Eine unheilige Allianz

Im September 1983 entdeckten Riek Machar und seine Gefolgsleute einen mächtigen Verbündeten für sich: Muammar al-Gaddafi. Gaddafi, selbst Nationalist bis aufs Blut, hat während seiner Zeit als Machthaber diverse Rebellengruppen in ganz Afrika unterstützt. Bereits zuvor im gleichen Jahr hatte US-Präsident Ronald Reagan Gaddafi als „tollwütigen Hund des Nahen Ostens“ bezeichnet—allerdings war er ein tollwütiger Hund mit Ölprofiten in Milliardenhöhe. Sogar die regimefreundlichen Russen waren eher zögerlich, wenn es darum ging, sich mit dem skurrilen libyschen Machthaber einzulassen.

Gaddafi flog Machar und seine kleine Gruppe sudanesischer Revolutionäre nach Addis Abeba, um zusammen mit einem Team von Beratern eine organisierte Kampagne gegen den Norden auszubrüten. Mithilfe von finanziellen Versprechen und moralischem Zuspruch überzeugten die Versammelten Machar davon, sich mit John Garang zusammenzutun. Das war der Anstoß für die Sudanesische Befreiungsbewegung, eine nationalistische Widerstandsgruppe inklusive eigener Armee. Rückendeckung bekamen sie von einer merkwürdigen Mischung düsterer Schutzengel: Gaddafi, Äthiopiens Marxisten Mengistu Haile Mariam, Vertreter Israels (die eine Menge Waffen aus ihren Schlachten mit Ägypten loszuwerden hatten) und eine Ansammlung abtrünniger, privater Investoren. Dieses Arrangement führte schnell zu einer unausgesprochenen gemeinsamen Zielsetzung: ein stammesübergreifender Krieg gegen die arabische Führung Sudans mit dem Ziel, dem Norden die Kontrolle über kürzlich entdeckte Ölreserven in der Mitte und im Süden des Sudans zu entreißen.

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Im gleichen Jahr, bevor das Treffen in Addis Abeba stattfand, hatte Garang sein 105. Bataillon—eine hauptsächlich aus Dinka bestehende Gruppe von Soldaten, die in Bor der sudanesischen Regierung unterstellt waren—dazu überredet, gegen den Norden zu meutern und aus Äthiopien heraus eine Rebellion zu organisieren. Die Aufrührer nahmen den Namen Anyanya II an und zogen nach Äthiopien, der ursprünglichen Heimat der Anyanya-Kämpfer während des Ersten Sudanesischen Bürgerkriegs. In Äthiopien fand Mengistu Gefallen an Garangs marxistischer Politik und sah in ihm einen Weg, das Streben der Nuer nach Unabhängigkeit von West-Äthiopien in der Gegend um Gambela zu kontrollieren. Er gewährte Garang Unterschlupf und erlaubte ihm, seine Truppen dort zu stationieren.

Bewaffnet mit russischen Waffen und ausgebildet in Äthiopien brachten Garang und seine Männer die Schlacht mit nach Hause und zogen als Nächstes nach Ost-Äquatoria. Der Konflikt breitete sich vom Osten bis ins Zentrum des Sudans aus, mit einem taktischen Fokus auf die Ölfelder des Nuer-Gebiets. Die Rebellen dachten, dass sie, solange der Süden diese Gegend kontrollieren konnte, ein Druckmittel bei Verhandlungen mit Khartoum hatten—und mit allen anderen, die auf schwarzes Gold aus waren.

Nachdem sie ihre Kräfte vereint hatten, schickte Garang 1985 Machar nach Gambela, um sich in moderner Kriegsführung weiterzubilden. Gegen Ende seiner Ausbildung kommandierte Machar eine Einheit von 3.000 Männern. Er und seine Männer marschierten von Gambela aus mit dem Stamm der Nuba im Schlepptau durch die raue Wildnis von Kurdufan, Sudan. Die Nuba standen im Konflikt mit den arabischen Baggara-Plünderern, die die Gegend infiltriert hatten. Nach seiner Ankunft in der Region hatte Machar aufgrund gemeinsamer Interessen schnell das Vertrauen der Nuba gewonnen: Khartoum hatte die Baggara-Plünderer bewaffnet, die wiede­rum die Nuba verfolgten in der Hoffnung, auf diese Weise einen Stellvertreterkrieg vom Zaun zu brechen, der den Vorstoß der Rebellen vereiteln würde.

