Ein Aufruf zur Gewalt von Bruce LaBruce

In was für einer langweiligen, beschissen blöden Welt wir in letzter Zeit leben. Selbst wenn mal was einigermaßen Interessantes passiert, so wie die Besetzung der Wall Street während der Proteste in Manhattan, entscheiden die von Unternehmen kontrollierten Massenmedien, nichts darüber zu bringen. Warum, ist wohl klar. Dabei sollte sich bei gelegentlich faschistischen Übergriffen der Polizei oder sowieso bei jeder Art von staatlicher Brutalität immer ein Blick lohnen. Aber anscheinend ist es nur noch eine Geschichte wert, wenn das in einem weit entfernten arabischen Land passiert, wo Proteste mit westlichem, demokratischem Frieden verbunden sind. Unglücklicherweise resultieren diese Proteste häufig nur in einer fortwährend instabilen Regierung, hinter der eine undurchsichtige Quasi-Militärdiktatur steht, die in fragwürdiger Verbindung zum internationalen Neoliberalismus steht.

Zeitgleich hat der neue Schlümpfe-Film die halbe Milliarde-Dollar-Grenze geknackt und ist schon die siebte Woche in Folge weltweit an Platz eins der Kinocharts. In was für einer verdammten Welt leben wir hier eigentlich?

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Realitätsflucht gehört heute dazu. Dementsprechend würde ich eure Aufmerksamkeit gerne auf eine bisher unveröffentlichte Reihe von Polaroids lenken, die ich vor einigen Jahren bei dem Performance Art-Event Visions of Excess geschossen habe. Das Thema der Übung war, normale Menschen in ein blutiges Entführungsszenario zu stecken, um zu sehen, wie sie mit der Entführer- und Opferrolle umgehen, wie sie reagieren, wenn sie mit Blut bespritzt werden und wie sie sich mit einer Waffe in der Hand fühlen. Hey, wenn die Massenmedien keine gewalttätige neofaschistische Gewalt in westlichen Demokratien zeigen, warum sie nicht einfach selber machen? 

Es ist ein einfaches Experiment, das ihr zu Hause leicht nachmachen könnt. Ihr sollte nur vorher sichergehen, dass die Waffe nicht geladen ist.