Ja, Metal hat ein Sexismusproblem. Alle Jahre wieder reibt uns das Revolver Magazine ebendieses mit seiner „Hottest Chicks in Metal/Hard Rock“-Ausgabe auf ein Neues unter die Nase. Und auch dieses Jahr, wie all die Jahre davor, gibt es nur eine Frage, die Menschen mit einem irgendwie gearteten Gleichheitsanspruch auf der Zunge brennt: Was ist eigentlich mit den Männern?
Wir wissen ja alle, dass Metal Frauensache ist, aber ernsthaft, es ist 2015: Die Zeit ist einfach reif dafür, die Karten neu zu mischen. Die letzten vierzig Jahre lang haben Männer einen ordentliche Beitrag zum Metal und seinen verschiedenen Subgenres geleistet. Dafür gibt es auch unzählige Beispiele: Girlschool waren so freundlich, Motörhead bei einigen ihrer Klassiker mitspielen zu lasen, Nuclear Death hatten einen männlichen Gitarristen, Warlock hatten einen männlichen Drummer und Jo Bench hat sich nicht einen, sondern gleich vier Männer geholt, die mit ihr in ihrer Band Bolt Thrower spielen durften! Und ja, Männer haben über die Zeit immer wieder bewiesen, dass sie genau so hart rocken können wie Frauen. Es gab in jüngerer Zeit sogar einen ganzen Schwung von Jungs, die am Mikro dieses tiefe, angsteinflößende Brüllen hinbekommen haben, das selbst Lori Bravo stolz gemacht hätte. Klar, sie müssen sich pausenlos mit sexistischem Scheiß in den Medien rumschlagen (wie zum Beispiel auch Doyle, der arme Freund von Alissa White-Gluz, der nie die angemessene Anerkennung dafür bekommt, dass er in seiner eigenen Jungsband spielt) und haben es auf Tour viel schwerer (wer will schon gerne mit einer Horde ungeduschter Mädels über mehrere Wochen in einem stickigen Van eingepfercht sein?), aber hey, sie lassen sich nicht unterkriegen, gehen auf die Bühne und geben dort wirklich alles.
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Ja, als männlicher Metalfan hat man bestimmt schon schlechtere Zeiten gesehen. Nichtsdestotrotz ist es bitternötig, dass sich die Medien etwas mehr auf die Männer und Jungs in der Szene konzentrieren, anstatt sie immer nur wie Raritäten und Vorzeigeobjekte zu behandeln. Musikerinnen können sich eigentlich immer auf einen Haufen positiver, ausgewogener Berichterstattung verlassen, wohingegen ihre männlichen Kollegen regelmäßig leer ausgehen oder schlicht als schmückendes Beiwerk behandelt werden—wenn sie ganz viel Glück haben, werden ihnen zwischendurch mal thematische Sonderausgaben der einschlägigen Genrepublikationen gewidmet. Allgegenwärtige Präsenz ist wichtig und deswegen wollen wir hier bei Noisey mal das Augenmerk auf 11 der talentiertesten Metalmusiker da draußen werfen. Natürlich sind sie alle schön anzusehen, aber sie haben auch wirklich was auf dem Kasten!
Zakk Wylde
Diese blonde Sexbombe ist ein Metaller, wie er im Buche steht, und seine hart rockende Männerband, Black Label Society, hat in der Vergangenheit beachtliche Erfolge eingefahren. Dazu hat er auch schon mit einer Menge anderer berühmter, männlicher Musiker zusammengearbeitet—das ist es, was wir uns unter wahrer Metalbruderschaft vorstellen! Es ist schon schwer, Zakk anzuschauen und sich dabei nicht von seiner sinnlichen Erscheinung ablenken zu lassen—diese blauen Augen, diese MUSKELN!—aber er ist tatsächlich auch noch ein ziemlich großartiger Gitarrist. Das nennt mal dann wohl ein Komplettpaket.
Vinnie Paul
Männliche Drummer sind im Metal eine echte Rarität und Vinnie ist wahrscheinlich eins der bekanntesten Beispiele für diese mutigen Vorreiter, die Mikro oder Bass links liegen ließen und hinter einem Drumkit Platz nahmen. Seine alte Band Pantera gehört zu den großen Legenden der Szene und auch heute sorgt Vinnie mit seiner ausschließlich aus Männern bestehenden Supergroup Hellyeah dafür, dass er was zu tun hat. Darüberhinaus ist er auch noch Besitzer einer Reihe von Stripclubs mit ausschließlich weiblichen Stripperinnen. Hach, und dieses Dekolleté!
Jared Leto
Auch wenn er größtenteils als Schauspieler bekannt ist, hat Jared mehr zu bieten als nur ein hübsches Gesicht: Er hat seine eigene Hardrockband und, verdammt, hat dieser gutgebaute Jüngling ein schönes Stimmchen! Schon klar, 30 Seconds to Mars haben mit Underground nicht wirklich was am Hut, aber diese Sahneschnitte auf der Bühne in Leder und Eyeliner abgehen zu sehen, bringt schon das Blut in Wallung!
