Alles Gute, das im Jänner herausgekommen ist

Wir wissen, dass ihr alle viel zu tun habt. Deshalb listen wir hier nicht jeden Müll auf, sondern bringen euch unsere eigene Auswahl an der besten neuen Musik, die diesen Monat herausgekommen ist. Wie Drake auf seinem zeitlosen Debüt gesagt hat—Thank [Us] Later. Oder schickt uns Geschenke.

Der Jänner ist einer der schlimmsten Monate des Jahres. Ich möchte ja niemanden runterziehen, aber hier ein paar Beispiele: wenig Geld am Konto, unerträgliche Kälte und der Fakt, dass sich Sommer wie ein unerreichbares Paralleluniversum anfühlt, können dazu beitragen, dass der Jänner unvermeidbar zum Speiben ist. Ich bin mir sehr sicher, dass die einzigen Leute, die diesen Monat mögen a) im Jänner Geburtstag haben, b) auf einem Berg leben oder c) Quellen des Serotonin und der Körperwärme sind.

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Das Jahr beginnt meistens ziemlich langsam—der durchschnittliche Mensch braucht mindestens zwei Wochen, um sich von dem ganzen Weihnachstsgefresse und dem Overload an Familie zu erholen. Deshalb warten Popstars auch bis Mitte/Ende des Jahres damit, ihre wirklich großen Sachen rauszubringen. Aber trotzdem sind wir schon jetzt mit einigen Songs beschenkt worden. Lasst uns also auf die Dinge zurückblicken, die wir aus dem Jänner in unseren Favoriten/ Bookmarks / Gedächtnis für die Zukunft abspeichern sollten.

Der meistgehypte Song: Action Bronsons „Actin´Crazy“

Ich meine, kommt schon. Er singt: „I feel so alive I think I shit myself.“

Ort: Queens, NY, USA

Die beste neue Band: Paul McCartney und Kanye West

Seht mal, wenn Paul McCartney und Kanye West einen gemeinsamen Song machen, dann muss das hier auch drinnen stehen. Schließlich sind beide GOATs. Die Ungerechtigkeiten, über die Kanye auf My Beautiful Dark Twisted Fantasy und Yeezus singt—„What’s a black Beatle anyway? A fuckin’ roach. Guess that’s why they got me sittin’ in fuckin’ coach”—existieren immer noch. Das hat Paul aber nicht davon abgehalten, nicht nur mit dem besten schwarzen Mann in der Musik, sondern auch mit Rihanna, der wahrscheinlich besten Frau, Tracks aufzunehmen. Was die Welt einer gewissen Balance einen Schritt näher brachte.

„Only One“ ist ein großartiger Song. Leute, die anderer Meinung sind, sind entweder abgestumpfte Beatles Fans, abgestumpfte Kanye Fans oder einfach komplett herzlos.

„FourFiveSeconds“, dass letzte Woche herauskam, ist ein bisschen anders. Die Reaktionen waren gemischt. Hauptsächlich weil Rihanna über eine Akustikgitarre drüberjodelt. Die Sache ist aber, dass es objektiv großartig ist, wenn Rihanna über eine Akustikgitarre jodelt. Dieses Mädchen hat heiße Bänder. Zeig uns doch einen besseren Song, eines weltbekannten Popstars, der in den letzten vier Wochen erschienen ist.

Ort: Chicago, Bahamas, Liverpool

Die Königin der Popmusik: Die elfjährige Sophia Grace

Sophia Grace ist mächtig. Solltest du sie noch nicht kennen: es handelt sich um ein elfjähriges Mädchen aus Essex, England, das einen Popsong herausgebracht hat, der den Rest Großbritanniens noch blässer als sonst aussehen lässt. Ein leichter DJ Mustard-Beat, PC Music-esque Interludes, ein Refrain der besagt, dass sich jeder ficken soll, der nicht in deiner Clique ist—Sophia Grace hat einige Power-Moves.

Ort: Essex, England, wurde aber im Pop-Lager des kommerziellen Amerika kreiert.

