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Der Porno-Killer Luka Magnotta erzählt in Briefen von seiner tollen Zeit im Gefängnis

Jeder Mensch, der hofft, dass der berüchtigte kanadische Mörder Luka Magnotta in einer Gefängniszelle verrottet, wird beim Lesen seiner an Freunde gerichtete Briefe wohl schwer enttäuscht sein. Darin beschreibt Magnotta den Knast nämlich als „Universitäts-Umfeld” inklusive Gourmet-Essen, Sonnenbaden und Sport.

Der 33-jährige Magnotta verbüßt eine lebenslange Haftstrafe, weil er 2012 in Montreal einen Mord beging und das Opfer anschließend zerstückelte. Dazu drehte er noch einen Snuff-Film über das Verbrechen und verschickte die Körperteile der Leiche ins ganze Land—ein Paket war dabei auch an den damaligen Premierminister Stephen Harper adressiert. Gefasst wurde Magnotta in einem Späti in Neukölln.

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Bis vor Kurzem war Magnotta noch in Quebecs Archambault Institution untergebracht, wurde dann Berichten zufolge jedoch in ein anderes Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Letztens zeigte einer seiner Freunde den Medien die Briefe von Magnotta, in denen er von seinem Rehabilitationsprozess in Archambault berichtete—und zwar mit doch recht positiven Worten.

„Das Essen hier drin schmeckt richtig lecker und wir bekommen auch immer große Portionen. Italienisch ist dabei am besten. Aber auch das Eis mag ich sehr”, schrieb er und fügte noch hinzu, dass er auch manchmal bei Pizza-Partys anwesend sei. Da die Türen des Hochsicherheitsgefängnisses anscheinend „zu 90 Prozent der Zeit” offen stehen, verglich der Mörder die dortige Atmosphäre mit der einer Schule.

Magnotta schrieb weiter, dass er jeden Tag in der Küche arbeiten und sich dazu noch draußen Sonnen würde—und zwar zu den Liedern von Celine Dion. Außerdem verbrachte er wohl täglich zwei Stunden damit, Hockey und Tennis zu spielen oder im Fitnessstudio zu trainieren. Ein Elend schien allerdings die schlechte Schokoladenauswahl zu sein.

„Die verdammten Arschlöcher haben gemeint, dass sie uns Ferrero Rocher bringen. Aber nichts da. In der Kantine gibt es weiter nur das, was sie wollen. Manche Menschen denken einzig und allein an sich selbst, das macht mich richtig wütend”, schrieb er.

„Er beschönigt das alles doch ziemlich extrem”, meinte Catherine Latimer, die Vorsitzende der John Howard Society of Canada (eine wohltätige Organisation, die die Rehabilitation von Straftätern unterstützt), als VICE sie zum Wahrheitsgehalt von Magnottas Aussagen befragte.

Latimer zufolge herrschen in Kanadas Gefängnissen relativ schlimme Zustände.

„Die mir bekannten Hochsicherheitsgefängnisse haben alle sehr strenge Einschließungsvorschriften und die Häftlinge müssen jeden Tag 22 Stunden in ihren Zellen verbringen.”

Sie meinte zwar, dass es auch Kantinen gäbe, wo man Schokolade bekommt, aber im Allgemeinen sei die Essenssituation doch „grausig”.

„In der Provinz British Columbia, wo alle Mahlzeiten an einem Ort gekocht und dann verschickt werden, ist das Essen entweder unreif, schon schlecht oder kalt”, erzählte Latimer gegenüber VICE. „Den Insassen, mit denen ich gesprochen habe, wurde mir Sicherheit schon lange keine Eiscreme mehr vorgesetzt.”

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Laut Latimer gibt es in den meisten Gefängnissen zwar ein Fitnessstudio, aber ein Großteil der allgemeinen Sportprogramme fiel finanziellen Kürzungen zum Opfer—eine Tatsache, die sie sehr bedauert. Das Gleiche gelte für die Bildungsprogramme, meinte sie (Magnotta schrieb seinen Freunden nämlich, dass er Französisch lernen würde und nicht genau wüsste, welche weiteren Kurse er belegen soll).

„Ich habe schon viele Beschwerden darüber gehört, dass Fortbildungskurse vor allem auf akademischem Level nicht mehr wirklich verfügbar sind”, erklärte Latimer.

„In diesem Bereich gab es wirklich rigorose Einschnitte.”

Wenn man bedenkt, dass Magnotta Jahre damit verbracht hat, mit Fake-Profilen im Internet um Aufmerksamkeit zu buhlen, dann ist es doch sehr wahrscheinlich, dass er in den Briefen viel Scheiße labert. Hochsicherheitsgefängnisse sind auch weiterhin so schrecklich, wie sie klingen.