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Die seltsamsten Dinge, denen Stars in ihren Memoiren gedankt haben

Leser lieben die Memoiren von Stars – vor allem wegen ihren Klatschblattenthüllugnen über Drogen und Sexskandale. Die wahren Perlen solcher Bücher findet man aber meist schon auf den ersten Seiten und zwar in den Danksagungen. An der Stelle, an der andere Autoren meist ihren Verlegern und Lektoren danken, bedanken sich Stars nämlich immer wieder gerne bei Hotels, kosmetischen Dermatologen oder – wie im Falle von Tyra Banks – dem Franklin D. Roosevelt East River Drive. Hier kommt eine Auswahl der verrücktesten Danksagungen aus den vergangenen 20 Jahren.

AA, Botox und dem Wonderbra

Obwohl Promi-Memoiren nach kurzem medialen Hype in aller Regel recht schnell in Vergessenheit geraten, gibt es nach wie vor viele Leser, die das 2002 erschiene Buch No Lifeguard on Duty des Supermodels Janice Dickinson noch immer sehr schätzen. Das liegt vor allem an ihrem offenen Umgang mit dem Thema Sucht und ihren urkomischen Modeanekdoten. Diese eigenartige thematische Doppel spiegelt sich auch in ihrer Widmung wider, in der sie sowohl “Dr. Jon Perlam, Dr. Steve Hoefflin und Dr. John Joseph für die unglaubliche Botoxbehandlung” dankt, als auch “den Anonymen Alkoholikern und jedem, der durch diese Tür kommt und mir seine volle Unterstützung gibt (genauso wie mein Wonderbra) …”

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Frühstück

Ich glaube, Tyra Banks hat ihren Jugendroman Modelland ohne Ghostwriter geschrieben, denn es ist das wohl bescheuertste Buch, das ich jemals gelesen habe. Unter anderem stößt man darin auf Zeilen wie: “EYE SEE YOUR BEAUTY!” (alles in Großbuchstaben) und Figuren mit Namen wie Tookie De La Crème. In ihrer Widmung bedankt sie sich zudem bei verschiedenen Hotels: “Ein besonderer Dank geht an das Restaurant des Crosby Street Hotels”, schreibt sie. “Manchmal sitze ich da acht Stunden lang auf meinem Stuhl und bestelle Frühstück.” Darüber hinaus dankt sie Stephen King, durch dessen Buch Das Leben und das Schreiben sie angeblich die Kunst der Fiktion erlernt hat. Natürlich dankt sie auch dem Comer See, weil er nur “ein paar Türen” von George Clooney entfernt ist und ohne einen weiteren Gedanken darüber zu verlieren, dankt sie zum Schluss noch einem ganzen Berberdorf. “Es war mir eine unglaubliche Ehre, Kindern, die kein Englisch sprachen, eine halbe Stunde lang aus Modelland vorzulesen”, erklärt Banks. “Ich dachte, wenn ich es schaffe, dass sie mir so lange zuhören, dann kann mein Buch gar nicht so schlecht sein. Shukran.”

Brown, Nicole

Man würde erwarten, dass Kris Jenner in ihrer Widmung von And All Things Kardashian zunächst mal ihren Kindern danken würde, aber Jenner hat die erste Seite für die verstorbene Nicole Brown Simpson reserviert, “die jeden Tag in meinem Herzen und in ihrer wundervollen Familie weiterlebt …” Anschließend dankt sie noch Kathie Lee Gifford, ihrer “Glam Squad” und ihren Mitarbeitern von Jenner Communications – unter anderem auch “Liz.” Ihre geliebten Kinder hat sie dann aber doch noch kurz im vorletzten Absatz erwähnt.

ClubJenna

Genau wie Jenner hat auch Jenna Jameson ihrer eigenen Firma einen besonderen Platz in der Widmung von How to Make Love Like a Porn Star: A Cautionary Tale eingeräumt. Heutzutage kennt man Jameson nur noch für ihre Auftritte in lokalen Nachrichtensendungen und ihre Tweets über ihren Übertritt zum Judentum. Damals war sie allerdings noch Inhaberin eines boomenden Startups namens ClubJenna, das Pornofilme produzierte und verschiedene Pornostars vertrat. Jameson verkaufte die Firma später an den Playboy. Im Gegensatz zu Jenners Mitarbeitern, haben Jamesons Angestellten allerdings Namen wie “Sparksy, Osky, Pookie [und] Meatball.”

