Illegale Sport-Streams in Zahlen

Aus der The Up Close and Personal Issue

Jeder kennt es, jeder macht es. Wer sich ein Pay-TV-Abo nicht leisten kann oder will, kann sich die Sender von Hackern höchst illegal “hell machen” lassen—und hoffen, dass ihn Sky nicht erwischt.

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Die Gewinner dieses Spiels bleiben gern anonym, dürften aber laut unseren Recherchen ähnlich gigantische Millionenbeträge einstreichen wie die rechtmäßigen Inhaber der Lizenzen für die Übertragung der Matches. Das Geschäft mit Sportübertragungen ist damit sowohl auf der legalen als auch auf der illegalen Seite monströs aufgeblasen. Und die Rechtslage, ob Streaming für den Nutzer nun legal oder illegal ist, ist leider auch nicht gerade transparent. Und wer Bundesligaspiele halblegal streamt, nimmt in Kauf, Teil eines kriminellen Botnetzes zu werden oder zumindest unbekannte Piraten zu finanzieren.


In einer Dreiviertelstunde Herumgeklicke mit einer jungfräulichen Windows-Partition haben wir uns während unserer Recherchen 56 Viren und andere Shitware eingefangen.


Livetv.ru, das Flaggschiff der Branche, verzeichnete laut den Webanalysten von SimilarWeb im April 2016 31 Millionen Seitenaufrufe, davon rund 4,5 Millionen
aus Deutschland.


Sky zahlt für die Bundesliga-Übertragungsrechte dieser Saison satte 496 Millionen Euro. Kneipen müssen wiederum bis zu 10.000 Euro im Jahr für die Spiele an Sky abdrücken.


Im Februar wurde ein 53-jähriger Mann zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr zur Bewährung verurteilt, weil er “Cardsharing” angeboten hatte—die parasitäre Nutzung eines bezahlten Sky-Abos mit unendlichen vielen gehackten Receivern übers Internet.


So viel können Kunden pro Jahr mit manipulierten Satellitenboxen sparen—das Risiko erwischt zu werden gibt es gratis dazu.


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