Kaviar, Freibier und verschlossene Türen: Fotos von den Wahlpartys der drei großen Parteien

Puh. Das war so nervenausreibend wie ein Wahltag, bei dem niemand weiß, wie er ausgehen wird. Aber jetzt wissen wir es. Zumindest haben wir eine Ahnung. Denn ein bisschen müssen wir noch warten, bis wir ganz sicher sein können, ob wir vier, fünf oder sechs Parteien im Parlament sitzen haben werden – und vor allem: ob Julian Schmid auch in der kommenden Legislaturperiode mit Praktika und Parlamentsführungen die Jugend begeistern können wird oder nicht.

Wir sind aufgeregt und schließen uns natürlich allen wilden Spekulationen an. Her mit der Schmutzwäsche, raus mit den Gerüchten! Aber hier ist nicht der Platz dafür. Hier sollen die Bilder für sich selbst sprechen, weil diese ja bekanntlich mehr als tausend Worte sagen (außer die Worte sind “Schwarzblau ist fix”, das hätte doch mehr Aussage als die Partyfotos hier).

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Trotzdem, ein kleiner Rückblick darauf, was wir am heutigen Abend schon alles gehört haben: Schwarz-Blau, Rot-Blau, Schwarz-Rot, Vizekanzler Doskozil, Familienministerin Rosenkranz, Bundeskanzler Pilz, ein plötzliches Einschreiten des Bundesheinzi. Niemand weiß es und deswegen zeigen wir euch hier auch wirklich nur das, was wir wissen. Nämlich wie die Wahlpartys jener Parteien waren, von denen zwei die zukünftige Regierung bilden werden.

SPÖ

Zur Feier der SPÖ kann jeder kommen. In dem riesigen Zelt gibt es Leberkäse, Frankfurter und Freibier. Das Ergebnis wird verkündet und jeder hofft, dass der SPÖ-Balken noch ein bisschen weiter nach oben schnellt, noch ein bisschen, noch ein bisschen, noch ein bisschen.

OK, gleich hoch wie der von 2013. Passt gut, Jubel. Stille oder Schnaufen bei den ÖVP- und FPÖ-Ergebnissen, Jubel beim Ergebnis der Liste Pilz, Gelächter beim Ergebnis von G!LT. Niemand ist wohl richtig glücklich, aber alle sind erleichtert.

Das ist keine Freude über das Ergebnis, sondern Gelächter über das Ergebnis von G!LT

ÖVP

Die Wahlparty der ÖVP ist eigentlich wie eine Hochzeit. Nur angemeldete Gäste kommen hinein, an der Tür zum Kursalon stehen höfliche Securitys. Die Gäste haben ihre schönsten Kleider zurechtgelegt, die Frauen die Lieblingskrokohandtasche aus dem Schrank geholt und die Männer noch einmal die Schuhe poliert.

Alle warten auf den Bräutigam und bis er kommt, jubeln sie, wenn sie sehen, wie schlecht die Grünen abgeschnitten haben. Im Pressebereich gibt es – Überraschung! – Kaviar. Für den Pöbel gibt es Frankfurter und Freibier.

FPÖ

Am Eingang hängt ein riesiges Plakat von Heinz-Christian Strache. Davor ein kleiner Mann, der beim Versuch, das Plakat zu fotografieren, breitbeinig im Wege steht. Auf Geheiß der Bundespressestelle darf niemand von VICE zur Feier, sagt er und fügt hinzu: “Tut mir leid, Hanna.” Ich weiß nicht, wann ich Leo Kohlbauer das Du-Wort angeboten habe – dafür weiß ich aber, dass es ihm nicht leid tut. Wir gehen und folgen dem Weg der blauen Bierdosen zurück in die Stadt.

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