Das einzige Album, das es wert ist angehört zu werden: Lupe Fiasco—Tetsuo & Youth

Lupe Fiasco wurde—wenn auch berechtigt—ganz schön runtergemacht. Seit seinem Release von The Cool—einem der besten Rap Alben Mitte der 00er Jahre—ist Lupe dazu verleitet, sich seine eigene Karriere zu verhauen: er rebranded sich als selbst ernannter Vorreiter der Hochkultur und hat Alben herausgebracht, die so geschmacklos sind wie ein lauwarmer Krautsalat. Die Qualität seines Outputs war allerdings eher der Fehler seines Labels—Atlantic hat ihn geradezu gezwungen Projekte fallen zu lassen. Aber nach den bizarren Umständen, die dazu geführt haben, dass die Hackergruppe Anonymous das Label dazu gezwungen hat, Tetsuo & Youth im Jänner herauszubringen, kam er nun mit einem Knaller zurück.

Macht keinen Fehler. Tetsuo & Youth ist Lupes vollendetstes Projekt seit The Cool. Es ist recht üppig—einige Tracks sind über acht Minuten lang, die die Pfeiler des Albums sind. Es ist voll mit Doppel- und Dreifachdeutigkeiten und läuft wie frisches Wasser.

Ort: Chicago, Illinois, USA

Das beste Video: SIA—„Elastic Heart“

Was sollen wir noch sagen? SIA hat das Video zu „Elastic Heart” am 7. Jänner herausgebracht. In dem Video spielen der professionelle Troll und Künstler Shia Labeouf und die Tanz-Sensation Maddie Ziegler mit. Seitdem hat das Video über 80.000.000 Aufrufe auf YouTube. Einige Leute hatten ein Problem mti dem Video: Es zeigt ein junges Mädchen, das mit einem Mann in einen Käfig gesperrt ist. Ein Problem mit dem Video zu haben hängt in diesem Fall davon ab, was aus der Sicht des Zusehers okay und was nicht okay ist.

Laut Maddie war Shia Labeoufs Hygiene das einzig wirkliche Problem. Zur Vanity Fair hat sie gesagt: „Ich habe Shia wirklich gebissen und es war ekelhaft. Wir waren dreckig und ich musste in seine dreckige Hand beißen. Ich habe mich ständig abgewischt und wollte Shia auch Tücher zum Abwischen geben und er meinte ‘Ich brauche keine Tücher’ und ich sagte dann ‘Doch, die brauchst du.’“

Ort: Adelaide, Australia

Für alle die noch bei uns sind: das war jetzt ein Auszug aus den besten Momenten des Jänners, die ohne Zweifel auch irgendwo in den Endjahreslisten, Essays und Kommentare über den Stand der Kultur im Jahr 2015 vorkommen werden.

Aber es geht hier nicht nur um große Tracks und Alben. Im Jänner kamen auch ein paar großartige Songs raus, die es wert sind sie anzuhören. Hier sind sie.

BEA—„Filthy Believer“

Noch weiß man nicht viel über die Pop-Musikerin BEA aus Amsterdam—außer dass sie BEA heißt, aus Amsterdam kommt und Pop macht. 2014 hat sie ein paar Tracks herausgebracht—„Breadwinner“ und eine EP namens Good Thinking—aber bei ihrem neuen Track „Filthy Believer“ haben wir wirklich angebissen. Es ist Pop mit blechernen Instrumenten. Aber im Gegenteil zu, sagen wir, Iggy Azaleas „Fancy“, zerstören die Wind-Fürze nicht den Gehörgang des Hörers.

Für Fans von: Pop, eine Stimme die dich mitnimmt, Synths & blechernen Instrumenten.

Ort: Amsterdam, Holland


Olatunji—„Ola (Kan Kan Riddim) 2015 Trinidad Soca“

Olantunji’s „Ola (Kan Kan Riddim)” kam zwar schon Ende letzten Jahres heraus, aber da es gerade erst anfängt monumental zu werden, dehnen wir hier mal die Regeln und nehmen es in unserer Jänner-Reflexion auf. Denn jeder sollte dieses Lied 2015 gehört haben. Das ist Glück in Audioform.

Für Fans von: Andauernder Glückseligkeit, Dancehall, lachen

Ort: Trinidad


Adventures –„Heavenly”

The Adventures bestehen aus drei Mitgliedern der Hardcoreband Code Orange Kids, klingen aber überhaupt nicht danach. Sondern süßer und weicher, die Art von Sound, die Kompromisse eingeht und immer deine Seite der Geschichte hören will. Die Band formierte sich letztes Jahr und ihre EP „Heavenly“ ist ein bisschen so wie so fest umarmt zu werden, dann man nicht mehr atmen kann.

