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Das Problem mit großen Brüsten und Gewichtsklassen

Am 25. September führte MMA News ein Interview mit der WMMA-Kämpferin Brye Anne Russillo über ihren anstehenden Kampf gegen Paige Lian. Es war ein nettes, wenn auch recht unbedeutendes Interview, das wohl genauso schnell wieder in der Versenkung verschwunden wäre, wie es entstanden ist—wenn sie beiläufig nicht erwähnt hätte, dass ihre Brüste zwölf Pfund (rund 5,5 Kilo) wiegen. Da wurden die (testosteronschwangeren) Wächter des Internets natürlich hellhörig, und bevor sich Russillo versah, war ihr Gesicht in der Daily Mail, der New York Post und auf CNN zu sehen.

Brye Anne Russillo (Foto via Facebook)

Dabei erwähnte sie die zwölf Pfund Busengewicht nicht, um mit ihrer Weiblichkeit zu prahlen. Vielmehr erklärte sie, dass ihre Brüste aus rein sportlicher Sicht zu einem Problem geworden sind, da sie Schwierigkeiten hatte, die Gewichtsklasse (66 Kilo) ihrer Gegnerin zu erreichen. Denn wie sehr sich Russillo auch bemühte abzunehmen und von ihren 70 Kilo runterzukommen, ihre Brüste wollten partout nicht leichter werden. O-Ton Russillo:

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Ich kann mir meine Titten nicht einfach so abschneiden und zur Seite packen, sie wiegen eben 12 Pfund.

Während sich die meisten Kommentatoren auf „LOL, GEILE TITTEN!” beschränkten, rief der Fall von Russillo auch eine durchaus ernstgemeinte Frage auf den Plan: Sollte man in der WMMA die Körbchengröße der Kämpferinnen bei der Einteilung in Gewichtsklassen berücksichtigen?

Obwohl ich als Frau—die früher selber Kampfsport praktiziert habe—aus eigener Erfahrung weiß, dass einem Brüste tatsächlich in die Quere kommen können, glaube ich nicht, dass mit einer solchen Reform der WMMA-Szene wirklich gedient ist. Denn welchen Unterschied macht es, ob die zwölf Pfund mehr auf einen größeren Busen oder irgendwelche Muskelpartien zurückgehen? Beim Grappling wird dein Gegner in beiden Fällen einen Gewichtsnachteil haben. Dazu kommt noch, dass man gewissermaßen die Büchse der Pandora aufmacht, wenn man anfängt, bei der Einteilung in Gewichtsklassen Ausnahmen für bestimme Körperregionen aufzustellen. Gewichtsklassen konnten noch nie hundertprozentig sicherstellen, dass sich zwei gleich starke Kontrahenten gegenüber stehen. Schließlich können sich zwei Kämpfer auch bei gleichem Gewicht erheblich in ihrer Größe, Reichweite, Knochenstruktur und der viel diskutierten Knochendichte unterscheiden. Und man macht das Ganze nicht fairer—geschweige denn übersichtlicher—, wenn man anfängt, bei großen Brüsten eine niedrigere Gewichtsklasse in Aussicht zu stellen.

Stattdessen sollten sich die WMMA-Verantwortlichen ganz andere Fragen stellen—allen voran, ob Schläge und Tritte gegen die Brust verboten werden sollten. Die Kämpferin Bryanna Fissori hat dazu einen super Artikel geschrieben.