Der surreale Krimi um das geklaute Superbowl-Trikot von Tom Brady

Der Trikot-Diebstahl von Bradys Trikot komme der Entwendung eines Picasso oder Chagall gleich, erklärte Patriots-Besitzer Bob Kraft gegenüber Fox News damals.

Und während ich mich seit den nunmehr sechs Wochen, die seit dem Superbowl vergangen sind immer noch wundere, wie man wegen eines entwendeten Trikots einen solchen Aufstand machen kann, ermittelte das FBI. Das FBI – krass. Alles worüber ich die ganze Zeit grübelte war: Wie riecht ein von Tom Brady durchgeschwitztes Shirt? Jetzt ist das Leibchen, das von offiziellen Behörden auf einen Wert von einer halben Millionen Dollar geschätzt wird, wieder aufgetaucht. In Mexiko. Und alle so: Neeeeeeeein. Nur Donald Trump so: Ich hab es doch schon immer gesagt …

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Doch der Fall ist damit alles andere als abgehakt. Nicht in den USA. Nicht ohne „Drama Baby”. Denn wie jetzt bekannt wurde, ist das diesjährige Jersey nicht das erste, das Brady gezockt wurde. Und nicht das Einzige, das bei dem Verdächtigen in Mexiko beschlagnahmt wurde. Bereits nach dem Sieg 2014 konnte der Star-Quarterback kein Trikot mit der Nummer 12 in seinen Trophäen-Schrank legen. Nur: Warum machte er das damals nicht publik – und dieses Jahr ein solches Drama daraus? Bob Kraft hatte mit seinem Kunstraub-Vergleich jedenfalls nicht recht: Die Jagd nach Bradys Trikot interessierte mit Sicherheit mehr Menschen, als einen Raub eines Picassos. Selbst Brady grübelte fleißig und ermittelte in alle erdenklichen Richtungen:

Dass es sich bei dem Täter um einen mexikanischen Journalisten handelt, der seit Jahren für den Superbowl akkreditiert ist, ist bei der Liste der Verdächtigen fast schon ein wenig enttäuschend. Der Nachrichtensender FOX hat jetzt Videomaterial aus der Nacht des fünften Februars veröffentlicht, das den Täter zeigt – der in aller Seelenruhe und im schnieken Anzug auf Beutezug ging.

Wie man es schafft, heimlich still und leise dem umjubelten Helden sowie MVP und überhaupt Mindestens-Halbgott Tom Brady sein Trikot zu entwenden? Ein Meisterdieb muss man wohl nicht sein. Einfach zugreifen dürfte in dem Chaos, das nach dem Sieg in der Kabine der New England Patriots herrschte, wohl völlig ausreichen. 53 Spieler, zahlreiche Betreuer, Trainer und Funktionäre. Dazu Familie, Freunde und eben: Pressevertreter. Da fällt ein dreister Langfinger wahrlich nicht auf. Ein Video zeigt Klub-Boss Bob Kraft, der zigarrenverteilend durch die Party-Kabine wuselt. Und von Brady aus erster Hand vom Trikot-Diebstahl erfährt.

Nun haben sie ihn also, den Dieb, der neben dem Brady-Shirt wohl auch noch Spieler-Helm und Schuhe entwendet haben soll. Der jahrelange Langfinger-Journalist wurde in Mexiko festgenommen. Wir wollen gar nicht wissen, wie viele Spezialeinheiten sich diesem Fall gewidmet haben. Tom Brady kann also endlich wieder ruhig schlafen. Und Hollywood spitzt bereits die Bleistifte. Mark Wahlberg, selbst glühender Patriots-Fan, würde sich bestimmt freuen, Tom Brady in der Krimi-Verfilmung spielen zu dürfen …