Dieser Wirt hat einen Weg gefunden, damit du nicht mehr seine Biergläser klaust

Wenn Studenten ihre Wohnung einrichten, kommt das Bett meistens von IKEA, die Couch von eBay-Kleinanzeigen und das Geschirr aus Mamas Keller. Nur um die Gläser will man sich höchstpersönlich kümmern: ein Maßkrug aus dem Hofbräuhaus, ein Guinness-Glas des örtlichen Irish Pubs und eine Biertulpe aus der Stammkneipe um die Ecke. Im bunt gemischten Sortiment im Küchenschrank hat fast jede WG mindestens ein Glas, das aus einer Bar “versehentlich” entwendet wurde. Ein belgischer Wirt sagt diesen Suff-Kleptomanen jetzt den Kampf an.


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“Wir vermissen jedes Jahr mindestens 4.000 Gläser”, erzählt Philip Maes dem belgischen Het Nieuwsblad. Er bietet in seiner Bierbar “The Beerwall” in Brügge 16 Biere vom Fass und Dutzende weitere aus Flaschen an. “Natürlich haben wir für jedes Bier ein angepasstes Glas mit Logo”, erklärt Maes, dessen Bierbar Anlaufpunkt für Studenten und Touristen aus der ganzen Welt ist. Und die bedienen sich munter an seinen insgesamt 3.000 Biergläsern.

“Ich hatte genug davon und wollte es stoppen”, sagt Maes Het Laatste Nieuws. “Ein durchschnittliches Café hat keine finanziellen Konsequenzen, weil sie von ihrem Brauer so viele Gläser erhalten, wie sie wollen”, erzählt er. Doch er arbeitet mit vielen Brauereien zusammen und hat neben seiner Bar auch ein Geschäft, in dem er die gleichen Gläser verkauft. Viele Gäste würden die Gläser aber lieber umsonst einstecken. “Das ist und bleibt Diebstahl – wie bei Hotelgästen, die regelmäßig Handtücher aus dem Hotel in ihre Koffer legen.”

Ein alarmgesichertes Glas vor der Bar “The Beerwall” || Foto: imago | Reporters

Also sicherte er seine Gläser mit einem Alarmsystem. Belgische Starkbier-Gläser ähneln oft zu klein geratenen Weingläsern und an denen lässt sich eine Alarmsicherung relativ leicht anbringen: Philip Maes befestigte zwischen Kelch und Fuß einfach ein Sicherungsetikett am Stiel der Gläser – welches denen von Klamottenläden ähnelt. Da viele deutsche Biergläser wie Kölsch-Stangen oder 0,5er-Gefäße keinen schmalen Stiel haben, müssten sich die Wirte hierzulande eine andere Sicherung ausdenken – oder den kundenunfreundlichen Gläserpfand einführen. In Belgien hat der Schritt funktioniert: “In den letzten Wochen sind die Diebstähle stark zurückgegangen”, sagt Barbetreiber Philip Maes. “Der Charme der Gläser ist jetzt zwar teilweise weg, aber es war die einzige Lösung.”

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