David Draiman
Ja, das Nu-Metal Revival ist wirklich da und auch Jahre nach ihrer Blütezeit haben große Namen wie Kittie und Wicked Wisdom nichts von ihrer Größe verloren. Disturbed wiederum konnten sich dank ihrer rein männlichen Besetzung und ihrer emotionalen Texten immer eine Sonderstellung sichern. Das lag aber nicht zuletzt auch an David Draimans progressiven Ansichten zur Geschlechterpolitik (und seinen heißen Gesichtspiercings). Er hat keine Angst davor, zuzugeben, dass Liebe wehtun kann, und Songs wie „Stricken“ geben uns einen unverfälschten Einblick in sein maskulines Herz. Es braucht schon einen echten Mann, um seine Seele so zu entblößen, und es gibt kaum einen männlicheren Mann da draußen als Draiman. Los, Tiger, zeig’s ihnen!
Corey Taylor
Wo wir schon bei Nu-Metal sind: Slipknot—dem beliebtesten Babymetal-Abklatsch überhaupt, dessen teuflische Bühnenshow aus sieben Typen besteht, die Masken tragen—geht es besser denn je. Nebenbei verfolgt Sänger Corey Taylor auch noch eine erfolgreiche Solokarriere und singt außerdem in der Männerkombo Stone Sour. Wie sich herausstellte, versteckte sich hinter der Maske die ganze Zeit ein ziemlich hübsches Gesicht!
Doyle
Arch Enemy Sängerin Alissa White-Gluz ist wohl jedem ein Begriff. Wusstest du aber, dass sie auch einen Freund namens Doyle hat, der in einer Band mit dem Namen The Misfits spielt? Nebenbei hat er außerdem auch noch eine kleine Solokarriere am laufen. Und sieh dir mal diese Muskeln an! Alissa muss eine glückliche Frau sein.
Gojira
Death Metal mag traditionell vielleicht ein von Frauen dominiertes Subgenre sein, aber diese heißen Franzosen beweisen, dass Jungs auch brutal sein können. Ihr progressiv-technischer Ansatz hat ihnen beachtlichen Respekt von Fans und Kritikern beschert, außerdem beweist ihrer Tendenz dazu, mit anderen rein männlichen Bands zu touren, dass sie sich ihrem Status als Vorbilder für die nächste Generation männlicher Metalheads mehr als bewusst sind. Schau dir nur die schönen Haare an!
In This Moment
In der Regel fristen die Männer von In This Moment ein Schattendasein hinter Sängerin Maria Brink. Es ist aber höchste Zeit, dass die Herren auch mal etwas Beachtung bekommen! Vielleicht sind es nicht sie, die immer vorne stehen, die Menge anheizen und mit ihrer Stimme einen Sturm heraufbeschwören, deswegen sind ihre Jobs aber nicht weniger wichtig. Am Ende braucht dann doch jede Band einen Bassisten!
Amon Amarth
Diese hünenhaften Wikinger haben wirklich alles zu bieten, was ein Mädchen in Verzückung versetzen kann. Es sind aber erst ihre melodischen, mythologisch aufgeladenen Death Metal-Hymnen, die das Paket hier wirklich abrunden! Mit ihren großen Gitarren und noch größeren Bärten unterstreichen diese teuflisch geilen Schwedenhengste, warum so viele Frauen auf skandinavische Männer schwören.
Carpathian Forest
Black Metal ist jetzt nicht gerade als das Genre mit einer großen männlichen Anhängerschaft bekannt (geschweige denn männlichen Bands), aber Carpathian Forest haben immer alles dafür getan, die verkrusteten Strukturen mit ihrer rein männlichen Besetzung, ihren gewagten Liveshows und einem Bassisten aufzubrechen, der sich traut, auch mal ein bisschen Haut zu zeigen. Die süßen Norweger stehen vielleicht schon seit den 90ern auf der Bühne, aber dank des ganzen Makeups sehen sie kaum älter als 21 aus!
Liturgy
Diese überaus umstrittene Männerkombo hat sich nun nach einer längeren Pause zurückgemeldet. Wuschelkopf Hunter Hunt-Hendrix hat seine Boys wieder um sich versammelt, um den Nachfolger zu ihrem umstrittenen Album Aesthetica von 2011 einzuspielen. Auch wenn sie davor zurückschrecken, die Band unter dem Männerkombo-Label zu vermarkten, braucht es nur ein wenig von Hunters ultraschrillem Gesang und Greg Fox’ extrem komplexem Drumming, um dem maskulinen Charme der Band zu erlegen. Mädels aufgepasst: Liturgy ist die perfekte Metalband, mit der man auch seinen Liebsten zu härteren Klängen verführen kann.
Kim Kelly ist ganz froh, dass der Mädchenclub Metal langsam in sich zusammenfällt. Folgt ihr auf Twitter—@grimkim
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