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Was im Fotolabor alles ans Licht kommt

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Analogfotografie wird wohl niemals außer Mode kommen. “Das wirkt einfach viel ehrlicher. Und ist doch super, wenn nicht alles perfekt ist”, erklärt dir dein Kumpel, der vor ein paar Monaten mal bei einer Wolfgang-Tillmans-Ausstellung war und jetzt ganz eifrig einen zweiten Instagram-Account nur “für seine Yashica-T5-Schnappschüsse” betreibt (gefühlt 10 Millionen unterbelichtete Aufnahmen von Straßenmüll für 102 Follower).

Irgendwie scheint Analogfotografie aber auch das bevorzugte Medium von creepy Typen zu sein, von mittelalten BDSM-Enthusiasten, von hippen Hochzeitsgesellschaften und von alternativen Mädels, die ausschließlich Koksdealer daten.

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Genau das führt dazu, dass die armen Mitarbeitenden in den Drogerien und Fotoläden dieser Welt teilweise richtig abgefahrenen Scheiß entwickeln müssen. Deshalb haben wir diese Menschen gefragt, welche Bilder ihnen da besonders im Gedächtnis hängengeblieben sind (und weil sie alle ihre Arbeit behalten wollen, haben wir ihre Namen geändert).


Auch bei VICE: Dieser Fotograf lässt sich von seiner Schlaflähmung inspirieren


“Einer der Typen hatte auf ein Kissen direkt neben den Kopf seines schlafenden Kumpels einen Haufen gemacht”

Einmal habe ich fünf Einwegkameras entwickelt, die ein paar Typen wohl während ihres Junggesellenabschied dabei gehabt hatten. Die Fotos zeigten klassisch besoffenes Verhalten – dumme Outfits, wilde Gruppenfotos, nackte Hintern und so weiter.

Ein Bild stach aber heraus. Darauf war zu sehen, dass einer der Typen auf ein Kissen direkt neben den Kopf seines schlafenden Kumpels einen Haufen gemacht hatte. Leider war ich nicht da, als die Fotos abgeholt wurden. Ich hätte nur zu gerne ein Gesicht zur Tat gesehen.
– Angela

“Die Frau auf den Familienfotos sei definitiv nicht seine Mutter und er habe keine drei Brüder”

Die meisten Fotos, die wir hier entwickeln, sind Urlaubs- und Familienbildern. Richtig interessant wird es eigentlich nur, wenn irgendjemand Filmrollen abgibt, die schon ewig rumliegen und bei denen niemand mehr weiß, was überhaupt drauf ist.

Einmal kam ein Mann mit solchen Filmen vorbei, die er auf dem Dachboden seines verstorbenen Vaters gefunden hatte. Beim Entwickeln sah ich, dass es sich doch nur um alte Familienbilder handelte – eigentlich eine schöne Sache für seinen Sohn. Als der dann aber zum Abholen der Bilder vorbeikam und wir sie gemeinsam durchgingen, um mögliche Nachdrucke zu besprechen, wurde er komischerweise sehr still. Nach einer Weile sagte er, dass er auf den Fotos abgesehen von seinem Vater niemanden kannte. Die Frau sei definitiv nicht seine Mutter und er habe keine drei Brüder, sondern nur Schwestern. Danach verließ er überstürzt den Laden und ich fand nie heraus, was hinter den Bildern steckte. Vielleicht eine geheime zweite Familie?
– Lisa

“Glaubt mir, den Leuten ist nichts peinlich”

“Wir schauen die entwickelten Fotos immer durch, weil wir bei Bedarf die Helligkeit anpassen. Im Normalfall reicht es da, die ersten und die letzten paar Bilder anzuschauen. Deshalb mein Pro-Tipp, wenn ihr Fotos zum Entwickeln bringt: Versteckt die peinlichen Bilder in der Mitte.

Und glaubt mir, den Leuten ist nichts peinlich. Ich habe hier schon viele Geschlechtsteile und auch die eine oder andere sexuelle Handlung gesehen. Mehr kann ich nicht verraten.
– Richard

Ein Pärchen liegt halbnackt im Bett

“Ein Typ ließ bei uns Fotos entwickeln, auf denen er Puppen in verschiedenen Sexstellungen angerichtet hatte”

Während des Studiums arbeitete ich in der Fotoabteilung einer Drogerie. Dabei habe ich viel komisches und ekliges Zeug gesehen. Ein Typ hat bei uns zum Beispiel Filme voll mit Bildern von jüngeren Frauen in Unterwäsche abgegeben. Wahrscheinlich hatte er sich als Fotograf oder Model-Scout ausgegeben? Nach einer Weile schickte ich bei ihm immer einen Kollegen vor, weil er mir so Angst machte. Und dann gab es noch den Typen, der ab und an Fotos entwickeln ließ, auf denen er Puppen in verschiedenen Sexstellungen angerichtet hatte. Rückblickend habe ich bei diesem Job ein paar echt gruselige Männer bedient.
– Marta

“Wir mussten eine ganze Reihe an Kotzefotos entwickeln”

Vor 10 oder 15 Jahren wurden Einwegkameras noch richtig oft benutzt. Ich weiß noch genau, wie ein Typ mit so einer Kamera jedes Mal festhielt, wenn ihm schlecht war. Das Ergebnis: Wir durften eine ganze Reihe an Kotzefotos entwickeln. Ich vermute mal, dass das für ein Kunstprojekt war. Aber wer weiß das schon. Zwischendurch kamen bei uns auch immer ein paar Sexbilder rein, aber damit muss man ja fast schon rechnen, oder?

– Reece

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