Seth Troxler hat ein Fleischproblem. Als ich den 29-jährigen Produzenten, DJ und Labelbesitzer in Brooklyn treffe, hat er einen Teller mit Pulled Pork und Rippchen vor sich und sein zerzauster Schnurrbart ist voller Barbecue-Soße. Wir wollten eigentlich über Umweltschutz sprechen, Troxlers größte Leidenschaft neben Musik und Partys, und ihm war klar, dass die Fleischberge vor ihm ihn nicht unbedingt ins beste Licht rücken.
„Ich bin ein Heuchler”, sagte Troxler mit trockenem Lächeln. „Ich liebe Fleisch, ich liebe es, Fleisch zuzubereiten, aber die Fleischproduktion hat einen riesigen Einfluss auf die Umwelt.” Als ich einwarf, dass es in dem Fall vielleicht halb so schlimm wäre, weil das Fleisch scheinbar direkt von einem regionalen Bauernhof ins Restaurant geliefert wurde, fing er an, laut darüber nachzudenken, ob die Wasserbilanz von kleinen Höfen, deren Kühe noch echtes Gras fressen, womöglich nicht sogar noch schlechter sein könnte als die herkömmlicher Rinderfarmen: „So oder so, Fleisch zu essen, wirkt sich auf die Erderwärmung auf. Das nicht einzusehen ist, als ob man Drogen nimmt und nicht bedenkt, dass man damit die Kartelle reicher macht.”
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Danach unterhalten wir uns kurz über Troxlers drei neue Labels—Tuskegee, Soft Touch und Play It, Say It—bevor es wieder um ökologische Verantwortung geht. „Ich bin fast 30. Als Teenager glaubst du, dass nichts, was du tust, einen Einfluss auf die Welt um dich herum hat, aber dann wirst du älter und fängst an, dich deiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden. Ich habe ein Fleischproblem.”
FOTOS VON MATT GRUBB
STYLING: KYLIE GRIFFITHS
TEXT VON ZACH SOKOL
Make-up: Jessica Ross mit Produkten von CK One Color Cosmetics
Haare: Holly Mills mit Produkten von R+Co