Als du noch ein Kind warst, hat dir deine Mama wahrscheinlich immer erzählt, dass du Milch trinken sollst, weil du sonst für immer so ein kleiner Pimpf bleiben wirst (zu Zeiten, als noch nicht jeder Zweite über eine Laktoseintoleranz klagte). Irgendwann während deiner Unizeit hast du rebelliert, und bist vegan geworden. Oder du hast nur noch Bier getrunken und komplett auf Milch verzichtet.
Es gab aber auch einige Leute, die unaufhörlich am symbolischen Euter nuckelten und sogar zu ihrem Filet Mignon oder ihren Fischtacos oder was auch immer ein großes Glas frische Milch tranken. Genau diese Leute werden aber wahrscheinlich früher sterben, als der Rest von uns. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass deine Mama nicht recht hatte. Milch ist schlecht für dich.
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Eine Studie, die Daten von über 100 000 Menschen in Schweden über einen Zeitraum zwischen 11 und 20 Jahren erfasst, konnte einen Zusammenhang zwischen hohem Milchkonsum und Sterblichkeitsraten bei Frauen und Männern sowie häufigere Knochenbrüche bei Frauen feststellen. Die Teilnehmer nahmen an zwei Umfragen im Abstand von 10 Jahren teil, die ihre Ernährung inklusive ihres Milchkonsums festhielten. Dann wurden sie mit ihrer „Krankenakte” bis zum Tod oder bis Dezember 2010—je nach dem, was zuerst eintrat—beobachtet.
Manche betrachten die Ergebnisse der Studie aber mit einem kritischen Auge, da sie auf eine Wechselwirkung und keine Ursache hindeuten. Ein möglicher Grund für die Verbindung zwischen Milch, Sterblichkeit und Knochenbrüchigkeit könnte auf die entzündlichen Eigenschaften von Milchprodukten zurückzuführen, der sich wiederum durch die Produktion von D-Galaktose erklären lässt; eine Substanz, die der Körper produziert, wenn er große Mengen von Laktose oder anderen Bestandteilen verarbeiten muss.
Die positive Seite: Fermentierte Milchprodukte wie Joghurt oder Käse (zum Glück, Käse!) wurden mit einer geringeren Knochenbrüchigkeit und weniger frühzeitigen Toden in Verbindung gebracht. Das Risiko für Frauen war beim täglichen Konsum von fermentierten Milchprodukten um 10-15 Prozent geringer, bei Männern war es nicht ganz so dramatisch. Wie auch immer. Schmeißen wir endlich die literweise Milch im Kühlschrank weg und essen eine Vier-Käse-Pizza zum Abendessen. Und das alles für die Wissenschaft.