Der ehemalige US-Präsident Woodrow Wilson, von 1913-1921 im Amt, bezeichnete den Ersten Weltkrieg einmal als „den Krieg, der alle Kriege beenden soll“. Wie realitätsfern dieser hoffnungsvolle Ausspruch war, zeigt 100 Jahre nach dem Ausbruch des Großen Kriegs eine virtuelle und interaktive Mohnblumenwiese.
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In einer anschaulichen Datenvisualisierung haben Valentina D’Efilippo und Nicolas Pigelet die kriegerischen Auseinandersetzungen auf unserem Planeten seit 1900 in Form von Mohnblumen, dem Gedenksymbol des Ersten Weltkriegs, zusammengefasst. Während die Höhe der Blumen der Dauer der Kriege entspricht, repräsentieren verschiedenfarbige Blütenblätter die verschiedenen Kontinente, auf denen der jeweilige Konflikt ausgetragen wurde. Die Größe der Blüten symbolisiert dabei die Anzahl der Todesopfer, die der Krieg gefordert hat.
>> Hier könnt ihr die interaktive Mohnblumenwiese Poppy Field erkunden
Über eine Timeline lässt sich die Visualisierung auf bestimmte Zeitabschnitte eingrenzen und ein Filter sortiert die Kriege nach Anzahl der Todesopfer. Außerdem können einzelne Kontinente ein- und ausgeblendet werden. Durch das Anklicken der Blüten öffnet sich eine Infobox, die alle am Konflikten beteiligten Länder sowie einen Direktlink zur jeweiligen Datenquelle aufführt. Über 200 kriegerische Auseinandersetzungen haben der französische Programmier Pigelet und die italienische Grafikdesignerin D’Efilippo in ihr Poppy Field einfließen lassen. Als Quelle dienten den beiden in London lebenden Künstlern hauptsächlich Statistiken des Polynational War Memorial.
Poppy Field verstehen sie als fortlaufendes, noch nicht vollständiges Projekt. Es „vertritt weder einen Standpunkt noch möchte es eine Schlussfolgerung ziehen. Viel mehr möchten wir reflektieren, welchen Preis die Menschen für den Krieg zahlen und des Jahrhunderts der großen Kriege gedenken.”
Poppy Field wurde ursprünglich in D’Efilippos Buch The Infographic History of the World (2013) veröffentlicht.