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Drogen

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Eine SPD-Politikerin geht viral, weil sie an der falschen Stelle lacht, Breitbart macht Lukas Podolski zum Flüchtling, die GEZ-Gebühren sollen steigen und die Augsburger Polizei findet Hunderte Cannabis-Pflanzen in Bäumen.

Das Wochenende ist ja immer eine gute Zeit, mal darüber nachzudenken, ob man den Job, den man Montag bis Freitag macht, richtig gewählt hat. Unser neues Vorbild ist Keith Broni aus Dublin. Seine Berufung ist es, der Menschheit ein für alle die Bedeutung der weinenden Katze oder der geschälten Banane zu erklären. Ins Frühstücksfernsehen der BBC hat er bereits geschafft:

Ihr könnt ja schon mal an eurer wortlosen Bewerbung an das Londoner Unternehmen Today Translations feilen, für das er arbeitet, vielleicht braucht Broni ja noch Kollegen. Bis zum Vorstellungschat hier unser Wochenend-Überblick mit anderen Meldungen und Skurrilitäten, die du vielleicht verpasst hast.

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Schulz betrauert Barcelona, Berliner SPD-Spitzenkandidatin hört es nicht, und das Internet dreht durch

Ein aufwühlendes Wochenende hatte sicher Eva Högl, SPD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl in Berlin. Ein Video von ihr machte die Runde, in dem sie hinter Martin Schulz feixt, winkt und grinst, während der Kanzlerkandidat ausgerechnet über die 14 Toten bei den Anschlägen in Spanien spricht.

Wer wollte, konnte den Clip als Beweis für die grundsätzliche Verkommenheit von "denen da oben" sehen.

Eva Högl selbst hatte eine einfache Erklärung: Sie habe Schulz schlicht nicht gehört, schrieb sie am Samstag in einer Entschuldigung auf ihrer Webseite: "Es entsetzt mich und macht mich betroffen", schrieb sie, "dass aufgrund eines unglücklichen Filmausschnitts" ein falscher Eindruck von ihr entsteht.

Breitbart hetzt gegen Lukas Podolski im Mittelmeer

An dieser Überschrift stimmt nichts so richtig, aber sie ist auch nicht 100 Prozent falsch – wie das halt so ist mit Fake News. Denn die rechte US-Seite Breitbart hat nicht ausdrücklich gegen den Fußballstar geholzt, sondern sich nur im Bild vergriffen. Unter der Überschrift "Spanische Polizei zerschlägt Bande, die Migranten auf Jetskis schmuggelt" hatte die Hetz-Page ein Foto mit Podolski gesetzt, wie er sich um den Fahrer des Jetskis klammert. Das Bild zeigte einen Ausflug der Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien vor drei Jahren, wie BuzzFeed sehr gut aufdröselt.

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Inzwischen hat der Artikel ein anderes Aufmacherbild bekommen. Unter dem Text steht zudem jetzt eine Klarstellung, dass es sich um ein falsches Bild gehandelt habe, verbunden mit der umständlichen Formulierung: "Es gibt keine Beweise, dass Herr Podolski entweder Mitglied einer Migranten-Gang oder Opfer von Menschenschmuggel ist." Schön, dass das Aufklärungsmedium Breitbart das ein für alle mal geklärt hat.

Breitbart war am Wochenende ohnehin schon dick in den Schlagzeilen: Der frühere Chef der Seite ist jetzt nämlich offiziell zurück. Steve Bannon wurde als Berater von Donald Trump aus dem Weißen Haus gekickt. Jetzt fragen sich viele, ob er auspackt und gegen seinen früheren Boss anschreiben wird. Der Senior Editor der Seite kündigte jedenfalls "#WAR" an, aber Twitter reagierte maximal gelassen – mit Soulmusik.

Öffentlich-Rechtliche wollen Gebühren jährlich erhöhen

Mit Meldungen über den Rundfunkbeitrag gibt es ja ein Problem: Niemand freut sich darüber so wie die AfD. Vermutlich hassen die Rechten nicht einmal Angela Merkel so wie den öffentlich finanzierten Rundfunk. Auf der anderen Seite kann man durchaus kritisch hinterfragen, wie sehr Schlagerkonzerte, Vorabendserien und Dutzende Radiosender, die mehr oder weniger dasselbe Programm produzieren, im öffentlichen Interesse sind. Nun berichtet die FAS, dass ARD, ZDF und Deutschlandfunk bis 2029 den Rundfunkbeitrag auf 21 Euro erhöht haben wollen. Aktuell liegt er bei 17,50 Euro, das Plus beträgt damit immerhin 20 Prozent – aber eben auch über zwölf Jahre hinweg, pro Jahr sind's 1,75 Prozent mehr. Nächster Schritt nun: Die für die Rundfunkgebühr zuständigen Länder müssen dem Vorschlag von ARD und ZDF zustimmen. Taktisch war es vielleicht nicht die schlauste Idee, nach mehr Geld zu fragen, unmittelbar vor einer Bundestagswahl, wenn eine ebenso ausländer- wie rundfunkbeitragsfeindliche Partei vor dem Einzug ins Parlament steht.

Ganz schön high indeed: Grasplantage in Baumkronen gefunden

Foto: Polizei Schwaben Nord

Guter Plan, eigentlich – aber dann eben doch nicht. Unbekannte Anbauer haben in einem Augsburger Wald Hunderte Cannabis-Pflanzen versteckt. Nicht, wie man denken sollte, am Boden, sondern die meisten 15 Meter über dem Boden in Baumkronen. Insgesamt hat die Polizei 275 Töpfe sichergestellt, die Pflanzen zwischen waren 15 und 100 Zentimeter hoch. "Wie viel Aufwand in Anbau und Pflege der Pflanzen steckte, kann man nur erahnen", schreiben die Polizisten auf Facebook geradezu anerkennend. "Die Plantage wurde zwischenzeitlich mit Hilfe der Höhenretter der Berufsfeuerwehr Augsburg 'abgegrast'", so die offenbar gut gelaunten Polizisten weiter. Wer die kreativen Gärtner sind, ist bislang ungeklärt.

Däne fährt vor Emstunnel nicht weiter: Tunnelphobie

Klingt im ersten Moment witzig, aber mit dem Mann tauschen möchte man auch nicht: Die Autobahnpolizei Leer in Niedersachsen ist am Samstag ausgerückt, weil ein Däne seinen Wohnwagen direkt vor dem Emstunnel auf den Standstreifen gestellt hat und partout nicht weiterfahren wollte. Der Mann lief den Polizisten entgegen und sagte, er habe eine Tunnelphobie und sehe sich außerstande, den Emstunnel zu durchqueren. Die Polizei erklärte der Frau des Fahrers einen kleinen Umweg und sie steuerte das Fahrzeug schließlich zum Ziel in den Niederlanden. Falls sich jemand wundert: Das Phänomen gibt es häufiger, Tunnelangst gilt als Unterform der Klaustrophobie.

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