Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Schwergewichtsweltmeister Tyson Fury ein turbulentes Wochenende hinter sich hat. Nicht nur, dass er am Freitag seine geplante Titelverteidigung am 9. Juli gegen Wladimir Klitschko absagen musste, weil er sich am Knöchel verletzt hatte (er selber sagt beim Joggen, die Sun will wissen, dass sich der Unfall bei einem „Welsh techno rave” ereignet haben soll).
Fury musste sich außerdem gegen Dopinggerüchte wehren, nachdem der Mirror enthüllt hatte, dass der Brite schon Monate vor seinem WM-Sieg gegen Klitschko positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet worden sei.
Videos by VICE
Zyniker würden sagen: Bei all den Negativschlagzeilen brauchte es also schleunigst wieder etwas, das seine PR-Berater nicht um den Schlaf bringen würde. Gut, dass grad EM ist! Denn am Wochenende gab sich Fury als großer England-Fan mit noch größeren Spendierhosen. Wie aus dem Nichts tauchte er nämlich am Sonntag in der Altstadt von Nizza auf und lud 200 glückliche Three-Lions-Fans auf eine Runde Jägerbomb ein.
Das Peinliche an der Sache. Er musste die Rechnung auf seinem Twitter-Account veröffentlichen und mit den ziemlich selbstverliebten Worten „This is how much I love my fans, euro 2016, 200 jäger bombs, for the the fans” kommentieren. Zur Erinnerung: Fury hatte beim Sieg über Klitschko rund fünf Millionen Euro eingesackt. Mal schauen, ob er die auch behalten darf, wenn sich die Dopingvorwürfe bestätigen sollten.
Das war den England-Fans natürlich reichlich egal. Als er dann auch noch mit ihnen den Auswärtsklassiker „Don’t take me home” durch die Gassen von Nizza grölte, hatte er endgültig im PR-Kampf wichtige Punkte gesammelt.