Kiffende Köche zeigen dir, wie du deinen Kifferhunger mit Style stillst

Dieser Artikel stammt aus unserer Redaktion in Zürich.

In der Schweiz hat bereits jeder dritte Mensch gekifft. Also hat theoretisch auch jeder dritte Mensch in der Schweiz schon mal diesen ganz fiesen Kifferhunger verspürt. Egal ob du tatsächlich hungrig bist oder vor der letzten Sportzigarette gerade erst gegessen hast: Dein Magen ist jetzt ein bodenloses Loch, das gefälligst anständig gefüllt werden will.

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Cannabis hat aber nicht nur diese magische Fähigkeit, dich doppelt hungrig zu machen, sondern verschärft auch deine Wahrnehmung in punkto Essen. Die Farben werden bunter, die Texturen aufregender und die möglichen Kombinationen erscheinen plötzlich endlos. Einer meiner Freunde hat beispielsweise mal versucht, seine Pizza mit Erdbeeren zu pimpen, “aber so bekifft kann man gar nicht sein, dass das jemals gut schmecken würde”. Um solche Missgeschicke beim nächsten Munchies-Anfall zu vermeiden, haben Profis der Küche ein paar Inspirationen für dich auf Lager.

Fabian Spiquel: “Popcorn pimpst du ganz einfach mit Trüffelöl und Parmesan”

Küchenchef des Sternelokals Maison Manesse in Zürich

Mit freundlicher Genehmigung von Maison Manesse

MUNCHIES: Hallo Fabian, was isst du am liebsten, wenn du Kifferhunger hast?
Fabian Spiquel: Heute passiert das eigentlich kaum noch, aber früher war das vor allem Süsses: zerbröselte Chocolate Chip Cookies mit Milch, frittierte Snickers-Riegel, heisse Milch mit einem aufgelösten Mars-Riegel drin. Also eigentlich hauptsächlich Schokoriegel.

Hast du noch mehr Inspiration für unsere nächste Smoke-Session auf Lager?
Klar, Popcorn pimpst du zum Beispiel ganz einfach mit Trüffelöl und Parmesan. Oder mit Weed-Butter, je nachdem. Ausserdem: Nachos! Egal welche. Dazu noch Tomatensauce, Käse, eingelegte Jalapeños, Crème fraîche und irgendein Fleisch.

Mit Erdnussbutter bestrichene Selleriestangen kann ich auch empfehlen. Vor allem wenn du noch eine Schicht (oder fünf) knusprigen Speck drauflegst. Oder du schmilzt Gummibärchen (nur die in deiner Lieblingsfarbe natürlich) langsam auf kleiner Hitze in einem Topf und leerst das Ganze über zerbrochene Cookie-Stückchen deiner Wahl. Kaltstellen, in Stücke schneiden und fertig.

Luuk: “Fruchtiges und Cremiges gegen die Sahara im Mund”

Rapper und gelernter Koch

Mit freundlicher Genehmigung von Luuk

MUNCHIES: Hey Luuk, gibt es irgendwelche Gewürze, Öle oder sonst was, das man immer daheim haben sollte, weil damit einfach alles zum Hochgenuss wird?
Luuk: Ich bin ein absoluter Fan von Minze-Orangen-Kombination. Schneidet einfach ein paar Orangen und gebt grob gehackte Minze dazu. Das ist gesund und freut die Seele!

Was isst du am liebsten, wenn du Kifferhunger hast?
Am liebsten mag ich fruchtige oder cremige Sachen. Ich denke, das liegt an der Sahara im Mund, wenn du gekifft hast. Ich habe auch jedes mal irgendwie Lust auf Vitamine und andere Sachen, die ich sonst nicht unbedingt präferiere. Ich esse aber auch oft Joghurt mit Schokostreuseln. Viel besser als mit Müsli!

Kochst du auch manchmal?
Ja, zum Beispiel Bananen-Crêpes. Du brauchst dafür wirklich nur ein paar Handgriffe. Zuerst ist natürlich die richtige Beschallung der Küche sehr wichtig. Am besten mit Ali Farka Touré & Ry Cooders “Talking Timbuktu”.

Dann schmilzt du 50 Gramm Butter bei kleiner Hitze und stellst sie zur Seite. In einer Schüssel rührst du 125 Gramm Mehl, 5 Gramm Puderzucker, zwei Eier und 300 Milliliter Milch zu einem glatten Teig. Den Ofen auf 80°C vorheizen und pro Crêpe ein wenig Butter in der Pfanne erhitzen. Mit einer Kelle giesst du den Teig dann in die Pfanne, sodass der ganze Pfannenboden gleichmässig dünn mit Teig überzogen ist. Die Crêpes backst du solange, bis sie goldbraun sind, und die fertigen kommen in den Ofen zum Warmhalten.

Für die Füllung verarbeitest du zwei Bananen, 200 Gramm Crème fraîche, zwei Esslöffel Ahornsirup und den Saft und Abrieb einer Zitrone mit dem Stabmixer zu einer cremigen Masse. Die vorgebackenen Crêpes bestreichst du dann dünn mit der Masse und rollst sie anschliessend zusammen. Am Schluss noch fürs Auge mit Ahornsirup garnieren.

