Bitte melden, wo bekommt ihr heutzutage eure Rezepte her, um Crack zu kochen? Von dem Typen, der vor dem McDonalds am Hauptbahnhof sitzt und nach altem Fett stinkt? Aus einem alten Chemiebuch, das du in der städtischen Bücherei gefunden hast? Von SoKochtManCrack.com? Indem ihr einen Crackdealer datet? Oder raucht etwa niemand mehr Crack? BIN ICH DER EINZIGE?
Ich mache nur Spaß. Müsste ich das dazu sagen? Ich rauche nicht wirklich Crack. Crack zu rauchen scheint keine gute Sache zu sein, sowohl psychologisch als auch biologisch. Außerdem ist es recht teuer und um ehrlich zu sein, esse ich drei Abende pro Woche Ofenkartoffeln—also habe ich gar kein Budget für Drogen. Das ganze Gerede über Crack war also nur wein Witz. Ein Witz, den der Premium-Beatproduzent The Purist—dessen neuestes Album im März erschienen ist und auf dem Action Bronson, Danny Brown und Cas dabei sind—durch das Artwork seines Albums auf die Spitze getrieben hat.
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Die Platte heißt Pyrex Scholar und wie du im Bild oben sehen kannst, bezieht er sich dabei sehr stark auf die Firma Pyrex, die für ihre Küchenutensilien bekannt ist. Es ist bereits vor einigen Wochen erschienen, wir haben jedoch erst diese Woche, als wir die Deluxe-Vinyl-Version bekommen haben, die ganze Pracht bemerkt. Denn wenn du die Platte aus der Hülle nimmst, fällt auch ein Blatt mit einer Pyrex-Kochanleitung heraus. Normalerweise würde dir so ein Ding sagen, wie du irgendeine eklige Vanillesoße oder einen Bratenfond zusammenrührst, in diesem Fall ist es aber eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kochen von zünftigem Crack.
Wie du oben sehen kannst, listet die Anleitung detailliert alles auf, was du benötigst, um die Sache zum Laufen zu bringen. Alles Dinge, die du in einer normal ausgestatteten Küche findest: einen Halbliter-Messbecher aus Pyrex-Glas, Backpulver, eine große Pfanne, einen Teelöffel, einen Haufen Kokain. Ganz einfach!
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Aber ist die Anleitung zum Crack kochen von The Purist überhaupt logisch? Würdest du, wenn du diesen Schritten folgen würdest, am Ende eine Ladung Crack haben, mit der du einen Spielzeugtruck füllen kannst? Macht das Debüt-Album von The Purist aus uns unschuldigen Rap-Fans vielleicht Drogenabhängige? Sind unsere Kinder sicher/kann ich das ausprobieren? Das Artwork kommt mit dem Hinweis, dass es durch das Fehlen von Mengenangaben nicht WIRKLICH als Anleitung zum Crack kochen dient, aber wie abwegig ist es tatsächlich?
Ich habe den VICE-Autor Max Daly kontaktiert, der für VICE über Drogen schreibt. Er hat ein paar Leute angerufen, um es herauszufinden. Zunächst seinen Kumpel Kev The Chemist, der Crack kocht. Kev sagt…
„Pures Kokain hat eine Löslichkeit von einem Gramm in 600 Gramm Wasser. Da keine Mengenangaben zur Flüssigkeit gemacht werden, ist es nicht wirklich ein Rezept. Sie benutzen einfach recht viel Flüssigkeit. Eine Warnung zu Levamisol (einem chemischen Zusatzstoff, der von Dealern benutzt wird, um Kokain zu strecken) wäre gut gewesen, aber ich bezweifle, dass sie das interessiert. Ich weiß, dass für kleinere Mengen Ammoniak besser geeignet ist—so macht man es in den Niederlanden. Wenn du das Pulver hinzufügst, dann schwimmt die Kokainbase einfach oben.“
Max dachte, es wäre wahrscheinlich das Beste, jemanden mit einer vernünftig klingenden Berufsbezeichnung zu fragen, also hat er mit Michael Linnell gesprochen, einem Experten von UK Drug Watch:
„Ich bezweifle sehr stark, dass es die Leute, die sich die Seite im Albumcover ansehen, dazu bringen wird, ekstatisch Crack zu kochen, aber ich denke, es ist ein toller Weg, um Journalisten dazu zu bringen, über das besagte Album zu schreiben. Wenn du wissen willst, wie man Crack kocht, dann findest du unzählige Methoden dazu im Internet.“
Da hast du es also: Nein, die Anweisungen in The Purists Album sagen dir nicht, wie du Crack kochen kannst, aber es gibt da draußen genug Leute, die es können. Also versuch, ihnen aus dem Weg zu gehen, ja?
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