Foto: via Flickr | Craig Carper I CC BY 2.0
Du hast es also in die erste Reihe geschafft. Doch oje! Die sind ja alle hot. Wie suchst du dir, als Groupie der ersten Stunde, also das richtige Bandmitglied aus? Kommt darauf an, auf welchen Typ du so stehst. Wir haben hier einige der schönsten Klischees zusammengetragen, du kannst selbst entscheiden, in welches du dich oberflächlicherweise einordnen willst. Gleich noch vorab: Für die Recherche zu dieser Artikelreihe wurden vornehmlich Bands der klassischen Indierock/pop-Formation gewählt. Wir wollen ja auch immer schön differenzieren können zwischen den vier main members: Sänger, Gitarrist, Bassist, Drummer. Keys ab und an, nagut, aber das wars dann schon, wir wollen ja mal nicht übertreiben. Und scheiße ja, es wird oberflächlich verhandelt.
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Wir haben jetzt also schon fast alle Bandmembers bis auf die oft nicht vorhandene Unterhose durchleuchtet, deren Vor- und Nachteile abgewogen. Einer—oho!—fehlt uns aber noch, obwohl er für den Sound einfach der hot shit ist: Der Schlagzeuger. Lasst uns in Anbetracht der einleitenden Worte diesen vierten und abschließenden Rockstar-Auserwählartikel damit beginnen, dass wir sehr wohl auch weibliches Groupietum—auf der Star- und der Anbetungsseite gleichermaßen—vollends unterstützen. Unser Hot hot go-Award für nicht nur super scharf hinter ihren Trommeln, sondern auch noch megatalentiert und mit umwerfender Reindreschmentalität gesegnet geht an Leah Shapiro (Black Rebel Motorcycle Club). Ladies, da werfen wir nicht nur einen, sondern gleich zwei BHs.
Der Drummer hat kräftige Arme. Erst nach mehrmaligen Hinsehen wird da klar, wer hier wen verdrängt: Die pulsierenden Muskelstränge, die kreischend bunten Tattoos oder umgekehrt. Beeindruckt von seinen malerischen Körperverzierungen wirst du ihn dann eines Tages, wenn du neben ihm aufwachst und die Bierfahne noch verliebtheitshalber ausblenden kannst, fragen, was die denn alle so bedeuten, die Tattoos. Je nach Verfassung und Shot-Anzahl des Vorabends wird er dir dann mehr oder weniger genervt erklären, dass er eigentlich selbst wenig Ahnung davon hat, was da so auf seinem Rücken gekritzelt steht. Hashtag my ass—wer bitte sehr kann schon spiegelverkehrt lesen? Abgesehen davon, dass er sich wohl an die wenigsten der besoffenen Scheißaktionen erinnern kann, die ihm seinen Körperschmuck eingetragen haben. Du dachtest, ein Arschgeweih wäre schlimm? Dann rück zur Seite, Puppe, und hör dir die richtigen Horrorstories an. Und wir sprechen hier nicht von Herz mit geschwungenem „I love you Mum“.
Aber, nevermind: wie er da also sitzt und auf die Trommeln eindrischt, lässt dir die Gänsehaut deinen verschwitzten, lechzenden Körper rauf- und runterjagen. Vielleicht bringt das auch einfach eine animalisch-bodenständige Seite in dir zum Schwingen—aber gut, legitim.
Und mal ehrlich. Seht euch die Black Keys an. Oder deren jüngere Ausgabe, Royal Blood. Fett und/oder hässlich ist hier mehr oder weniger Programm und siehe da: puff. Dahin sind die Vorurteile, wenn erst einmal so richtig saftig auf die Trommeln gedroschen wird.
Er ist also dementsprechend mal a) kräftig—hallo, harter Sound verlangt hartes Spiel und b) gleichzeitig feinfühlig, muss er doch auch ab und zu die leiseren Parts mit einem leisen Schellen-Gerassel begleiten. Auf sein Privatleben umgelegt, müsste er dadurch ja ein einfühlsamer Tausendsasa sein. Haha. Gut, da müssen wir sogar selbst lachen.
Wiederum, bleiben wir positiv: Beweisen sie schon anhand ihrer schön verzierten Oberarme ein gewisses ästhetisches Empfinden, haben wir uns an dieser Stelle ganz schnell in die blonde Drummer-Fraktion verliebt (dies als wenig subtile Anspielung auf die hot blondes von erstens Placebo (Steve Forrest) und zweitens Olympique (Nino Ebner)). Außerdem, um das Fangnetz natürlich so weit wie möglich auszuweiten: Neben den blonden Hübschlingen und den austrainierten, böse blinzelnden Hünen gibt es natürlich auch die Gentlemen unter den Schlagzeugern, wie zum Beispiel Samuel Fogarino von Interpol.
Foto via Flickr | bixentro I C.C BY 2.0
Den Keyboarder haben wir übrigens nicht vergessen. Ist superwichtig und supergut, nur leider in seltenen Fällen supersexy. Das muss jetzt hier einfach mal so festgehalten werden. Wir wollen im selben Atemzug natürlich einige Fälle sofort ausnehmen (Domenicus, Leo, ihr wisst eh, wer gemeint ist; auch international: Ben Lovett von Mumford and Sons stoßen wir nicht von der Bettkante). Der Streifzug durch die Groupienächte hat jedoch einfach ergeben, dass die Gitarre und/oder Stimme DAS Sexsymbol auf der Bühne schlechthin bleibt. Also, boys: singen können oder Klampfe lernen, anders wird das nix.
Nach einem solchen Bericht und aufreibender, nervenzerfetzender und gleichsam glücklicher Feldforschung hat sich eine Wahrheit herauskristallisiert. Richtig: EINE Wahrheit. Fazit ist doch, dass jedes Bandmitglied seine Vor – und Nachteile mit sich bringt. Je nach Betrunkenheitsgrad der eine mehr, der andere weniger. Im Endeffekt wäre aber nur die Verschmelzung aller genannten Personen die wirkliche Erfüllung jedes ehrlichen Groupietraums. Ok, was solls, face it. Wir müssen uns alle auf Dave Grohl stürzen. Kommt schon, wer mit Kurt Cobain getrommelt und jetzt die Saiten für eine der größten Rockbands der letzten zwei Jahrzehnte gezupft hat, beweist uns immer wieder aufs Neue, wieso es nur ein Lebensmotto geben kann: Groupies forever.