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So verbiegt sich Stahl: Wütender Schmied widerlegt 9/11-Verschwörungstheorie

Screenshot: Youtube

Trenton Tye ist Schmied und ziemlich aufgebracht. Seit nunmehr 14 Jahren hält sich die Theorie, dass der Stahl der beiden World Trade Center nicht allein durch die Hitze des Flugzeugbenzins hätte nachgeben können—was ein weiteres Indiz dafür sei, dass am 11. September 2001 nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Mit dieser hartnäckigen Verschwörungstheorie wollte Tye nun endlich aufräumen.

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Der Südstaaten-Schmied aus South Georgia, der seinen Handwerksalltag mit themenbezogenen Performances on- und offline aufwertet, schmiss seinen Ofen und die Kamera an und legte los mit seiner praxisbezogenen Argumentation.

„Kerosin brennt bei 800 Grad Celsius, aber Stahl schmilzt bei 1500 Grad. Darum war 9/11 eine Verschwörung”, zitiert der erboste Tye kopfschüttelnd ein unter Verschwörungstheoretikern gerne bemühtes Argument.

Obwohl er auch sonst beruflich sehr viel zu tun habe, wollte sich Trenton dem Thema unbedingt mit einem aufklärenden Video annehmen, das er in seinem YouTube-Kanal purgatoryironworks hochlud.

„Ob es eine Verschwörung ist oder nicht, ist mir egal. Was mich aufregt, sind die falschen Fakten, die ihr Leute von euch gebt.” Er ficht auch gar nicht die Argumentation der Gradzahlen und Schmelzpunkte an, das einzige, was der gewichtige Südstaatenschmied der unwissenden Welt da draußen zeigen will, ist das Verhalten von Stahl bei hohen Temperaturen.

Dafür holt er ein Stück eines circa 980 Grad Celsius heißen Stahlträgers aus seinem Ofen und steckt es in die Seite seines Amboss. Das Eisen glüht zwar, ist aber dennoch fest und nicht geschmolzen. Nun nimmt der aufgebrachte Schmied seinen kleinen Finger und biegt das Ding mit beeindruckender Leichtigkeit hin und her. „Es ist eine verdammte Nudel. Euer Beweis ist hinfällig”, erläuterte der sympathische YouTube-Handwerker (Kredo: „Ich bin Schmied und ich liebe Speck!”).

Stahl muss also nicht geschmolzen sein, um nachzugeben, sondern reagiert bereits bei Temperaturen unter seinem Schmelzpunkt wie Butter. Immer noch wütend rauscht Tye von der Bildfläche und… wollte sich eigentlich wieder den wichtigen schmiedeeisernen Dingen zuwenden—doch nachdem sein Video innerhalb weniger Tage über fünf Millionen mal angesehen wurde, erreichten ihn so viele Kommentare, dass er sich erstmal genötigt sah, ein Folgevideo hochzuladen.