Chuy

“Zum Schluss möchte ich mich bei Chuy [ihrem Hund] bedanken. Du bist ein Goldstück.” – Chelsea Handler, Are You There Vodka? It’s Me, Chelsea, 2008.

Foto: eflon | Flickr | CC BY 2.0

Cup Noodles, Küssen, Umarmungen und ewiger Freundschaft

Drew Barrymore veröffentlichte mit Little Girl Lost 1990 die allerersten Bad-Girl-Memoiren und beschrieb darin sehr detailliert, wie sie in dem berüchtigten Nachtclub Limelight feiern war, noch bevor sie die Pubertät erreicht hatte. Mit neun hatte sie ihren ersten Drink und gekokst hat sie mit zwölf. Um die Echtheit ihrer wilden Kindheitsgeschichten zu beweisen, zeigt sie sogar Bilder ihrer berauschten Grundschulzeit. Die Widmung zeigt hingegen, dass sie irgendwie doch nur ein ganz normales Kind war. Darin dankt sie unter anderem ihrer Freundin Angie für “Cup Noodles, Küsse, Umarmungen und ewige Freundschaft” und Cindy für “Geburtstagskuchen und verrückte Momente.” Bevor sie Steven Spielberg erwähnt (“Ich liebe dich für alles!”), liest sich ihre Widmung eigentlich, als hätte sie jemand geschrieben, der eine stinknormale Kindheit hatte und nicht der Kinderstar aus E.T.

Hunde

Hunde sind unbestreitbar besser als Menschen – eine Wahrheit, die sowohl Mariel Hemingway als auch Carrie Fisher (RIP) begriffen haben. Die beiden Ikonen widmeten die letzten Zeilen ihrer Danksagungen nämlich ihren Hunden, Gary Fisher und Mr. Bubba. Beide schrieben in ihren Memoiren über ihre Kindheit mit ihren berühmten Eltern und ihren Kampf gegen psychische Krankheiten: Hemingway in Out Came the Sun und Fisher in The Princess Diarist.

Der gesamten Gay-Community

Die Komikerin und notorische Namedropperin Kathy Griffin hat lange Zeit damit geprahlt, ein Star zu sein, der von homosexuellen Männern bewundert wird. In Official Book Club Selection dankt sie entsprechend auch “der gesamten Gay-Community” – und Pizza.

Liberaces Geist

Holly Madison, der Reality-Star aus The Girls of the Playboy Mansion, hat mittlerweile schon fast so etwas wie eine zweite Karriere als talentierte Memoirenschreiberin – und bezeichnet sich selbst als wiedergeborene Feministin. In der Widmung ihres aktuellen Wälzers The Vegas Diaries schreibt sie (in Versform): “An meine Familie, Freunde und Liberaces Geist. / An die Menschen von Las Vegas. Was für ein wundervoller Ort, um sich selbst zu finden!”

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Marilyn Mansons gesamten sozialen Umfeld

Manson hat eigentlich eine ziemlich klassische Danksagung geschrieben, aber wenn man sich die Menschen anschaut, denen er dankt, dann scheint sein soziales Umfeld, das seltsamste in ganz Hollywood zu sein: Xerxes Satan Lavey, Traci Lords, Courtney Love, David Lynch, Snoop Doggy Dogg und “Catherine TYC fürs Korrekturlesen, Transkribieren und die Recherche” – um nur ein paar von ihnen zu nennen.

Stern, Howard

Der Radiomoderator muss der beste Freunde aller Zeiten sein, denn alle scheinen sich in ihren Memoiren bei ihm zu bedanken – sowohl Marilyn Manson als auch Janice Dickinson und Jenna Jameson. “Howard Stern, danke für alles”, schreibt Jameson. “Du bist ein großartiger Mann.” Na ganz offensichtlich!