Sex auf Festivals? Ist dazu nicht schon alles gesagt? Offensichtlich nicht. Im Gegensatz zu spekulativen “Thinkpieces” stellt jetzt eine neue Umfrage des Sexspielzeuge-Herstellers Lovehoney harte Zahlen vor. Die beziehen sich zwar nur auf Festivals in England, aber möglicherweise ist britischer Sex ja nicht groß anders als anderer Leute Sex und Festival bleibt nunmal Festival. Die Teilnehmer der Studie wurden gefragt, auf welchen Festivals Menschen den meisten Verkehr haben, welche Genres oder Acts sie anturnen würden und wohin sie sich auf einem überfüllten, schlammigen Festival verziehen würden.
Das Festival, auf dem laut Lovehoney am meisten Liebe gemacht wird, überrascht eigentlich nicht—schließlich ist Glastonbury mit ca. 145.000 Besuchern am Tag das größte Festival in Großbritannien und eins der größten weltweit. Trotz fortschreitender Kommerzialisierung und Headlinern wie Muse oder ZZ Top sagt man dem Festival nach, es habe noch ein paar alternative Funken in sich. Das würde immerhin erklären, warum Glastonbury beim Sexappeal auf Platz eins liegt: 34 Prozent aller Befragten halten Glastonbury für das sexuell aktivste Festival. Überraschend abgeschlagen liegen Creamfields (13 Prozent) und Download (zehn Prozent) auf Platz zwei und drei.
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Auch eine spannende Frage aus dem Katalog: Zu welcher Musik ficken Festivalbesucher gerne? Von den 1000 Befragten bevorzugen 250 R’n’B als musikalische Untermalung ihres Gestöhnes—was sicher jeder nachvollziehen kann, der mal auf D’Angelo gekommen ist (nicht im musikalischen Sinne). Die Silbermedaille teilen sich Rock und was auch immer “Dance” bedeutet, mit 22 Prozent, gefolgt von Indie, wozu elf Prozent der Leute versaute Sachen treiben. Metal regt die Hormone von acht Prozent der Festivalbesucher an (Beweis unter diesem Abschnitt). Nur ein Prozent der Befragten hatte gerne Festival-Sex zu Rap. Klar, man will sich schließlich nicht reinreden lassen.
Diese Genre-Auswahl deckt sich mit einer Liste der beliebtesten Sex-Tracks, die Spotify Anfang des Jahres veröffentlicht hatte. Dort schnitt Indie jedoch deutlich besser ab. Immerhin: Bei der Lovehoney-Studie wurde auf die Frage nach den stimulierendsten Headlinern hauptsächlich rockige Acts genannt. Unter anderem ließen sich die Leute von so seltsamen und eigentlich doch absolut unsexy Acts wie Kasabian (fünf Prozent), Iron Maiden (sechseinhalb Prozent), Queen (sieben Prozent), Muse (siebeneinhalb Prozent) und Coldplay (neun Prozent) anturnen. Adeles Musik wirkte für zehn Prozent wie Pheromone und schafft es damit auf Platz drei. Ausgerechnet die vielleicht “schlechteste Band der Welt“, die Red Hot Chilli Peppers, erreichten mit 17 Prozent Platz zwei. Dass Rihanna mit 30 Prozent die Liste der erotischsten Headliner anführt, dürfte wohl niemanden wundern.
Die letzte Frage des Sextoyherstellers drehte sich um die leidliche Suche nach dem richtigen Ort für romantische Zweisamkeit. Spitzenreiter ist—Überraschung—das Zelt. Gut vorbereitete Camper können sich auch ins Auto flüchten—noch besser vorbereitete Festivalprofis haben den Großteil ihres Festival-Sexes nicht ihrem Charme oder Aussehen zu verdanken, sondern ihrem zum Liebesnest umfunktionierten Wohnwagen. Weitere populäre Ort für Festival-Verkehr sind das sprichwörtliche Kornfeld, der Backstage oder eine Jurte.
Auch wenn die Umfrage nicht wirklich repräsentativ ist und weitestgehend bereits gehegte Erwartungen bestätigt, zeigt sie doch mindestens eine Sache: Die Idee vom zwanglosen und befreiten Tanz der Geschlechtsorgane auf Festivals fasziniert die Menschen unaufhörlich—auch und vor allem euch, die ihr den Artikel bis hierhin gelesen habt. Um selber auf Festivals zum Zuge zu kommen gibt es aber nur eine Devise: Mach dich einfach locker und es wird geschehen, was geschehen wird. Du willst wissen, ob du nächsten Sommer Sex auf einem Festival haben wirst? Es gibt nur einen Weg das herauszufinden
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