Nach dem Spiel Hammarby gegen AIK (0:3) hat es ordentlich geknallt. Mal wieder, könnte man eigentlich ergänzen. Und auch schon während des Spiels wäre die Situation fast eskaliert. Doch eins nach dem anderen.
Ultras neben Familien: Mit der Black Army beim Stockholmer Hassderby
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Wenn die beiden Stockholmer Clubs Hammarby IF und AIK Fotboll aufeinandertreffen, herrscht aufgeheizte Derby-Atmosphäre, die nicht selten in Gewalt endet. AIK hat seine meisten Fans im Norden der schwedischen Hauptstadt, wohingegen Hammarby der Verein der Südstockholmer ist. Was die Vereine hingegen wieder eint: Beide haben ein Hooligan-Problem. Eine Studie der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter hatte 2013 herausgefunden, dass Hammarby die meisten Risikofans im schwedischen Fußball hat, während AIKs Risikofans die meisten Vorstrafen haben. Wenn man dazu noch den Derby-Aspekt addiert und weiß, dass Hammarby bisher eine Grottensaison spielt und vor dem Spiel nur auf dem Relegationsplatz stand, war klar: In dem Spiel sollte es um verdammt viel gehen—vor allem für Hammarby.
Doch schon zur Halbzeit lagen die Gastgeber mit 0:3 hinten, ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Hammarby-Spieler in die Kabine. In der zweiten Halbzeit sollte keines der beiden Teams ein weiteres Tor schießen, Hammarbys Heimpleite war also besiegelt. Entsprechend enttäuscht reagierten die Fans. Kurz vor Abpfiff hatten sich mehrere Anhänger hinter Hammarbys Auswechselbank versammelt und versuchten laut Aftonbladet-Informationen, den Platz zu stürmen und dort (Noch-)Trainer Nanne Bergstrand zur Rede zu stellen. Sie konnten aber von Ordnungskräften und Polizisten zurückgehalten werden.
Mit reichlich Wut im Bauch zogen die Hammarby-Fans aus der Tele2 Arena. Und einige von ihnen reagierten sich später gegen AIK-Anhänger vor einer Fankneipe des Nordstockholmer Vereins ab. Neben Fäusten flogen vor allem Stühle und Tische. Schon recht schnell sah man einen Polizeiwagen auftauchen—und an der Kneipe vorbeifahren. Bei soviel Risiko wollte man wohl lieber auf die werten Kollegen warten.