Ein riesiger, blutiger Kadaver wurde vergangene Woche an den Strand der indonesischen Insel Seram gespült. Wegen seiner enormen Größe hielten Einheimische das 15 Meter lange Monstrum zuerst für ein Boot. Doch auch nachdem feststand, dass es sich bei dem Objekt um einen gigantischen Kadaver handelte, hörten die Spekulationen nicht auf – im Gegenteil: War man hier auf eine verweste Riesenkrake, einen toten Wal oder gar auf ein bisher unbekanntes Seeungeheuer gestoßen?
Die indonesischen Medien griffen die ersten Augenzeugenberichte auf und bezeichneten die Kreatur zuerst als Tintenfisch. Sollte diese Vermutung korrekt sein, hätte man es hier mit einer stattlichen Riesenkrake zu tun. Völlig ausschließen lässt sich diese These nicht: So stellte ein Paper schon im vergangenen Jahr fest, dass die achtarmigen Giganten bis zu 20 Meter groß werden können. Als eines der größten wirbellosen Tiere des Planeten kann es die Riesenkrake sogar mit einem Pottwal aufnehmen.
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Doch um besser zu verstehen, was auf den inzwischen viralen Fotos zu sehen ist, haben wir die Bilder dem Zoologen Rob Deaville vorgelegt. Die professionelle Einschätzung des Leiters des Cetacean Strandings Investigation Programme widerspricht der Tintenfisch-These: Laut Deaville handelt es sich “definitiv um die Überreste eines Bartenwals.”
Deaville erklärte uns, dass man auf dem Foto neben einer vermeintlichen Brustflosse die Furchen erkennen könne, durch die der Wal seine Nahrung filtert. Dass es sich um einen Riesenkalmar handeln könnte, schließt der Zoologe aus, da auf einigen der kursierenden Fotos mit hoher Sicherheit Rückenwirbel zu erkennen seien und “Tintenfische keine Wirbelsäule haben”.
Es ist nicht das erste Mal, dass die angespülten Überreste einer stark verwesten Wasserleiche wilde Spekulationen über mysteriöse Seemonster auslösen. Indonesische Forscher werden nun Tests durchführen, um mit Sicherheit sagen zu können, um welche Kreatur es sich handelt und wie sie gestorben ist.