In der Zwischenzeit profitierte die sudanesische Nation weiterhin von den Ölentdeckungen von Chevron. Der Ölgigant hatte eine große Niederlassung in der Nähe von Machars Heimatstadt Leer eröffnet. Am 2. Februar 1984 griff ein Anyanya-II-Bataillon den Stützpunkt von Chevron in Yoinyang an, tötete drei ausländische Angestellte und verletzte weitere. Das Unternehmen stellte vorübergehend seine Arbeit ein. Einen Monat später, nachdem die sudanesische Regierung versprochen hatte, dass die Gegend sicher sei, nahm Chevron wieder einen Teil der Aktivitäten auf. Die Regierung lag jedoch total falsch mit ihrer Einschätzung. Bis 1986 hatte Machar die Kontrolle der Ölgebiete inklusive Leer an sich gerissen und handelte einen Waffenstillstand mit den Milizen der Baggara aus, der Chevron und Khartoum faktisch daran hinderte, das Öl zu fördern.

Der verzweifelte Präsident des Sudans, Dschafar Muhammad an-Numairi, ­beauftragte den saudischen Geschäftsmann und Waffenhändler Adnan Mohammed Chaschuqdschi damit, die brachliegende Ölförderung wieder aufzunehmen. An-Numairi bot ihm einen beachtlichen Anteil dafür, ein nationales Ölunternehmen zu gründen und zum Laufen zu bringen. Chaschuqdschi war ein berühmter Mittelsmann für Europäer und Amerikaner und vermittelte an-Numairi schließlich den kontroversen deutsch-britischen Financier und Minenmagnaten Roland „Tiny“ Rowland. Rowland hatte mit Chaschuqdschi bereits Geschäfte in Afrika gemacht und war berüchtigt dafür, sich mit jeder neuen Gruppierung an einen Tisch setzen zu wollen, egal ob Rebellen oder nicht.

Bis zu diesem Moment konnte sich Rowland bereits so einiges auf die Fahne schreiben, unter anderem hatte er eine rhodesische Tabakfirma, die London and Rhodesian Mining and Land Company, und die Zeitung Observer in ein Multimilliarden-Dollar-Imperium mit Investitionen in ganz Afrika verwandelt. (Außerdem ist zu erwähnen, dass er kurzzeitig Mitglied der Hitlerjugend war).

Rowlands Vater hatte Vorkehrungen dafür getroffen, seinem Sohn eine Ausbildung in Hampshire, England, zukommen zu lassen, und Tiny wurde zu einem britischen Soldaten, der ironischerweise Zeit in einem britischen Kriegsgefangenenlager verbrachte, als er Fahnenflucht beging, um seine holländisch-deutschen Eltern aus einem Internierungslager zu befreien. Seine spätere Bewerbung zum MI-6-Agenten wurde abgelehnt. Als an-Numairi auf ihn zukam, war Rowland ein 70-Jähriger, der bereits aus seiner Unterstützung diverser aufstrebender afrikanischer Anführer und Rebellentruppen erfolgreich Kapital geschlagen hatte.

Rowland, der Gaddafi mal einen „superguten Freund“ nannte, hatte sich mit dem libyschen Diktator angefreundet, als die CIA-Agenten Edwin Wilson und Frank Terpil Rowlands Tochterfirma Tradewinds anzapften, um die libysche Armee zu modernisieren und mit Waffen auszustatten. Rowland verschaffte Gaddafi Zugang zu jungen afrikanischen Revolutionären—unter anderem Jomo Kenyatta, Robert Mugabe und Jonas Savimbi—die er selbst finanzierte. Rowland beteiligte sich außerdem an Waffenschmuggel, Regimewechseln und einer Menge zwielichtiger politischer Aktivitäten, unter anderem der Iran-Contra-Affäre.

Der libysche Anführer Muammar al-Gaddafi, der dabei half, die Kampagne gegen den Norden zu organisieren. Keystone/Getty Images

Keiner konnte behaupten, dass Rowland nicht pragmatisch, up to date und voll da war. Er wusste, dass der Sudan dem Profit zuliebe irgendwann dazu gezwungen sein würde, lokale Konflikte in den Ölregionen hinter sich zu lassen. Dazu würden Geldmittel von außen nötig sein. Es war, um es in moderner Businesssprache auszudrücken, das ultimative Start-up. Dadurch, dass er gleich damit einstieg, einem Rebellenführer 20.000 Dollar in die Tasche zu stecken, schuf er sich Chancen für wesentlich größere Profite in der Zukunft.

Auf an-Numairis Wunsch versuchte Rowland Garang zu überreden, eine Söldnertruppe zusammenzustellen, die das Öl beschützen sollte. An-Numairi bat Rowland sogar darum, Garang den Posten des Vizepräsidenten anzubieten, wenn er diesen Krieg stoppen würde. Garang lehnte ab. Er und Machar hatten ihre eigenen Pläne und die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) war im Begriff sich zu mobilisieren.

