Patrick Bamford spielt für Crystal Palace und ist einer der derzeit 33 Spielern, die beim FC Chelsea unter Vertrag stehen und an andere Vereine verliehen wurden. Dem Evening Standard erzähle er, dass alle Leihspieler der Blues durch eine Whatsapp-Gruppe miteinander kommunizieren. Das Besondere: Der Verein rief den Gruppenchat ins Leben.
„Es gibt eine Whatsapp-Gruppe, die eine Vereinsabteilung für die Leihspieler eingerichtet hat”, erzählt der 22-Jährige. „Das zieht einem viel Akku, wenn wir untereinander die ganze Zeit Nachrichten schreiben. Wenn einem der Spieler am Wochenende etwas Besonderes gelingt, werden alle von Mitarbeitern des Klubs über die Gruppe darüber informiert”, erklärt der Mittelstürmer der Zeitung.
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Der FC Chelsea will damit wohl sicherstellen, dass die Spieler in Kontakt bleiben und bei den ganzen Konkurrenten immer Bescheid weiß, wer sich gerade mit guten Leistungen für den Mutter-Verein anbietet. Das exzessive Verleihen von Spielern, wie es in England der FC Chelsea tut wird derweil heftig kritisiert. „Es gibt Spieler, die bei ihren Klubs nicht spielen können, weil Chelsea-Spieler kommen, deren Gehalt schon bezahlt wird von Chelsea. Das ist attraktiver für die neuen Klubs”, erklärt Gordon Taylor, Chef der englischen Spieler-Gewerkschaft. Nur Juventus Turin hat in ganz Europa noch mehr Spieler als die Blues verliehen.
Die Hoffnung auf Spielzeit haben die Spieler nach der bisher verkorksten Saison und dem enttäuschenden 16. Tabellenplatz der Blues mehr denn je: Einige Screenshots aus dem Chat zeigen die nicht ganz ernst gemeinte Hoffnung, dass man Eden Hazard ersetzen könnte und die Unverständnis, dass man selbst nicht im wie manch anderer Spieler noch beim FC Chelsea im Kader stehen darf. Lustige Scherze werden trotzdem gemacht, obwohl sich einige Spieler nicht mal kennen.
In der WhatsApp-Gruppe sind neben Bundesliga-Innenverteidiger Andreas Christensen, an Borussia Mönchengladbach bis 2017 ausgeliehen, auch Ex-Nationalspieler Marko Marin, der bei Trabzonspor bei seiner schon vierten Leihstation spielt. Damit die Leihspieler besser mit der Situation klar kommen, hat der FC Chelsea eigens einen Psychologen für sie abgestellt. „Er sagte uns, dass jeder Spieler auch eine dunkle Seite hat. Einer wie Diego Costa spielt immer an der Grenze. Er sagte, wir sollen diese Seite von uns entwickeln”, erzählt der junge Bamford.
Den ein oder anderen Spieler könnte Mourinho vielleicht bald brauchen—wenn nicht dann schon ein neuer Trainer den ganzen Leihspielern eine große Chance bietet und sie endlich aus dem Gruppenchat gehen können.