Es dürfte klar sein, dass der Mörtel im Hirn locker sitzt, wenn man auf die Idee kommt, den Eingang einer Moschee zuzumauern. Aber neben der geistigen Leistung waren in der Stadt Parchim in Mecklenburg-Vorpommern auch handwerklich betrachtet richtige Dilettanten am Werk. Die vor der Eingangstür einer Moschee hochgezogene Mauer sieht so schief aus, als könnte man sie allein durch das bloße Gegenpissen zum Einsturz bringen.
An der einen Meter hohen Mauer vor dem Vereinshaus, das als Moschee genutzt wird, waren außerdem Zettel angebracht mit Sprüchen wie “Ihr nennt euch ‘Gläubige’ – Wir euch Invasoren!”, sowie ein Zitat des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan: “Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.”
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Wie die Polizei Rostock in einem Bericht mitteilte, soll die Mauer letzte Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hochgezogen worden sein. Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und fremdenfeindlicher Parolen laufen. Laut des Netzwerks für Flüchtlinge in Parchim war es bereits der zweite rassistische Angriff auf die Einrichtung.
Auch Rechtsradikale in Halle bauten vor wenigen Monaten eine Mauer, allerdings nicht vor einer Moschee, sondern vor einem Begegnungstreff für Flüchtlinge. Dieser sollte für Probewahlen zu einem Wahllokal umfunktioniert werden.
Dass man trotz des Zeitdrucks und nervlicher Anspannung sehr wohl eine akkurate Mauer bauen kann, bewiesen Unbekannte letztes Jahr in Hamburg, als sie den Eingang einer fahrenden S-Bahn komplett zumauerten. Die Wand war derart gut gearbeitet, dass selbst die Polizei nicht umhinkam, den gesuchten Konstrukteuren handwerkliches Geschick zu bescheinigen.
Was soll man also zu den Maurern von Parchim sagen? Die Leute kommen einfach ihrer Arbeit nicht nach, das ist das Problem. Haben die kein Bandmaß, das acht Meter Lang ist? Junge, Junge, Junge! Paar Nichtskönner, originale Nichtskönner!