Unter den Rebellen strahlten Machar und seine Frau Angelina Teny durch ihre junge, smarte und eloquente Art eine natürliche Autorität aus. Machar bildete mit seiner ruhigen, aber etwas verschwommenen intellektuellen Art einen Gegenpol zum strammen, entschlossenen Marxismus von Garang. Obwohl ihre Ideen zu westlich waren für viele der traditionellen Nuer-Chiefs, repräsentierten sie genau das Bild von Afrika, das die meisten Außenstehenden teilten: ein Land, das verzweifelt versucht, Stammeskonflikte hinter sich zu lassen, zugunsten eines stabilen, demokratischen Systems. Und, was vielleicht noch wichtiger war, diese neue Generation gebildeter Südsudanesen wie Machar und Garang waren Leute, mit denen Menschen im Westen Geschäfte machen konnten. Garang hatte einen Abschluss in Agrarwissenschaften (seine Abschlussarbeit handelte vom massiven Jonglei-Kanal-Projekt), was die beiden, zusammen mit Machars profundem Verständnis von Wirtschaft und Ingenieurswesen, zu der Art von Anführern machte, die internationale Unternehmer anzog.

Machar und Teny bewarben die Unabhängigkeit des Südens in unzähligen Artikeln, Reden und Meetings. Das Paar zog schon bald die Aufmerksamkeit von Rowland auf sich. Fasziniert von Machar, finanzierte er die Sudanesische Volksbefreiungsarmee mit einem Budget, das angeblich irgendwo im sechs- bis achtstelligen Bereich lag. Rowland positionierte sich außerdem gleichzeitig als neutraler Friedensstifter zwischen dem Norden und dem Süden und bot seinen Privatjet an, um Anführer zu Meetings einzufliegen, bei denen Streitigkeiten beigelegt werden sollten.

Rowlands Verbindungen zu Rebellengruppen, Gaddafi sowie britischen und amerikanischen Geheimdiensten üben noch immer eine große Faszination aus. Wie auch immer diese Beziehungen geartet waren, spielte Rowland ohne Zweifel eine große Rolle bei der Entstehung des modernen Afrika. Neben seiner aktiven finanziellen Unterstützung von Rebellengruppen, hat er angeblich eine Vielzahl der um die 800 Unternehmen seines Konglomerats eingesetzt, um die Interessen von ausländischen Regierungen, seiner Aktionäre oder seiner eigenen Agenda durchzusetzen.

Rowland war das, was die sudanesische Regierung brauchte: ein Mann, der sich in Vorstandssitzungen genauso zurechtfand wie auf Minenfeldern und der die hässliche Fratze der Revolution von der noch hässlicheren von Investment und Ausbeutung zu trennen wusste. Was nicht bekannt ist, ist, ob Rowland für die USA gearbeitet hat (wie er es getan hatte, als er die Bodyguards von Gaddafi ausbildete und später während seiner Verwicklung in die Iran-Contra-Affäre) oder aus eigenem Antrieb handelte. Wie der amerikanische Journalist Rory Nugent, der Rowland kannte, es ausdrückte: „Tiny wollte einfach bei jedem Pokerspiel dabei sein. Wenn es zu heiß wurde, zog er sich zurück, aber er wollte niemals eine Chance verpassen.“

Aber dann wurden die sorgfältig inszenierten Machenschaften von Rowland, Gaddafi, Chaschuqdschi, Machar und Garang, um Khartoum und das Öl zu kontrollieren, in einem Streich über den Haufen geworfen. Im April 1985 wurde an-Numairi, während er die USA besuchte, von islamischen Fundamentalisten gestürzt. Die nachfolgende Wahl wurde gewonnen von Sadiq al-Mahdi, dem Großenkel des Mahdi, der Jahre zuvor George Gordon, den britischen Gouverneur, gestürzt hatte und islamisches Recht und die Sklaverei zurück ins Land brachte. (Sadiqs Stief-Bruder Hassan at-Turabi brachte später die Scharia und arabische Vorherrschaft zurück in den Sudan. Sein Neffe ist übrigens der Schauspieler Alexander Siddig, bekannt aus Syriana).

Aufgrund der sich zunehmend verschlechternden politischen Situation und des wachsenden Einflusses der National Islamic Front (NIF) entschloss Chevron 1988, sich komplett aus dem Sudan zurückzuziehen. In den frühen 90ern überließen sie ihre Vermögensgegenstände einer Ölfirma mit Sitz in Khartoum für 23 Millionen Dollar. Das kunstvolle Hin und Her zwischen Norden und Süden wurde abgelöst von drakonischen Maßnahmen. Die sudanesische Regierung entschloss sich dazu, die ölreichen Regionen ethnisch um die Nuer zu „bereinigen“. Daraufhin stoppte Äthiopien, bis dahin der größte Befürworter der SPLA, abrupt die finanzielle Unterstützung der Revolte. 1989 verlor der Sudan dann auch noch das Wohlwollen von Saudi-Arabien, das bis dahin unter der Aufsicht von US- und UK-Beratern Dschihadisten ausbildete für den Krieg gegen die Sowjets in Afghanistan. Die schwindende Unterstützung verpasste der Beziehung zwischen Garang und Machar, die sowieso nie wirklich einer Meinung waren (Garang bevorzugte ein föderalistisches System mit Regierungssitz in Khartoum, Machar bevorzugte Unabhängigkeit) einen Dämpfer. Die verschiedenen Gruppen spalteten sich zunehmend voneinander ab, was dazu führte, dass unter den Rebellen im Süden eine richtungsweisende Veränderung eintrat.

