Niemand weiß, wie viele Menschen in diesem Krieg gestorben sind. Am 27. April eskalierte der lang anhaltende Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach. Die Kaukasus-Region, die überwiegend von Armeniern bewohnt wird, liegt seit der Auflösung der Sowjetunion im Staatsgebiet von Aserbaidschan. Aserbaidschan beansprucht das Gebiet für sich, Armenien fordert seine Unabhängigkeit.
Nach wochenlangen erbitterten Kämpfen und mehreren gebrochenen Waffenruhen unterzeichnete Armeniens Präsident Nikol Paschinjan am 9. November schließlich ein erweitertes Waffenstillstandsabkommen, bei dem sein Land gegenüber Aserbaidschan große Zugeständnisse macht. Viele Experten bewerten die Unterschrift als Kapitulation. In Armeniens Hauptstadt Jerewan kam es infolge zu Ausschreitungen.
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Laut armenischen Offiziellen aus der umkämpften Region sind seit September 1.200 Menschen gestorben, darunter auch Dutzende Zivilisten.
Die Regierung von Aserbaidschans Präsidenten Illham Aliyev veröffentlicht aus Prinzip keine Zahlen zu militärischen Verlusten, sagt aber, dass 91 Zivilisten gestorben seien. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach vergangenen Monat von beinahe 5.000 Toten in dem Konflikt. Etwa 100.000 Menschen sind aus dem Konfliktgebiet geflohen, größtenteils nach Armenien. Die, die blieben, suchten in Kellern Schutz vor den Bombardements.
Der renommierte Fotograf Adrien Vautier war den ganzen Oktober in Bergkarabach und hat den Konflikt dokumentiert. Hier sind seine Bilder.
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Warnung: Einige Bilder zeigen Tote und Verletzte.