Hier sind unsere Reviews zu THE COLOR OF VIOLENCE, EELS, LONG DISTANCE CALLING und GOMEZ.
THE COLOR OF VIOLENCE
Youthanize
Epitaph/SPV
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Travis Richter, den einige als Gitarristen von From First to Last kennen dürften, gibt sich, was sein neues Hobbyprojekt angeht, ausgesprochen bescheiden: „It may not be groundbreaking, and it may not sell any copies, but we tried to be ourselves.” Noch nie gehört, den Spruch. Tatsächlich war diese Herangehensweise das Geheimrezept für einige der besten Platten der Musikgeschichte, aber nur dann, wenn dieses besagte „ourselves“ irgendwie interessant anzuhören war. Ansonsten sollte man sich ruhig mal wieder verbiegen lassen.
RIC FLAIR
EELS
Hombre Lobo
Vagrant/Cooperative Music
Man könnte jetzt sorgfältig abwägen, was genau Mark Everett hier besser oder auch schlechter macht als auf seinem letzten Album, und ob er hier eher an Souljacker anknüpft, oder gegenüber dem 2005er Blinking Lights eine Kontinuität zu erkennen ist. Oder man könnte sich einfach noch mal den grandiosen Dokumentarfilm Parallel Worlds, Parallel Lives anschauen und anerkennen, dass E etwas besitzt, was heutzutage äußerst selten geworden ist: einen Sound, der ihm allein gehört. Ein Mann geht seinen Weg, wie weiland Gary Cooper, und dafür gebührt ihm Respekt.
HOMO LOCO
LONG DISTANCE CALLING
Avoid the Light
Superball Music/SPV
Ich mache diesen Job eigentlich nur, weil es mir so einen Spaß macht, Bands richtig fertig zu machen. Folglich ist dieser Monat, in dem ausnahmsweise hauptsächlich gute Musik erscheint, für mich eine herbe Enttäuschung. Ein Beispiel sind diese fünf Jungs aus Münster. Was zur Hölle sollen Songtitel wie „I know you, Stanley Milgram“ bedeuten? Foltert ihr gerne Unschuldige mit Stromschlägen oder was? Ich hasse euch! Aber musikalisch gibt’s leider wenig zu meckern. Wegtreten.
FRANK THE TANK
Die Sonne brach sich wunderbar in den geputzten Fensterscheiben und als ich aufwachte, sprang ich von Glück bedröhnt durch die Wohnung, um den Tag mit einem gesunden Frühstück, mit Obst und solchen Dingen zu starten. Danach telefonierte ich stundenlang mit Freunden und wackelte mit meinen frisch lackierten Zehen zu Gomez Zuckerwatte-Melodien. Nein, das ist so nicht passiert. Ich habe gelogen. Ich hatte einen Kater, der Kühlschrank war leer, die Kippen auf dem Boden ausgedrückt und Gomez Songs haben nichts mit meinem Leben zu tun.
HEIDI KLUM