Nichts konnte den Sudan retten.

Durch einen Putsch unter der Führung von Umar al-Baschir und Turabi, sowie mit Unterstützung der NIF wurde am 30. Juni 1989 der erfolglose Sadiq und seine Regierung gestürzt. Internationale Sanktionen übten bald Druck auf Baschir aus, sich mit dem Süden zu einigen, was er auch tat, auf die autoritärste Weise, die man sich vorstellen kann. Unter der Flagge des Islam zwang sein Militär über 150.000 junge Männer, einer neu gegründeten islamischen Bürgerwehr beizutreten.

Ein Durcheinander verschiedenster Rebellengruppen kontrollierte bis 1991 den Großteil des Südens. Mit dem Fall der Sowjetunion und der damit einhergehenden Vertreibung des Rebellenunterstützers Mengistu aus Äthiopien, veränderte sich die Situation drastisch.

Den Rebellen ging das Geld aus und das innerhalb nur eines Monats. Bereits im Juni hatte der Norden die Oberhand und kontrollierte die Ölregionen des Südens. Khartoum war auf der Siegerstraße.

Es war ungefähr zu dieser Zeit als ein mürrischer, großgewachsener junger Saudi begann, mit seinem Gulfstream-Jet nach Khartoum zu fliegen. Die ersten Sichtungen dieses verwöhnten Baumagnaten-Sohns wurden 1989 berichtet. Man munkelte, dass Osama bin Laden die Lorbeeren zustanden für die Vertreibung der Sowjets aus Afghanistan. Mit dem Sudan unter einer neuen Führung, wurde er zusammen mit anderen gewalttätigen islamistischen Gruppen nach Khartoum eingeladen.

Der deutsch-britische Investor und Minenmagnat Roland „Tiny“ Rowland. Frank Tewkesbury/Evening Standard/Hulton Archive/Getty Images

Nach seinem Erfolg mit den Mudschahedin in Afghanistan wurde bin Laden von den Saudis die Staatsbürgerschaft entzogen, nachdem sie sein Angebot zurückgewiesen hatten, Kämpfer aus seinem Netzwerk zur Verfügung gestellt zu bekommen. Stattdessen paktierten sie lieber mit den USA, um Saddam Hussein während des Golfkriegs aus Kuwait zu vertreiben. Weil bin Laden die neue muslimische Regierung und den Fakt schätzte, dass dort nicht viel anderes außer Krieg und Chaos zu finden war, investierte er in den Sudan.

Im Dezember 1991 hatte bin Laden bereits seine Familie, Berater und Sicherheitsmänner aus Pakistan in ein pinkes, dreistöckiges Haus in der Al-Mashtal-Straße im schicken Al-Riyadh-Viertel von Khartoum übergesiedelt. Während sein Heimatland nichts mehr von ihm wissen wollte, war bin Laden, wie sich herausstellte, genau das, wonach die Regierung in Khartoum gesucht hatte.

Die einfache, aber effektive Militärstrategie, die der schlaksige Saudi für Afghanistan entwickelt hatte, bestand darin, billige, untrainierte Massen von Männern einzuberufen, die Willens waren, für eine Ideologie zu kämpfen. Seine technische und wirtschaftliche Expertise als Sohn eines saudi-arabischen Moguls war ebenfalls interessant für die sudanesische Führungsriege. Bin Laden sah eine Menge Potenzial in seinen Gastgebern, die zwar pleite, theologisch aber auf seiner Wellenlänge waren.

Mithilfe einer Reihe von Spenden und Schmiergeldzahlungen versorgten die Sudanesen bin Laden mit Pässen und sicherem Geleit für einen Strom von islamischen Kämpfern, die er importierte und in ungefähr 20 Camps um Khartoum herum ausbildete. Bin Laden begann außerdem mit dem Bau einer Straße von Khartoum nach Bur Sudan. Endlich passierte etwas. Die Investmentfirma des Saudis stellte 400 Sudanesen ein, seine Baufirma weitere 600 und seine Unternehmen erstreckten sich bald auf ein Handelsunternehmen, eine Bank und Landwirtschaft. Schätzungen zufolge beliefen sich bin Ladens Investitionen in die Infrastruktur auf irgendwas zwischen 20 bis 50 Millionen US-Dollar. Der berechnende Turabi förderte eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen al-Qaida, Abu Nidal, Carlos dem Schakal und der Hisbollah, die alle ihren Teil zu Sudans Ruf als Terrorzentrale leisteten.

