Diese Hubble-Aufnahmen sind das Fantastischste, was ihr diese Woche sehen werdet
​Die Säulen der Schöpfung. Bild: NASA | Gemeinfrei

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Diese Hubble-Aufnahmen sind das Fantastischste, was ihr diese Woche sehen werdet

Nach 20 Jahren hat das Hubble-Teleskop mal wieder beim Aldernebel vorbeigeschaut und machte dank einer neuen hochauflösenden Kamera äußerst detailreiche Fotos der 9,5 Lichtjahre langen „Säulen der Schöpfung“.

​Das neue Jahr beginnt kosmisch vielversprechend. Unser bescheidenes menschliches Fenster ins All wurde wohl über die Feiertage neu geputzt und eröffnet uns nun Aussichten nie zuvor gesehener Pracht. Einen ersten faszinierenden Einblick ins Universum, den wir uns in abgesteckter Version sogar auf unser Smartphone herunterladen können, lieferte uns diese Woche bereits das ​EAGLE-Projekt mit der bisher komplexesten Simulationen von Galaxien. Doch die NASA legt in Sachen Schärfe nun noch eins drauf und schickt neue phänomenale Bilder, aufgenommen von ihrem Hubble-Teleskop, durchs Netz.

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Die Aufnahmen zeigen ein Update der bereits 1995 erstmals fotografierten sogenannten Säulen der Schöpfung im Adlernebel. Diese Staubsäulen sind bis zu 9,5 Lichtjahre lang und an ihrer Spitze befinden sich neu entstehende Sterne, worauf sich auch der Name gründet. Damals, vor mittlerweile zwanzig Jahren, wurden die Säulen der Schöpfung zu einem der aufregendsten Weltraumbilder und schmücken seitdem unzählige Schafzimmerwände, T-Shirts, Bettwäsche und sogar Briefmarken.

Die neue Aufnahme der „Säulen der Schöpfung" mit dem Hubble-Teleskop der NASA (rechts) und das Originalbild von 1995 (links). Credit: NASA/ESA/Hubble Heritage Team (STScI/AURA)/J. Hester, P. Scowen (Arizona State U.)

Nun schaute das Hubble-Teleskop noch einmal beim Adlernebel vorbei und beschert uns dank seiner ​Wide Field Camera 3 (WFC3) brandneue hochauflösende Bilder der kosmischen Formation. Die Bilder der 6,5000 Lichtjahre entfernten Region M16 zeigen die ganze Schönheit unseres Universum und lassen erahnen, ​welche Wunderwelten uns in den unendlichen Tiefen des Weltalls noch erwarten könnten.

Hubble nahm auch Infrarot-Bilder auf, die die Gas und Nebelschwaden stärker durchdringen und somit völlig neue Ansichten des Adlernebels bieten. „Wir können die Entstehung neugeborener Sterne innerhalb der Säulen beobachten, die in Aufnahmen mit sichtbaren Licht nicht zu erkennen sind", heißt es mit berechtigtem Stolz auf der ​Hubble-Webseite. Die Aufnahmen könnten möglicherweise auch die Überreste einer vor 6.000 Jahren explodierten Supernova offenbaren, aus der die Gassäulen schließlich entstanden sind.

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„Wir haben die Bilder vor uns auf den Tisch gelegt und waren auf Grund all der komplexen Details, die wir zum allerersten Mal zu Gesicht bekamen, extrem euphorisch", erzählt Dr. Paul Scowen von der Arizona State University, der an der ursprünglichen Erforschung des Adlernebels beteiligt war, in einer ​Presseerklärung der NASA.

Die Bilder könnten uns auch neue Erkenntnisse über die Entwicklungen im All liefern. Die Astronomen entdeckten bei einem Vergleich der alten und neuen Aufnahmen eine kleine Formation, die sich in den vergangenen 20 Jahren ausgedehnt hat. Sie sieht aus wie ein Wasserstrahl, der aus einem Schlauch heraus fließt und könnte der Ausstoß eines jungen Sternes sein. In den Jahren zwischen den Bildern ist dieser Strom um etwa 96 Milliarden Kilometer angewachsen und rast mit einer Geschwindigkeit von 720.000 Stundenkilometern durch das Universum.

Wir dürfen also gespannt sein, was uns kommenden Bilder noch alles über die Weiten des Kosmos verraten—und uns bis dahin an diesen detailreichen Beweisen der überwältigenden Pracht unseres Universums erfreuen.