Beef in der Metal-Szene? Gibt es. Wann immer große Egos aufeinanderprallen oder Bandmitglieder rausgeschmissen werden, wird es schnell hässlich. Ja, Metallica, wir meinen beispielsweise dich. Aber dass über Streitigkeiten auch direkt in Songs gesprochen wird, bleibt dann eher dem Rap vorbehalten. Dachten wir jedenfalls. Doch dann haben die Sänger von Attila und Emmure beschlossen, ihre frische Fehde auch musikalisch zu vertiefen. Dabei kamen mit “Callout 2” und “Callout 3” zwei Tracks heraus, die feinste Trash-Unterhaltung bieten. Passt also irgendwie zum restlichen Output der beiden Metalcore-Rap-Schlachtrösser.
Zuerst hatte Attilas Chris Fronzak in “Callout 2” auf die Sänger von Bands wie As I Lay Dying, Asking Alexandria, Senses Fail und mit einem “Fuck the Band Emmure” auch gegen den Kollegen Frankie Palmeri geschossen. Der Song war generell ein einziges pubertäres Fuck-Fest, bei dem unter anderem gegen Rapper wie 6ix9ine und Offset oder den Stachelrochen gewettert wurde, der die australische Legende Steve Irwin tötete. Fronzak selbst nannte das alles auf Twitter nur einen Witz, trotzdem lieferte er sich daraufhin mit Palmeri einen kurzen Twitter-Beef aka Tweef.
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Als Palmeri ihn fragte, ob Fronzak Angst davor habe, ihn im Gegensatz zu den anderen Sängern namentlich zu erwähnen, antwortet der: “Komm schon … Keiner weiß, wer du bist.” Boom. Das hat anscheinend so gut gesessen, dass sich Palmeri zusammen mit Producer Ev0lution an einen eigenen Disstrack setzte. Dann erschien sein “Callout 3”. Ein seltsam anstrengender Dubstep-Metalcore-Hybrid, bei dem Palmeri viel rappt, ein bisschen rumschreit und Fremdscham-Lines wie “Hey look, it’s me: nobody. Show up and leave you bloody” droppt.
In einem YouTube-Kommentar fasst ein Nutzer den Song ganz gut zusammen: “Fronz muss nicht antworten. Er hatte in der Sekunde gewonnen, als das hier veröffentlicht wurde.” Nicht, dass sein Song viel besser wäre, aber manchmal reicht es eben, wenn Durchfall besser als Kotzen klingt.
Und trotzdem hoffen wir insgeheim, dass es jetzt weitergeht. Schließlich scheint die ganze Sache mehr Spaß als Ernst zu sein (“Callout 3” wurde am 01. April veröffentlicht) und könnte sich zu unserer neuen Lieblingsfehde im Metal entwickeln. Wenn es zwei Typen schaffen, jahrelang einen unterhaltsamen Rosenkrieg zu führen, dann die beiden Köpfe von Attila und Emmure. Vielleicht machen sie ja dann irgendwann in einem brüderlichen “Der Feind meines Feindes ist mein Freund”-Moment einen gemeinsamen Track gegen diesen verdammten Stachelrochen und vertragen sich.