Girlband schockt mit eindeutigen Nazi-Symbolen bei einem TV-Auftritt

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Holocaust – noch nie gehört? Dann geht es dir wie jedem 20. Menschen in Europa. Das hat 2018 eine CNN-Umfrage ergeben. Auch außerhalb unseres Kontinents klaffen große Wissenslücken zu den Nazis, wie die thailändische Girlgroup BNK48 bei einer Probe im TV zeigte. Die Sängerin Pichayapa “Namsai” Natha trat dort nämlich in einem T-Shirt mit Hakenkreuz-Motiv auf, das an die in Deutschland verbotene Reichskriegsflagge erinnert. Dazu zeigte Natha ungeniert den Hitlergruß. BNK48 zählen zu den populärsten Bands in Thailand.

Schnell ging ein kleines Erdbeben durch Twitter: Die stellvertretende israelische Botschafterin in Thailand, Smadar Shapira, zeigte sich schockiert. Andere User fragten berechtigt: “The fuck is this?” Am Tag darauf entschuldigte sich die Sängerin auf der Bühne und auf Instagram. Die Band veröffentlichte außerdem ein Statement auf Facebook, angeblich wusste die 19-jährige Sängerin nicht, welche historische Bedeutung hinter der Swastika steckt.

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“Wir haben unabsichtlich Menschen in aller Welt verletzt, die von diesem Verbrechen gegen die Menschheit betroffen sind”, heißt es in dem Statement. Die Band werde in Zukunft alles dafür tun, dass so etwas nie wieder vorkommt.

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Sängerin Natha wurde zusammen mit dem Manager der Band in die israelische Botschaft eingeladen, die Band wird laut dem Botschafter Meir Shlomo an einem Aufklärungs-Workshop teilnehmen. Davon könnten vermutlich auch andere in Thailand profitieren: 2016 zeigten Studierende der Silpakorn-Universität während eines Cosplay-Events den Hitlergruß, ein Student verkleidete sich sogar als Adolf Hitler.

Manche Fans nahmen die Band in Schutz, sie selbst hätten auch nichts von der Nazi-Bedeutung des Hakenkreuzes gewusst. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Swastika als Glückssymbol in Asien seit Jahrtausenden verbreitet ist. Die Begeisterung für Nazis erklärt das aber nicht ganz: Von Indonesien bis Thailand werden Hitler-Fanartikel gekauft, Studierende veranstalten Nazi-Paraden.

Während in Europa Neonazi-Gruppierungen Zulauf kriegen, weiß man woanders gar nicht, um was es eigentlich geht. Das zeigt: Wir brauchen auch 2019 Holocaust-Aufklärungsarbeit, und zwar überall.

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