Nachdem bin Laden seine Mudschahedin aus Pakistan und Afghanistan importiert hatte, schickte er sie in den Süden, um die Nuer und Dinka zu bekämpfen. Als ich 1996 mit Nuer-Kämpfern auf den Schlachtfeldern war, war der Boden noch immer übersäht mit Hunderten ausgebleichter Skelette, die mit Sindhi-Mützen, Zahnbürsten und Koranen verziert waren. Das Konzept, ausschließlich bewaffnete, großteils untrainierte und selbstmörderische Haufen einzusetzen, störte die Dinka und Nuer, weil es keinen politischen Diskurs, sondern einfach nur Blutvergießen gab.

Bei bin Ladens Ankunft lagen die Dinge zwischen Garang und Machar bereits im Argen. Das Abziehen des Öls durch Khartoum und der sowjetischen Geldmittel durch Unterstützer wie Äthiopien bedeutete, dass die Revolution vermutlich bald vorbei sein würde, wenn sie nicht schnell eine andere Geldquelle auftun würden. Garangs sozialistisches Manifest klang hohl ohne militärische Erfolge, die dahinterstanden. In einer Entscheidung, deren Konsequenzen noch zwei Jahrzehnte später spürbar sein würden, beschloss Machar schließlich alleine loszuschlagen.

Zu seinen Problemen, nicht lange bevor bin Laden ein Bürger Sudans wurde, kam noch der vielleicht größte Fehler seine Karriere hinzu: Er begann sich mit Emma McCune einzulassen, einer kettenrauchenden britischen Kunststudentin, die es en vogue fand, Afrika zu retten. Sie hatte die Live-Aid-Videos und Konzerte Mitte der 80er gesehen und war besessen vom Gedanken Charity-Arbeit zu machen. Sie arbeitete für eine NGO und suchte Machar 1990 im Rahmen einer Konferenz in Nairobi auf, um ihn mit dem Vorwurf zu konfrontieren, dass er Flüchtlingscamps nutzte, um Kindersoldaten zu rekru­tieren. Stattdessen verbrachten sie die Nacht miteinander und wurden unzertrennlich.

Und als Machar sich in seine exotische weiße Freundin verliebte, entliebte er sich von Garang. Zu dieser Zeit bestand Garang darauf, dass die SPLA sich mit Khartoum zusammentut und dem Süden erlaubt, eine autonome, selbstverwaltete Region zu werden. Machar wollte keinen Krieg führen, um sich am Ende von arabischen Aufpassern herumkommandieren zu lassen. Das Problem lag in einer Dynamik, die einst das Duo so mächtig gemacht hatte: Garang war ein Mann des Militärs, Machar ein Akademiker. Die Kosten eines Krieges ohne Unterstützer würden beide Seiten in einen Blutrausch ethnischer Säuberung stürzen und die Hungerkatastrophe, die McCune eigentlich bekämpfen wollte, würde bald von ihr als hässliche Waffe in diesem vernichtenden Krieg eingesetzt werden.

Am 28. August 1991 veröffentlichten Machar und zwei weitere Nuer-Kommandanten ein Pamphlet, das heftig gegen Garangs Führung wetterte. Machar putschte mit Worten statt Kugeln.

Das als Nasir Declaration bekannt gewordene Pamphlet beschuldigte Garang diktatorischen Verhaltens und forderte Selbstbestimmung für den Südsudan. Die Anschuldigungen trafen ins Herz der Nuer-Anführer, die sich von Garangs primär aus Dinka bestehenden Führungskräften unterdrückt fühlten. Der Stil des Pamphlets widersprach der normalerweise sehr weichen Art von Machar und es kamen Gerüchte auf, dass es teilweise von einer jungen weißen Frau geschrieben worden sein könnte, die mit Machar zusammenlebte, während er die Übernahme von Nasir aus plante—McCune. Weil Garang glaubte, dass Machar der Biss fehlte, um den angedrohten Putsch Wirklichkeit werden zu lassen, beging er den taktischen Fehler, seinen politischen Machtkampf größtenteils zu ­ignorieren. Garangs Nummer zwei und Nachfolger Salva Kiir jedoch war skeptisch und hat niemals Machars Betrug und seine üblen Anschuldigungen vergessen.

Weil ihr Manifest ihnen bei der lokalen Bevölkerung und den internationalen Medien nicht sonderlich viel Rückhalt einbrachte, erkannten Machar und seine loyalen Kommandanten, dass sie einen PR-Schub brauchten. Deshalb riefen sie aus ihrem Headquarter in Nasir die BBC an, um zu verkünden, dass sie die Kontrolle über die SPLA übernommen hatten. Das war Garang neu und er war plötzlich gezwungen, seinen früheren Verbündeten und dessen neu gebildete SPLA-Nasir-Splittergruppe ernst zu nehmen.