Für Fans von: Gefühle, Gitarren, öfters ängstlich werden, Händchen halten und betrunken werden

Ort: Pittsburgh, Pennsylvania, Amerika


Princess Nokia–„Young Girls”

„Wir sind alte Seelen, Beschützer der Erde, Wächter der Kinder, Anbeter des Mondes, Meerjungfrauen, Anhänger der Sonne und Frauen der Magie. Wir sind Hexen. Wir beschützen die Natur und kämpfen gegen die Dunkelheit“, gibt Prinzessin Nokia am Anfang des Videos zu „Young Girls” zu Protokoll. Ein profundes Statement, das insgesamt eine Menge Sinn ergibt: organisch, natürlich und glaubwürdig. Princess Nokia—eine Wiedergeburt von Wavy Spice—hat ihr drittes Auge geöffnet, und das Ergebnis ist erfrischend.

Für Fans von: Harmonie, der Welt, Wavvy Spice

Ort: New York, USA


Phoebe Ryan – „Ignition / Do You“

Die schiere Anzahl an Remixes auf Soundcloud ist ermüdend. Es gab auch einige erschreckend schlechte Mash-Ups—S-Club 7 & Michael Jackson zum Beispiel—aber gelegentlich poppt etwas auf, das tatsächlich funktioniert. Die Zwangsverheiratung von R. Kelly’s „Ignition“ and Miguel’s „Do You“ zum Beispiel. Es ist aktuell die einzige Waffe des Produzenten Phoebe Ryan. Aber es ist eine wirksame.

Für Fans von: Remixes, R.Kelly or Miguel, Menschen, die gerne Drogen nehmen

Ort: Los Angeles, USA


Miss M.E – „The Unbearable Wetness of Being” EP

Meghan Edwards hat den Großteil des letzten Jahres damit verbracht, regelmäßig Pop-Up Partys in Los Angeles zu veranstalten auf denen angenehmer, gefühlvoller Chicago House und zeitgenössischer Dance gelaufen sind. Abgesehen davon hat sie als Miss M.E. Musik gemacht. Ihre Musik hört man sich am besten mit Kopfhörern und—wie der Titel schon vorschlägt—an diesen Tagen an, an denen dein zerschlissener Trainer schon eins mit dem Boden wird.

Für Fans von: Atmosphärischem Verlangen

Ort: Berlin, Germany


Pinkshinyultrablast—„Everything Else Matters”

Die fünfköpfige Band Pinkshinyultrablast hat ihr Debüt Everything Else Matters Anfang diesen Monats herausgebracht und es siedelt sich irgendwo zwischen den atmosphärischen Klängen der Cocteau Twins und dem melodischen Glitzer von Polica an.

Für Fans von: Shoegaze, kaleidoskopischer Melancholie, chilling the fuck out

Ort: St Petersburg, Russia


Webster X – “Doomsday”

Webster X aus Milwaukee hat seine Debüt-EP Ende letzten Jahres herausgebracht und jetzt sein Video zu „Doomsday“ herausgebracht. Die Message des Songs, „Why the fuck you been stressin´?“ ist eine der ewig unbeantworteten Fragen des Lebens.

Für Fans von: Hip-hop, Chance the Rapper/Mick Jenkins

Ort: Milwaukee, USA


Rich Homie Quan – „Flex“

Oh my fucking god. Ich hoffe, dass der Tag niemals kommt an dem Rich Gang—die von Young Thug und Rich Homie Quan angeführte Gruppe, die hinter „Lifestyle“ stecken und damit den besten Song 2014 gemacht haben—aufhören Musik zu machen. Sollte das doch der Fall sein, muss irgendjemand eine Art Rehab aufstellen. Rich Homie Quans Stimme macht viel zu süchtig.

Für Fans von: Trappin’ out, gettin’ turnt’, Rich Gang, Aliens

Herkunftsort: Atlanta, Georgia, USA


Du kannst Ryan Bassil auf Twitter finden: @RyanBassil