Das Leben und Werk von Tom Delonge, dem Mann, der über sexuelle Gefühle zu seinem Hund singt


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Nun ist es also passiert. Das bittere Ende, das Blink-182-Liebhaber erwartet haben, seit sich die Band 2009 „für die Fans“ wiedervereint hat (sprich: durchgehend auf Tour, ein Album in sechs Jahren, wenig Leidenschaft), ist letzte Nacht tatsächlich erfolgt, als die Band eine Pressemeldung veröffentlichte, in der stand, dass Tom Delonge die Band verlassen hätte. Dann hat er sie doch nicht verlassen. Und dann hat er sie doch verlassen. Es war kurzzeitig etwas verwirrend.

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Die Wahrheit ist: er ist definitiv draußen. Mark Hoppus und Travis Barker—die beiden verwitweten Mitglieder von Punk-Pops Kronjuwele—gaben dem Rolling Stone am Abend ein Interview, in dem sie sagten: „Es ist einfach hart, für jemanden einzustehen, der respektlos und undankbar ist… Zu sagen, ‚Ich habe die Band nicht verlassen‘ ist einfach nicht wahr. Es ist hinterhältig.“

Natürlich hat die News jede Menge Blink-182-Fans aufgebracht. Tom Delonges langgezogener Gesang, sein Fäkalhumor, und seine Ähnlichkeit zu einem entfernten Verwandten von Will Ferrell waren schon immer das Rückgrat der Band. Ein passender Tweet sagte: „Persönlich zerstört durch Tom Delonge“.

Aber wieso hat es wirklich so lange gedauert, bis die Leute gemerkt haben, dass er ein kompletter Idiot ist? Vermutlich liegt es daran, das er nicht mehr dieses bekiffte, besoffene Punk Kid ist. Er ist 39 Jahre alt. Wenn du jung bist und so ein unschuldiges, schelmisch-dauergrinsendes Jungengesicht hast, kommst du mit vielen Dingen durch. Aber Tom Delonge ist schon länger ein infantiles, unzuverlässiges Stück Scheiße am Fuß der Musikindustrie. Lasst uns mal vor Augen führen, warum.


Beweisstück A: Er sieht die Dinge falsch


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Im November 2014 spuckte Tom Delonge jede Menge Ungerechtigkeiten aus. „Streaming zuzulassen ist dasselbe, wie zuzulassen, dass Chinesen Elefanten umbringen, um aus dem Stoßzähnen Elfenbeinstatuen zu schnitzen“, sagte er. „Es sieht super in deinem Regal aus, aber wenn du wirklich darüber nachdenkst, was du eigentlich tust, wirst du merken, wie scheiße es ist.“

Ich weiß nicht, wie es in der Welt ist, in der Tom Delonge lebt, aber hier auf der Erde, wo Wilderer in drei Jahren mehr als 100.000 Elefanten abgeschlachtet haben, wurde durch Streamingdienste noch niemand wissentlich umgebracht. Klar ist es kacke für Tom, dass das letzte Angels & Airwaves-Album in der ersten Woche 19.088 Kopien verkauft hat, während Enema of the State insgesamt mehr als 15 Millionen Mal über die Theke ging, damals bevor es überhaupt die Idee zu Streamingdiensten gab, aber ich bin mir sicher, dass er reich genug ist.

Übrigens: Exakt dieses Angel & Airwaves-Album wurde (vermutlich mit Toms Einverstädnis) in voller Länge bei Rolling Stone gestreamt.


Beweisstück B: Angels & Airwaves

Nachdem Blink-182 sich 2005 das erste Mal aufgelöst haben, hat Tom Delonge eine neue Band gegründet: Angels & Airwaves. Der Name klingt schon stark nach einem halb herausgekrochenen, trockenen Furz, aber am Ende sind es doch die Assoziationen die man mit der Band hat, die Tom Delonges Idiotie unterstreichen. Statements wie:

Über die Band: „Diese Band beinhaltet eine innere Energie und ein spirituelles Erwachen, die irgendwie magisch sind.“

Über die Shows der Band: „Es fühlt sich wie ein Aufstieg in den Himmel an. Die Leute schweben über dem Boden.“

Über das Debüt der Band: „Das ist die beste Musik, die seit Jahrzehnten gemacht wurde.“/„Ich bin zwei Songs davon entfernt, das beste verdammte Album zu machen, das ihr in zwanzig Jahren gehört habt.“/„Ich bereite die größte Rock’n’Roll-Revolution für diese Generation vor.“

Es gibt etwas an Tom Delonge, das Selbstverherrlichung wirklich auf ein jenseitiges Level hebt, Lichtjahre von Kanye West entfernt. Denn wo Yeezys Musik zumindest objektiv großartig ist, geht es bei Angel & Airwaves um ein mediokres Konzept-Projekt und darum, wie viel Geld Fans für einen „exklusiven“ Fanclub ausgeben.

Beweisstück C: verdammt viele 23-Jährige sind tatsächlich berühmt

Leonardo DiCaprio, Will Smith, Helen Keller, Seth Cohen, sie alle waren in ihrem 23. Lebensjahr berühmt. Dieser Song ist ein unfassbar irrsinniges Statement und vermutlich nur wahr, wenn du ein Arschloch bist.

Beweisstück D: Der Inhalt dieses Songs

Wenn es einen bedeutenden Vorboten gibt, dass der Inhalt, der aus Tom Deloooooooooooonges Mund brabbelt, nicht vertrauenswürdig ist, dann ist das der Inhalt der Songs seiner Band. Bis jetzt haben sie einen Song über einen fickenden Hund, einen über Sex mit seinem Opa, einen über einen Typen der seine Schwester fickt und einen Song, der sich einfach nur immer wieder auf „shit piss cunt cocksucker motherfucker tits fart turd and twat“ reimt.

Sowas war im Alter von 14 Jahren lustig, als die meisten pubertierenden Jungs noch glaubten, dass steakandcheese dot com der Inbegriff von Coolness ist und sie nonstop über ihren kleinen Freund redeten. Tom Delonge war aber keine 14 als er diese Songs schrieb: „Fuck a Dog“ wurde geschrieben als er 26 war. Nun, ich bin zwar erst 22 aber hey, an all meine 26-jährigen Freunde da draußen: Würdet ihr einen Gleichaltrigen ernst nehmen, wenn er einen Song darüber schreibt, seinen Hund in den Arsch zu ficken? Ich bin mir sehr sicher, dass das diese Sorte Mensch ist, die du meidest, sobald du deine Jungfräulichkeit verloren hast.

Beweisstück E: Dieses Zitat

In einem Interview mit Kerrang wurde Tom Delonge gefragt: „Wer ist dein Held des Jahres?“

Er antwortete: „U2´s Bono. Ich denke er ist großartig. Und er weigert sich nach wie vor sich an irgendwelche Regeln zu halten.“

:(

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