Dieser Artikel stammt aus der Privacy and Perception Issue des VICE Magazines, die in Zusammenarbeit mit Broadly produziert wurde. Mehr Geschichten aus dem Heft kannst du hier lesen.
Noma Osula aus Lagos, der größten Stadt Nigerias, befasst sich am liebsten mit Kontrasten und Widersprüchen. Wie kann ein Mensch sichtbar und unsichtbar zugleich sein? Was wollen Menschen von sich selbst preisgeben – öffentlich, privat oder im Internet? Osula ist Fotograf. Für seine neueste Arbeit hat er junge Nigerianer und Nigerianerinnen in seinem Studio abgelichtet, ohne ihre Gesichter zu zeigen. Mit diesem Projekt will er Betrachtende anregen, über eine Frage nachzudenken: Warum sehen wir Kleidung als Identitätsmerkmal?
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Osula sagt, er wolle in seiner Arbeit die Gesichter der Protagonisten grundsätzlich anonym halten. Dazu setzt er Masken und Perücken ein, manchmal variiert er auch nur den Aufnahmewinkel. Einen Mann mit einer dicken, silbernen Halskette zeigt er so, dass das Gesicht nicht mehr im Bild ist. In einem anderen Foto sitzt eine Person mit einem Haarnest vor dem Gesicht in einem Stuhl, die Hände umklammern die Armlehnen. Der Anblick soll verwirren und uns letztendlich zeigen: Geschlecht und Sexualität sind komplex, sie lassen sich nicht komplett durch unseren Kleidungsstil oder unser Aussehen ausdrücken.