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Oktoberfest 2018

Die 30 enttäuschendsten Wiesn-Besucher

Es gibt Leute, die können sogar das einfachste Glücksrezept der Welt verhauen.
Ein Mann hält sein Gesicht, ein anderer liegt auf seinem Gesicht
Symbolfotos: imago | Philippe Ruiz ||
rechts: imago/Volker Preußer

Allein in den ersten drei Tagen des Oktoberfests 2018 ist bereits das alles passiert:

- Ein Mann in einer echten Mönchskutte, der aber kein Mönch war, musste nur eine halbe Stunde nach Beginn des Bierausschanks sturzbesoffen aus dem Zelt getragen werden,

- ein 21-Jähriger biss einen Polizisten so fest in den Oberschenkel, dass der seinen Dienst nicht mehr fortsetzen konnte,

- zwei verschiedene Männer wurden an zwei verschiedenen Tagen dabei erwischt, wie sie Frauen unter den Rock fotografierten, einer von ihnen wurde daraufhin von anderen Gästen verprügelt.

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Und selbst das ist nur ein kleiner Teil all der Dinge, die jetzt schon passiert sind – und von jetzt an jeden Tag passieren werden. Das Oktoberfest ist eine brodelnder Topf, in dem täglich Hunderttausende Menschen mit Hunderttausenden Litern Bier zu einer enthemmten, schwitzigen Masse verrührt werden. Genau: das Paradies.

Das Grundprinzip ist also so schön wie einfach. Und trotzdem gibt es immer wieder Leute, die selbst das Oktoberfest falsch machen. Hier haben wir 30 von ihnen versammelt:

Maggie, 20, rennt direkt nach dem Anstich, so schnell sie kann, in Richtung Zelt. Nach 50 Metern stolpert sie und haut sich so das Knie auf, dass sie nach Hause muss.

Caspar, 19, findet eine VIP-Zutrittskarte und Gutscheine für 12 Maß im Schützenzelt – und gibt alles beim Fundbüro ab.

Jutta, 66, geht nur auf die Wiesn, um Fotos von wehrlosen Betrunkenen für ihren "LOL Deutsche Leitkultur"-Tumblr zu machen.

Corinna, 26, verbringt die erste halbe Stunde im Käferzelt auf dem Klo, um sich nochmal ihre Liste "reiche Junggesellen/Oligarchensöhne" einzuprägen.

Thorsten, 16, dreht sich mit dem Gewehr vom Schießstand um, um "oa moi am echtn Haserl" auf die Waden zu schießen, und löst einen Großeinsatz der Polizei aus.


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Courtney, 22, ist für "the beerfest" extra aus L.A. eingeflogen. Nach exakt 82 Minuten und 2 Liter Bier liegt sie ohnmächtig auf der Wiese, den Rest des Wochenendes verbringt sie im Hotel-Spa.

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Dorian, 25, bringt ein Messer mit ins Zelt, "weil das Lederhosen-Tradition ist". Eine halbe Stunde später muss er mit Wadenschnitt in die Notaufnahme.

Florian, 19, will nicht in der Schlange zum Klo stehen und pinkelt heimlich einen Maßkrug voll.

Felix, 19, kommt auf die Idee, auf Florians Pisse-Krug ein bisschen Bierschaum zu drapieren und das Ding dann auf einem Tisch abzustellen.

Marie, 21, geht mit Markus, 26, nach Hause, weil der ihr erzählt hat, sein Vater sei der Wiesnwirt vom Augustiner-Zelt.

Yassin, 22, trinkt die Hälfte seiner Maß, schäumt den Rest ein bisschen auf und postet dann ein Foto mit "11,80 Euro dafür, Frechheit!!!!!!!" auf Facebook, um Zorn-Likes zu bekommen.

David, 23, ekelt sich vor den ganzen Betrunkenen.

Augustin, 32, wischt sich mit Geldscheinen den Hintern ab. Ja, wirklich.

Jakob, 27, kommt mit einer Ladung Visitenkarten ins Zelt – weil das Oktoberfest ja "total super zum Netzwerken" sei.

Tamara, 26, hat sich bei Lodenfrey für 2.000 Euro mit Tracht eingedeckt, begrüßt aber alle im Zelt mit "Moin!".

Moni, 42, fängt vor Rührung an zu weinen, als der DJ "Wonderwall" spielt. Jedes einzelne Mal.

Oskar, 19, legt sich neben bewusstlose Mädchen auf der Kotzwiese und riecht an ihren Haaren, bis er von ihren Freundinnen verjagt wird.

Baran, 29, geht nüchtern ins Zelt – und erklärt seinen Freunden so lange, dass er auch ohne Alkohol Spaß haben kann, bis sich alle vor ihm verstecken.

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Wenzel, 20, besticht eine Küchenhilfe, ihn im Mülleimer ins Zelt zu fahren. Weil er aber nur 10 Euro bezahlen wollte, stellt der Typ ihn einfach zu den anderen Mülltonnen.

Daniele, 42, kommt seit 14 Jahren jedes Jahr aus Bologna auf die Wiesn. Er weiß trotzdem nicht, was eigentlich in diesen großen Zelten passiert – weil er es noch nie über den Biergarten hinausgeschafft hat.

Kasimir, 29, kommt nicht ins Zelt und gerät in eine Schlägerei mit einem Budenbesitzer, nachdem er dessen Lebkuchenherzen als "derivativ und uninspiriert" bezeichnet hat.

Magnus, 32, wurde von zehn seiner zwölf Freunde versetzt – und lässt trotzdem niemanden an seinem reservierten Tisch sitzen.

Tim, 28, denkt er wäre ein Frauenmagnet, weil diese Schlange stehen, wenn er Maßkrüge ausgibt.

Sandra, 24, erklärt jeder schwarzen Frau im Dirndl, dass sie das "einfach total lustig und süß" findet.

Helmut, 53, rempelt auf dem Nachhauseweg sturzbetrunken zwei Jungs auf der Rampe an. Als er riecht, dass sie einen Joint rauchen, schreit er herum, dass "der Deifi" die "godvareckdsden Junkies" holen soll.

Gaston, 23, studiert in Berlin und betrachtet seinen Wiesn-Besuch als "ironisches Experiment". Er ist stinkbeleidigt, als ihm ein Münchner erklärt, dass die Bayern Berlin für ein ironisches Experiment halten.

Horst, 69, beschwert sich über zu viele Ausländer im Zelt, die die bayerischen Madels belästigen, nachdem er der dritten Blondine auf die Brüste gestarrt und erzählt hat, wie schön ihr Dirndl sei.

Torben, 19, stellt sich am ersten Wiesntag mit seiner Clique um 6 Uhr morgens vors Zelt, muss sich aber um 10 von sechs Becks Lemon übergeben und muss nach Hause.

Sonja, 26, drückt ihren Nachbarn nach zwei Maß an ihren Doppel-D Dirndl Busen und haucht ihm betörende Liebeswörter ins Ohr. Sie hat davor eine Fischsemmel gegessen.

Jon, 35, sagt immer noch: "Früher haben nur die Leute vom Land Tracht getragen, echte Münchner hätten sowas nie gemacht."

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