Einige Südsudanesen führen die plötzliche Abspaltung von Machar und das darauffolgende furchtbare Blutvergießen, wie zum Beispiel das Bor-Massaker, bei dem laut Amnesty International die Machar treu ergebenen Nuer rund 2.000 Dinka umbrachten, immer noch auf den Einfluss von McCune zurück. Andere sehen die Schuld eher bei Garang, der sich entschloss, die Nuer-Kommandanten in der SPLA ermorden zu lassen. Scheinbar hatte McCune Machar so sehr in ihren Bann gezogen, dass Garangs Gefolgsleute begannen, die Abspaltung und die daraus resultierende Gewalt als „Emmas Krieg“ zu bezeichnen.

Die Öffentlichkeit nahm das erste Mal Notiz von McCune in einer Dokumentation, die in England von ITV Yorkshire ausgestrahlt wurde. Eine blasse und hochgewachsene McCune schlenderte durch den Busch mit einem riesigen Paddington Bear-Hut und einem schicken, westlichen Outfit. Im Schatten lauerte der „Warlord“ Machar, seine Augen und weißen Zähne blitzten unter dem roten Beret hervor. Von dem früheren leidenschaftlichen Anliegen des Rebellen blieb eine bizarre Fantasieromanze. Im Hintergrund brodelte die schlimmste humanitäre Katastrophe in der Geschichte Sudans—eine Hungersnot, die die Krisen in Somalia und Äthiopien in den Schatten stellte.

Im Herbst 1992 war der Sudan gelähmt von Krieg, ethnischen Morden und interner Vertreibung. Im Frühjahr war nichts angepflanzt worden und Hunderttausende Menschen lebten ausschließlich von dem, was Hilfsorganisationen einflogen. Insgesamt waren acht Millionen Sudanesen von der Dürre betroffen und mehr als 150.000 verhungerten. So wurde zumindest geschätzt—kein Mensch weiß, wie viele Menschen im Sudan gestorben sind.

McCune, die nach Afrika gekommen war, weil sie sich von einem Band-Aid-Song (der wiederum inspiriert war von einem BBC-Bericht über Äthiopien) und dem allgemeinen Trend, der damals die Runde machte, Afrika retten zu wollen, inspirieren ließ, dachte sich einen Plan aus, um die Aufmerksamkeit des Fernsehens zu bekommen.

Der Ausdruck „CNN-Effekt“ war damals en vogue—die Idee, dass ein einfacher Bericht, der wiederholt im Fernsehen kommt, die Regierung zum Handeln bewegt, so wie fast ein Jahrzehnt zuvor eine Doku über Äthiopien Bob Geldof inspiriert hatte. Die Medienberichte über Somalia zeigten ihren Effekt, denn die US-Regierung drohte an, Truppen nach Mogadischu zu entsenden, um den sich dort zankenden Warlords die Stirn zu bieten und Hilfe in die entlegensten und hilflosesten Gebiete zu bringen. Als McCune herausfand, dass CNN einen Korrespondenten nach Waat schickte, um über den Konflikt zu berichten, an dessen Ausbruch sie mit Schuld hatte, brütete sie einen Plan aus. Sie würde den ausgemergelten Einheimischen sagen, dass das Flugzeug Nahrung transportierte. Sie würde ihren Moment in den Medien bekommen. Das dachte sie zumindest, auch wenn ihre Taten der Inbegriff der Scheinheiligkeit waren, wenn man bedenkt, warum sie ursprünglich nach Afrika gekommen war.

Trotz ihrer hinterhältigen Instrumentalisierung der Einheimischen bewirkte der CNN-Bericht kaum etwas.

SPLA-Soldaten posieren am 13. November 1993 im Südsudan mit Artillerie. Foto von Scott Peterson/Liaison

Im Frühjahr 1993 machten sich Garangs Truppen auf eine Mission, um Machar zu finden und zu töten, weil sie glaubten, dass seine SPLA-Nasir-Splittergruppe ohne ihn auseinanderfallen würde. Immer noch traumatisiert vom Massaker durch Machars Nuer-Truppen an den Dinka, mordeten, verbrannten, plünderten und massakrierten Garangs Dinka-Truppen nun wahllos die Nuer.

Ein Journalist, der sich damals entschloss, in den Südsudan zu reisen, war Rory Nugent. Nugent hatte einen Zwei-Zentimeter-Abschnitt in der New York Times gesehen: „85.000 Menschen innerhalb der letzten zwei Monate im Südsudan gestorben“. Nugent war perplex: „Die UN konnte genaue Schätzungen über die Toten in Somalia machen“, sagte er, „aber sie konnte kaum erfassen, was gerade im Sudan passierte.“

Während eines Dinners in New York schlug ein Freund vor, er sollte Emma McCune recherchieren. Keine Nummer, keine Adresse.

