Die Flaktürme im Augarten sind im Gegensatz zu den anderen beiden Paaren in Wien völlig ungenutzt. Der Leitturm wurde nie fertiggestellt und der Gefechtsturm wurde nach dem Krieg schwer beschädigt, weshalb beide Bauwerke leer stehen und dem langsamen Verfall ausgesetzt sitzt.
„Bis vor ein paar Jahren konnte man beide Türme noch betreten, im Fall des Gefechtsturms einfach durch ein Loch am Eingang”, erzählen die 78er. „Gleich, nachdem wir drinnen waren, wurde dann ein Schutthaufen davor abgeladen und der Turm war wieder dicht. Vor kurzem haben wir dann den Tipp bekommen, dass der Eingang wieder frei ist, also haben wir uns das gleich mal angeschaut.” Am Anblick im Inneren hatte sich nicht viel verändert, nur dass in der Zwischenzeit Unmengen an Taubenkadavern und Taubenkot entfernt worden waren.
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„Das Stiegenhaus war nur teilweise benutzbar, die improvisierten Geländer sind teils schon wieder in sich zusammengestürzt”, erzählen die 78er. Auf dem Weg nach oben passierten sie unter anderem einen Raum, in den über mehrere Stockwerke ein riesiges Loch gesprengt wurde—„zerfetzter Stahlbeton at its best”, wie sie sagen. Im 11. Stockwerk kommt man schließlich das erste Mal wieder an die frische Luft. „Da passiert es dann auch, dass man von Leuten im Park gesehen wird und ihnen zurück winkt.” Von ganz oben überblickt man fast die ganze Stadt, wie die 78er abschließend erzählen.
Und weil der teilweise zerstörte Turm an einigen Stellen gut von Licht geflutet wird, haben die Stadterkunder das Ganze auch gleich fotografisch für uns dokumentiert, damit ihr euch nicht selbst an gefährlichen Geländern entlang hangeln oder das Risiko einer Polizeibekanntschaft eingehen müsst.
Mehr zu Die 78er – Institut für Stadterkennung findet ihr auf ihrer Facebook-Seite und auf ihrem Blog.