Rob Julen: “Dosenfleisch und Instant-Nudel sind mein ‘quick and easy 4/20 dinner’”

Head Chef im Burgerrestaurant The Bite in Zürich

Mit freundlicher Genehmigung von Rob Julen

MUNCHIES: Rob, wann ist Kifferhunger für dich am Schlimmsten?
Rob Julen: Bevor ich Zürichs Burgerkönig wurde, war ich zuhause in Toronto ein einfacher Koch, der 16 Stunden am Stück geschuftet hat. Nach einem langen Tag in der Küche, in der mich mein Head Chef ständig angeschrien hat, hatte ich keine Energie oder Zeit mehr, um mir was Ordentliches zu kochen. Wenn ich endlich zuhause war, habe ich erstmal einen Joint geraucht und dann geschaut, was noch so in meiner Vorratskammer rumstand. Denn sind wir mal ehrlich: Wer hat nach regelmässigen 16-Stunden-Schichten noch was Anständiges im Kühlschrank?

Was hast du meistens vorgefunden? Und viel wichtiger: Was hast du daraus gekocht?
Ich nenne es mein “quick and easy 420 dinner” und ich bin sicher, dass das jeder zuhause nachkochen kann. Für mein “Spamy Stirfry” brauchst du, wie der Name schon sagt, Spam. Das ist gekochtes Fleisch aus der Dose, in der Schweiz kannst du das mit einer Dose Simmenthal (Rindfleisch in Gelee) ersetzen. Das Fleisch schneide ich dann in kleine Würfel und brate es in der Pfanne an, bis es ein wenig Farbe annimmt. Dann gebe ich gefrorene Erbsen dazu. Vier Esslöffel heisses Wasser und die Gewürzmischung einer Packung Instant-Nudeln mischen und in die Pfanne dazu. Das rühre ich um, bis eine Sauce entsteht. In der Zwischenzeit koche ich die Instant-Nudeln al dente, seihe sie ab und gebe sie auch in die Pfanne. Nochmal kurz umrühren und fertig!

Luca* : “Hasch-Hunger verschwindet am besten mit fettigem, öligem Essen”

Chefkoch in einem italienischen Restaurant in Zürich

Foto: Jojo Schulmeister

MUNCHIES: Was sollten wir immer in der Vorratskammer haben, um beim nächsten Fressflash nicht zu verzweifeln?
Luca*: Als Koch empfehle ich dir, immer ein gutes Olivenöl zuhause zu haben, am besten ein kaltgepresstes. Ausserdem Butter und Sardinen in Olivenöl. Aus meiner Erfahrung verschwindet der Hasch-Hunger am besten mit fettigem, öligem Essen. Toastbrot mit Butter und Sardinenfilets, darüber ein bisschen schwarzen Pfeffer – das ist echt ein Leckerbissen. Aber das Beste ist einfach Brot in Olivenöl zu tunken. “Einfach” ist das neue “kompliziert”!

Welches Gericht kriege ich auch bekifft noch hin?
Früher in Italien haben wir meistens Spaghetti aglio olio e peperoncino gemacht. Ein Topf mit Wasser, Spaghetti kochen und in der Pfanne in Knoblauch, Olivenöl und Chiliflocken schwenken. Das war damals mein Lebensretter, als ich noch mehr gekifft habe und am nächsten Tag in die Schule musste.

Mit welchen Zutaten sollte ich meinen Kühlschrank am besten immer ausrüsten?
Wenn du ein Kiffer bist, sollte das eine deiner Prioriäten sein. Aber du musst dabei nicht an viel denken. Avocado auf getoastetem Brot ist ein Genuss. Spiegeleier auf einem Butterbrot ist wie ein Gourmetgericht. Und ein einfacher Salat mit Halloumi ist ein wahres Smokers Delight!

Was kochst du am liebsten, wenn du Munchies kriegst?
Ich lebe mit acht anderen Menschen in einer Wohngemeinschaft, also ist es auch als Koch nicht immer einfach, unkompliziert zu kochen. Aber mein absoluter Favorit ist und bleibt Carbonara. Dafür brauchst du Bauernspeck, ein bisschen Zwiebeln, Eier und Parmesan. Ja, das Original ist mit Pecorino, aber das gibt es auf dem Markt eben nicht immer. Ich esse auch gerne Salate mit Huhn oder Fetakäse. Und mexikanische Quesadillas mit ein bisschen Chipotle-Sauce sind immer gut.

Hast du noch weitere Tipps für Kiffer, die du uns nicht vorenthalten willst?
Meiner Meinung nach ist das Rauchen von Cannabis erholsam. Solange du es nicht übertreibst, kann es viel Spass machen, einen zu rauchen und dann kreativ zu werden. Am besten kochst du aber, bevor der Kifferhunger einsetzt. Du kannst beispielsweise einfach mal ein bisschen mehr Bolognese oder Ragouts machen, oder auch was von deinem Lieblingscurry. Die Reste frierst du für spätere Zeiten ein und dein Kifferhunger wird nie mehr ein Problem sein.

*Name auf Wunsch des Protagonisten von der Redaktion geändert


Wichtig: In der Schweiz ist der Kauf und Konsum von CBD-Weed legal. Wenn wir hier von Gras sprechen, ist natürlich immer legales CBD-Gras gemeint. Der Handel, Besitz, Anbau und Konsum von Gras mit einem THC-Gehalt von mehr als einem Prozent ist in der Schweiz weiterhin verboten. In Deutschland gilt Anbau, Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr, Abgabe, Veräusserung, sonstige Inverkehrbringung, Erwerb und Besitz von allen Pflanzenteilen des Cannabis ohne Genehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte als strafbar. Nach dem österreichischen Suchtmittelgesetz wird bestraft, wer Cannabis erwirbt, besitzt, erzeugt, einführt, ausführt oder einem anderen überlässt oder verschafft. Da der Konsum den (wenn auch nur vorübergehenden) Besitz des Stoffs voraussetzt, fällt auch das automatisch unter die Liste der Straftatbestände.


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