Er konnte sie in Nairobi ausfindig machen und war erstaunt, als er herausfand, dass sie die offizielle Pressesprecherin der Splittergruppe war. „Niemand hatte bis dahin über sie geschrieben“, sagte er mir. „Da ist diese weiße Plantagentochter, die einen Warlord mit einem riesigen Schwanz heiratet und sagt: ,Der Sex ist toll.‘“ Trotzdem bat McCune ihn, nicht über sie zu schreiben. Nugent stimmte zu. „Sie war nicht Teil der Geschichte. Das wäre zu einfach gewesen.“

Nugent sagte, sie war „leidenschaftlich für die Sache. Halb-romantisch, halb-pragmatisch. Sie war ein Mädchen aus dem Kloster, das von den Ereignissen mitgerissen wurde.“ Und sie durfte keine UN-Flüge mehr nehmen, weil sie dabei erwischt worden war, wie sie Waffen schmuggelte.

„Als ich nach Nairobi ging, fand ich heraus, dass Schmierfinken nicht in den Sudan gehen, weil sie für die Flüge bezahlen müssten“, erinnert er sich. Nugent überredete sechs weitere Journalisten, für zwei Riesen ein Flugzeug zu chartern, und legte 500 Dollar Kaution aus. „Es ist abgestürzt, wurde uns gesagt. Sie mussten es im Südsudan lassen.“ Er fand später heraus, dass die Cessna Caravan einem neuen Besitzer gebracht wurde und der Pilot das Geld für sich behielt.

Im Sudan fand Nugent die Apokalypse. „Es war völlig im Arsch. Vergiss Uniformen. Die halbe Armee hatte nicht mal Kleidung. Nackte Nuer mit Riesenschwänzen, die nichts außer Munitionsgürteln trugen. Heilige Scheiße, dachte ich.“

Kurz nach seiner Ankunft bat der UN-Sicherheitsbeauftragte die Journalisten abzureisen. Nugent weigerte sich und blieb sechs Wochen lang. Sein Timing war perfekt: Garang hatte am Vortag Kiir einen Anschlag auf Machar befohlen.

Zu dieser Zeit, so Nugent, kippte Garang eine Flasche Whiskey am Tag. Der Dinka-Anführer war paranoid und einsam geworden. Die Nuer hielten eine Konferenz in Kongor ab, um die Dinka davon zu überzeugen, Kiir und Garang zu verlassen und sich Machar anzuschließen. Sie ernannten Machars Splittergruppe zur offiziellen SPLA.

Wütend wegen der Medienaufmerksamkeit, die Machar bekam, setzte Garang ein Kopfgeld auf den “amerikanischen Journalisten aus“. Nugent erinnert sich: „Ich war ungefähr 25 Dollar wert. Machar das Zehnfache.“

Im Sommer 1993 war McCune schwanger von Machar und die Gefahr wurde zu groß. Sie sollte nach Nairobi ziehen in ein Haus, das Rowland angemietet hatte. Am 24. November, im Alter von 29 Jahren, wurde sie in ihrem Land Rover von einem viel zu schnellen Matatu-Bus gerammt. Sie und ihr ungeborenes Kind starben im Krankenhaus. Ihr Körper wurde in Machars Heimatdorf Leer beigesetzt.

In diesem düsteren Abschnitt der Geschichte Sudans machte sich Machar den brutalen Nuer-Mob zunutze, der später als Jiech-Mabor bzw. White Army bekannt wurde.

Die zügellose und größtenteils dezentral organisierte White Army, die ihren Namen bekam wegen ihrer Tradition, sich mit weißer Asche zu beschmieren, um Insekten fernzuhalten, wurde vermutlich um 1991 herum gegründet (ein sehr dehnbarer Begriff im diesem Zusammenhang) mit der angeblichen Absicht, die Dinka und Murlee von Rinderdiebstählen abzuhalten. Stattdessen setzte Machar die White Army dafür ein, in Dinka-Gebiete einzufallen und wahllos und brutal Frauen, Kinder, Alte und Kranke zu töten.

Machars leere Versprechen von Demokratie und Menschen­rechten wurden zunichte gemacht von der Spur aufgeblähter Leichen, die er in der Sonne verrotten ließ. Wie bei bin Laden bestand auch seine Strategie darin, Horden ungebildeter Freiwilliger zu manipulieren, damit sie in einem Krieg kämpfen, der überhaupt niemandem nutzte außer ihm selbst. Und genau wie bei bin Laden und seinen islamistischen Mudschahedin bewerkstelligte Machar das, indem er die religiös motivierten Ängste und Überzeugungen der Bevölkerung ausnutzte.

