Jeannée preist Kurz als “Polit-Mozart” – hier ist unsere Antwort

Genau wie die Zettel, auf die er seine Kolumnen speibt, ist der Kronen-Zeitungs-Boulevardist Michael Jeannée leider kein unbeschriebenes Blatt. Er hat in der Vergangenheit Sido die Vernichtung gewünscht und jugendlichen Supermarkt-Dieben den Tod.

Bekannt wurde Jeannée unter anderem durch seine Selbstbeschreibung als Auslandsreporter, wir zitieren: “Das war halt dann meine Stärke, den Neger zu finden, der ein Telefon hat.” Außerdem hat Jeannée bei der Castingshow Die große Chance mitgemacht und Amnesty International für seine Kritik am Flüchtlingslager Traiskirchen als Bonzen kritisiert (worauf wir bereits damals eine Antwort im einzigen Stil verfasst haben, den Jeannée versteht: dem Jeannée-Stil).

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In der Woche nach der Wahl hat er sich nun erneut aufgeschwungen, um die Welt ein kleines Bisschen schlechter zu machen und eine Lobhudelei auf Sebastian Kurz veröffentlicht. Wir wollen die Pointe nicht spoilern, aber sie ist fast noch großartiger als alles, was Jeannée in den letzten Jahrzehnten im Delirium tremens ausgeschwitzt hat. Darunter findet ihr unsere Antwort, die – wie immer, wenn man Jeannée erreichen will – natürlich 1:1 wie ein Jeannée-Text geschrieben ist.

Lieber Michael Jeannée, Investigativ-Picasso!

Mit 74 noch stur wie ein Teenager – das ist vergleichbar mit Pablo Picasso, der im selben Alter gerade seine Ehefrau Marie-Thérèse Walter verlor, nachdem er ihr zuvor 18 Jahre lang die Scheidung verweigert hatte, damit er seinen Besitz nicht mit ihr teilen musste. Kurz ist ein Genie, weil er ein Feschak und auf Plakaten ist. In der Sozialpsychologie nennt man das “kognitive Dissonanz”, bei der man sich die Meinung nicht von Fakten ruinieren lässt. Zu welchen unterirdischen Realitätsverweigerungen sind Sie noch befähigt, Michael Jeannée?

Wenn man Ihnen gegenübersteht, wirken Sie älter als 74. Ihre Renitenz ist erschütternd. Wir sehen den Körper eines Mannes, den Kontakt zur Wirklichkeit spätestens aufgegeben hat, als er die Erschießung ein paar jugendlicher Supermarkt-Diebe begrüßte. Wir sehen an Ihnen das Gesicht eines zünftigen Volkszornigen, der zu Karl Moik schunkelt, weil ihm Florian Silbereisen zu progressiv ist (EISEN, nicht STEIN, beruhigen Sie sich!). Keine Moral, Augen matt, passt zum Blatt.

Michael Jeannée ist ein ehrenwerter Mann. So wie Brutus ein ehrenwerter Mann ist, in der großen Rede von Marc Anton. Er gibt sich gerne Kanzler-Empfänge und Castingshow-Blößen, Hauptsache es gibt Flatrate-Spritzer.

Er ist fast schon zu alt, um noch Sünden zu begehen. Satan, dürfen wir ihn dir trotzdem schicken? Ein 74-jähriger Mann ohne Scham, ohne Gespür für christlich-soziale Werte (die Kurz alle aus der ÖVP verbannt hat).

Er lebt mit seinem Gehirn bereits seit 74 Jahren in einer ständigen On-Off-Beziehung. Ich finde es gut, wenn Alpha-Kolumnisten wie er immer älter werden. Altern hat immerhin auch etwas Endliches. Donald Trump ist 71, Peter Rapp ist 73, Dieter Mateschitz ist 73 und nur einer davon noch bei Verstand. Đỗ Mười, der Präsident von Vietnam, ist 100 und trinkt weder Spritzer, noch war er je in einer Musik-Castingshow. Ich würde ja sagen “You do the math”, aber jenseits der 70 dürfte das auch schon schwierig sein.

Klaus Seibold sagt im Internet: Was man in der Jugend versaut, holt man im Alter nicht mehr rein. Ich weiß zwar nicht mehr über Klaus Seibold als Sie über das Internet, aber ich weiß, dass Sie Ihre Fischer-Netze vor viel zu langer Zeit ausgeworfen haben.
Es ist an der Zeit, die Leine zu kappen und den ganzen längst verrotteten Fisch abzustoßen, der sich da verfangen hat.

P.S.: Ich hoffe, Sie verklagen uns nicht dafür, dass wir das Format Ihrer Kolumne nachmachen. Aber da Sie ja in Ihrer Kolumne unverblümt schreiben, dass Sie Ihre Kolumne nicht mal eigenhändig Ihrer Sekretärin diktiert, sondern aus der BILD gecopypastet haben, bauen wir hier auf Ihr Verständnis.

P.P.S.: Bitte kappen Sie sämtliche Leinen im Sinne der Psychohygiene von uns Lesenden da draußen so bald wie möglich. Ihre Kolumne ist wie eine glühende Nadel aus geronnenem Wahnsinn, die unser Trommelfell durchsticht.

Freundlichst,
Ihr