Bliss bringt Fatima Al Quadiri nach Wien und das ist sehr gut

Wien kann für Veranstalter ein ziemlich hartes Pflaster sein. Die Stadt wäre natürlich im Prinzip groß genug für jeden Act, trotzdem fährt man mit dem neuesten Liebling aller Blogs gelegentlich ziemlich ein. Die Menge an Leute, die sich regelmäßig den neuen Eclair Fifi-Mix herunterzieht, ist doch gar nicht so groß wie man manchmal hoffen würde. Eine logische Antwort wäre das Risiko herunterzudrehen—und gerade deswegen ist es großartig, dass es Veranstalter gibt, die gerade das nicht tun.

So wie unsere Freundin Marlene, die wir für Wiens wahrscheinlich meist unterschätzen Veranstalterin halten. Ihr Problem ist, dass sie allen anderen einfach zu weit voraus ist. Sie hat etliche Acts wie Disclosure für gefühlte 300 Euro nach Wien geholt, lange bevor sich irgendjemand wirklich dafür interessiert hat. Und die dann drei Jahre wieder kamen, womit dann andere Geld gemacht haben.

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Bliss ist ihr neues Projekt, und die nächste Ausgabe davon wird so großartig, dass mir jetzt schon die Knie wackeln, wenn ich daran denke: Am Freitag, den 10.10, kommt Fatima Al Quadiri in die mumok Hofstallungen.

Fatima Al Quadiri galt lange als eine der führenden Vertreterinnen von Vapor Wave—eine dieser Semi-Pseudo-Musikrichtungen, die um die Ecke ein Bier trinken und dabei die Musikblogger/Journalisten auslachen. Aber Fatima Al Quadiris Art, westliches Überlegenheitsdenken mit ihren visuellen und klanglichen Entwürfen zu hinterfragen, war schon damals nur großartig.

Mit ihrem Album Asiatisch (erschienen auf Hyperdub) ist sie aber jetzt nochmal einen Schritt weiter gegangen. Asiatisch ist ohne Frage eine der Platten des Jahres. Als Thema hat sich die Künstlerin China ausgesucht. China ist dabei aber gar nicht so sehr als konkreter Ort zu verstehen—Fatima Al-Quadiri war auch nie dort. China ist ein virtueller Punkt, ein Fluchtort, ein Bezugspunkt, dem man sich annähern, aber ohnehin nie erreichen oder verstehen kann. Fatima Al Quadiri erforscht chinesische Elemente in westlicher Musik, und widmet sich dabei recht ausführlich dem Sino Grime— ein Wort, das Kode9 irgendwann einmal erfunden hat. Wer da mehr wissen will, kann es in diesem langen, spannenden Interview nachlesen.

Der Rest genießt einfach die Musik. Denn das Ganze ist zum Glück nicht nur verkopft, sondern auch einfach großartige Musik. Leute, bitte, geht da hin. Ihr werdet es sonst eines Tages bereuen. Schaut euch Fatima Al Quadiri an, schaut euch die anderen Acts (Ingrid, 3 RAR
Physical Therapy, Fauna) an, genießt den Abend. Schaut euch die (mutmaßlich) Videoschiene an, die von Barbara Rüdiger kuratiert wurde und unter anderem Miles Martinez umfasst, den Typen, der visuell hinter den Sachen von Fade To Mind steht. Es wird insgesamt großartig werden.

Und weil wir wollen, dass ihr dort hingeht, verlosen wir unter allen, die uns ein Mail mit dem Betreff „” schicken, 2×2 Tickets.