Als die Drecksarbeit erledigt war, verschwand die White Army, genauso wie sie gekommen war, nachdem Machar und seine Sympathisanten sich von ihr distanziert hatten, indem sie sie als separate, eigenständige von Zivilisten geführte Truppe bezeichneten, die in keinem Zusammenhang steht mit der viel organisierteren SPLA-Nasir. Im Hintergrund verhandelte Machar angeblich die Aufteilung zukünftiger Ölprofite mit Khartoum, was ihm im Gegenzug unbestrittene Kontrolle über die Region geben sollte.

Auf Geheiß der Regierung in Khartoum, erschien Rowland zurück auf der Bildfläche, um zu versuchen, Frieden zwischen Garang und Machar auszuhandeln. Rowland verkündete sogar öffentlich seine langjährige Mitgliedschaft in der SPLA. Er flog auf diplomatischen Missionen hin und her zwischen Teheran, London, Nairobi, Khartoum, Südsudan, Nigeria und Libyen, während er sein Bestes versuchte, um alle Seiten zu einer Einigung zu bewegen, die in der Region für Frieden sorgen würde. Die Situation eskalierte so weit, dass die USA, die gerade tief in ihrer Somalia-Mission steckten und längst überfordert waren, Machar nach Atlanta einluden, was aber auch zu keiner Einigung führte.

Machar war dabei zu verlieren. Kiir drängte Machar bis zur äthiopischen Grenze in Akobo. „Dann änderten sich die Dinge“, sagte Nugent. „Im späten April 1993 tauchten Flugzeuge und Vorräte auf. Khartoum schickte Trucks aus Malakal.“

Weil ihm Geld und Optionen ausgingen, war Machar gezwungen, sich entweder Garang zu ergeben oder sich mit Khartoum zu verbünden. Der Zweite Sudanesische Bürgerkrieg zog sich mittlerweile zehn Jahre. Machar hatte Garang verloren, McCune, ihr ungeborenes Baby, seine moralische Überlegenheit und jegliche Kontrolle über sein Land.

Sogar die Äthiopier schickten eine Brigade, um Machars Rebellen daran zu hindern, die Grenze zu überschreiten. Mit dem Rücken gegen die Wand traf sich Machar in Akobo mit Khartoum und handelte einen geheimen Deal aus, um Geld, Waffen und Ausbildung für seine Nuer-Einheit sicherzustellen. Innerhalb weniger Tage flossen Vorräte aus dem sudanesischen Armeestützpunkt in Malakal.

Für die Menschen im Westen verschwanden die Geschehnisse im Südsudan im Schatten des Black-Hawk-Down-Vorfalls in Somalia, aber die Region lieferte einige der niederschmetterndsten Bilder von Hunger und Gräuel, die jemals auf Film gebannt wurden.

Im März 1993 schoss der südafrikanische Fotograf Kevin Carter das wohl einprägsamste Bild einer Hungerkatastrophe aller Zeiten. Er und eine Gruppe Fotografen gelangten mit einem UN-Hilfsflugzeug, das Nahrungsmittel an hungernde Familien liefern sollte, in den Südsudan. Sie landeten in Ayod, Jonglei, und hatten 30 Minuten Zeit, um die Gegend zu fotografieren—genau solange wie die Hilfsarbeiter brauchten, um das Essen zu verteilen—und Carters Bild eines kleinen Jungen, der zusammengekauert am Boden liegt und im Hintergrund von einem Geier beobachtet wird, wurde in der ganzen Welt abgedruckt.

Heimgesucht von seiner Zeit im Südsudan beging Carter im Juli 1994 Selbstmord, drei Monate, nachdem das Bild den Pulitzerpreis gewonnen hatte. Es gab kein Konzert und keinen Hit—geschweige denn ausgleichende Gerechtigkeit—für die schätzungsweise 300.000 Zivilisten, die in diesem Jahr im Südsudan ums Leben gekommen waren, nur dieses und weitere Fotos.

In einem Auszug aus Carters Abschiedsbrief heißt es: „Es tut mir wirklich, wirklich leid. Der Schmerz hebt die Freude auf, so weit auf, dass sie nicht mehr existiert … deprimiert … Ich werde verfolgt von all den Erinnerungen an Morde und Leichen und Wut und Schmerz … an hungernde oder verletzte Kinder, an schießwütige Verrückte, oftmals Polizisten, an mörderische Henker.“

Nugent kann sich an diese Zeiten erinnern: „Der Krieg war brutal. Ich habe mit eigenen Augen 20.000 Menschen sterben sehen. Garang griff einen UN-Stützpunkt in Ayot an und brannte ihn einfach so nieder … mit schreienden Nuer-Flüchtlingen innendrin. Den Gestank von 3.500 brennenden Leichen vergisst du nie.“

Ich dachte: Das ist das Grauen.

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