Ist Österreich auf den Ausbruch einer Pandemie genügend vorbereitet?

Als 2014 in mehreren Ländern Westafrikas eine der schlimmsten Ebola-Epidemien aller Zeiten ausbrach und fast 12.000 Menschen tötete (die Dunkelziffer könnte noch weit höher liegen), war die Angst auf der ganze Welt groß, dass sich das Virus über weite Teile des Planeten verbreiten könnte. So irrte etwa ein Kreuzfahrtschiff tagelang übers Meer und durfte nirgendwo anlegen, weil eine Frau (die keinerlei Symptome aufwies) an Bord war, die in einem Krankenhaus arbeitete, das auch ein Ebola-Patient aufgesucht hatte.

In den USA streikte das Krankenhauspersonal, weil es unter Umständen Ebola-Patienten behandeln hätte müssen und um Leib und Leben fürchtete. Das Virus wurde zum Politikum und viele Länder begannen, an Plänen zur Bekämpfung einer weltweiten Pandemie zu arbeiten beziehungsweise bestehende Pläne an aktuelle Begebenheiten anzupassen.

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Um die Zeit bis zu einem wirksamen Impfstoff zu überbrücken, ist die prophylaktische Einnahme von sogenannten Neuraminidasehemmern, die die Vermehrung der Influenza-Viren im Körper blockieren, für einen definierten Personenkreis vorgesehen. Zu diesem Zweck werden in Wien 80 Fässer des Neuraminidasehemmers Tamiflu gelagert—diese Vorräte reichen für etwa 4 Millionen Menschen. Sobald ein auf das Pandemie-Virus abgestimmter Impfstoff verfügbar ist, soll im Ernstfall dann schrittweise die gesamte Bevölkerung geimpft werden.

Britische Freiwillige bei einem Training für einen Ebola-Einsatz in Sierra Leone. Foto: DFID | flickr | CC BY 2.0

Das Gesundheitsministerium garantiert im Falle eines Ausbruches einer Influenza-Pandemie, dass man genug Schutzmasken auf Lager hätte, und somit „aufgrund der ausreichenden Bevorratung von antiviralen Medikamenten und Schutzmasken sowie der Impfstoffproduktion auch die Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung” gewehrleistet werden könne. „Dies bedeutet, dass die österreichische Bevölkerung mit einer funktionierenden Krankenversorgung sowie mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit rechnen kann”, schreibt das Ministerium in einem Informationsblatt.

Es gibt sie also, die theoretischen Aktionspläne zur Bekämpfung einer Pandemie, die es bis nach Österreich schaffen könnte. Es gibt die Lagerhallen voller Schutzanzüge, Medikamenten und Atemmasken, die im Notfall an die Bevölkerung verteilt werden können. Es gibt auch ein Schulungsprogramm der Regierung für Medien, wie sich diese im Falle eines pandemischen Ausbruchs verhalten sollen. Wie sich jedoch die österreichische Bevölkerung im Falle eine Pandemie mit hoher Sterblichkeitsrate verhalten würde—ob es zu Hamsterkäufen, Plünderungen und Fluchtbewegungen kommen würde, oder ob die Menschen ruhig bleiben und auf Hilfe warten würden—kann wohl niemand mit endgültiger Gewissheit voraussagen.

Paul auf Twitter: @gewitterland

Dieser Artikel wird präsentiert von Ubisoft und Tom Clancy’s The Division. Alle Infos findest du hier.