Auch wer kein High-Tech-Cineast ist, weiß sofort, was mit dem Bullet-Time-Effekt aus Matrix gemeint ist. Bei diesem visuellen Kniff wird dem Zuschauer der Eindruck vermittelt, dass die Zeit um den Protagonisten extrem verlangsamt, teilweise sogar angehalten oder rückwärts gedreht wird, während sich die Dinge eigentlich sehr schnell bewegen. Als die Wachowskis diesen Effekt für die berühmten Matrix-Szenen mit der in Zeitlupe fliegenden Kugel produzierten, benötigten sie dafür viel Geduld und zahlreiche Einzelbildameras, deren Bilder später zusammengebaut werden.
Der Schweizer Freestyle-Ski-Profi Nicolas Vuignier erzielte diesen eindrucksvollen Effekt nun mit deutlich einfachereren Mitteln: Mit Hilfe einer Leine und seinem Smartphone erfand er eine Vorrichtung, die er „Centriphone” taufte. Seine Entwicklung ist außerdem prädestiniert für das Selfie-Zeitalter, denn wie Vuignier in einem Pistenvideo vorführt, macht das „Centriphone” den Protagonisten des Films auch gleich noch zum Kameramann.
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Für sein Video band der 25-Jährige sein Smartphone an eine Leine und schwang es bei der Abfahrt um sich herum. Das so entstandene Video liefert beeindruckende Bilder und nebenbei den virtuosen Beweis, wie malerisch Skifahren im Tiefschnee wirklich sein kann.
Und so sah die wilde Fahrt von Außen aus:
Was hier allerdings nach einer simplen DIY-Bastelei aussieht, kostete den Technikfan ganze zwei Jahre intensiver Tüftelei, bis er den richtigen Dreh raushatte. Das einzige was Vuignier zu den technischen Details bisher verraten hat, ist, dass er das Gerät mit einer Halterung versehen hat, die das Handy im Flug stabilisiert.
Weitere Infos will er in einem Making Of in seinem YouTube-Kanal noch nachreichen. Bald kann also jeder mit einem Handy oder einer kleinen GoPro seinen eigene Matrix-Hommage filmen.