangsaliert wird: "They fuck whoever can't fight back."

Hör dir den Song hier an: 

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