Diese Frau liebt es, ihr Gesicht in Brot zu wälzen

Unsere Beziehung zu Brot und Backwaren ist kompliziert: Brot ist einfach köstlich, ganz klar. Aber wenn du dir den Magen mit Brötchen, Bagels und Croissants vollstopfst, hast du nachher höchstwahrscheinlich einige Kilo mehr auf den Hüften. Trotz dieser verzwickten Situation standen Brot und jegliche Backwaren schon immer ganz oben auf meiner Liste. Es gibt aber jemanden, der Brot noch mehr liebt, als ich es je könnte: „Bread Face”, das Brotgesicht. Dieses Mädchen hat bereits 20 Videos bei Instagram hochgeladen, in denen sie ihr Gesicht in allen möglichen Brotvarianten wälzt. Ich wollte wissen, warum sie das tut, also habe ich ihr ein Foto von mir geschickt, wie ich mein Gesicht in einem Baguette wälze. Damit hatte ich anscheinend ihre Aufmerksamkeit geweckt: Sie beglückwünschte mich zu meiner Broterfahrung mit zahlreichen Emojis und fragte mich, wie das Baguette denn so war. Dann habe ich mich mit ihr via E-Mail über ihre merkwürdige Sucht unterhalten.

MUNCHIES: Wie lange machst du das schon und wie kam es überhaupt dazu? Bread Face: Das hat irgendwann im Sommer angefangen. Ich hatte einen Biskuitrolle mit grünem Tee bei einer koreanischen Bäckerei gekauft und tupfte mir damit sanft das Gesicht ab. Das hat sich so gut angefühlt.

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Ist das für dich eine künstlerische Performance, eine Art Fetisch oder doch was ganz anderes? Die Leute sind, glaube ich, immer total enttäuscht, wenn ich sage, dass ich mir da ehrlich gesagt wenig Gedanken drüber gemacht habe. Ich wollte mein Gesicht in Brot wälzen und habe es einfach getan. Ich dachte, das könnten die Leute mögen.

Was hat dir bis jetzt am besten gefallen? Ich schwanke zwischen den Kaisersemmeln und dem superweichen Sandwichbrot. Auf meinem Breadfaceblog ist das aber eindeutig…

Was denkst du über den neuen Trend zu glutenfreier Ernährung? Schwierig, denn ich bin ja keine Ernährungsexpertin. Als Laie würde ich sagen, dass saisonale Bio-Produkte gesund sind. Aber wenn man keine Kohle hat oder faul ist, ist das ziemlich schwer, und bei mir trifft meistens beides zu. Viele glutenfreie Sachen fand ich aber wirklich lecker! Meine Philosophie beim Essen ist eher einfach: Wenn’s dir danach scheiße geht, iss lieber nicht zu viel davon.

Wie wählst du die Musik aus? Das sind meistens Songs, auf die ich gerade stehe oder die ich immer hören könnte. Ich wähle keinen Song passend zum Brot, aber die Musik beeinflusst natürlich, wie ich mein Gesicht darin wälze. Das sieht man besonders gut beim Naan.

Würdest du dein Gesicht auch in anderen Sachen wälzen? Wenn ja, worin? Diesen Drang verspüre ich eigentlich nur bei Brot. Torten mit Cremefüllung wären ganz witzig. Mmmh, dieses Gefühl, wie die einzelnen Schichten langsam nachgeben und ich dann mein Gesicht richtig tief reindrücke.

Hat das ganze Brot auch dein Hautbild beeinflusst? Ja, und zwar nicht immer zum Guten. Wenn Körner drauf sind, bekomme ich schnell Hautirritationen. Aber da ich Hautpflege generell mag, habe ich da meine Methoden. Außerdem mag ich unverfälschte Haut, egal ob ölig, mit Hautirritationen, großen Poren, Verfärbungen, Unebenheiten oder Pickeln. Gleichzeitig widerwärtig und doch faszinierend.

Was machst du danach mit dem Brot? Da bei mir der Lippenstift abgefärbt hat, wollte ich es danach irgendwie nicht essen. Oh, das kenne ich. Ich mache den Teil mit Lippenstift einfach ab und esse das Brot dann. Essensverschwendung geht gar nicht.

Willst du uns und deinen Followern noch irgendetwas anderes über dich, deinen Blog oder Brot allgemein sagen? Auf jeden Fall vielen Dank für die positiven Reaktionen. Das hat mich echt umgehauen! Ich hoffe, dass euch meine Seite gefällt. Ich fühle mich richtig geschmeichelt und glücklich. Ich lese alle eure Mails, Kommentare und Direct Messages auf Instagram und freue mich über euer Feedback. Vielleicht gibt es auch bald eine eigene Seite. Ein bisschen so wie bei eBaum’s World (für die, die es kennen), aber eben doch anders: Richtig interaktiv und total hightech.

Vielen Dank für das Gespräch.